Grauenhafter Befehl

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Len p.o.v
Ich wachte nicht wie sonst in meinem Zimmer auf. Am gestrigen Tag habe ich Rin in ihr Zimmer gebracht. Sie bat mich zu bleiben bis sie eingeschlafen war, doch irgendwann musste ich auch eingeschlafen sein.
Ich schaute auf die Uhr. Ich sollte Rin noch etwas schlafen lassen. Also ging ich leise aus ihrem Zimmer in mein Zimmer. Dort machte ich mich soweit fertig. Danach erledigte ich noch ein paar Aufgaben und machte mich dann an Rins Frühstück ran.
Ich ging wieder in ihr Zimmer, stellte das Tablett neben ihrem Bett und machte die Vorhänge auf.
Die ersten Sonnenstrahlen fielen auf Rins Gesicht. Ich ging zu ihrem Bett und rüttelte sie leicht.
"Guten Morgen, Prinzessin. Zeit zum Aufstehen." Sagte ich sanft zu ihr.

Sie öffnete ihre Augen. Sie waren noch etwas rot, weil sie gestern geweint hatte.
"Guten Morgen." Meinte sie mit einem Lächeln zu mir. "Wie geht es dir heute?" "Ich bin in Ordnung. Ich werde schon eine Lösung finden wie Keito sich in mich verliebt." Sagte sie voller Entschlossenheit mit geballten Fäusten.
"Da bin ich mir sicher." Stimmte ich ihr lachend zu.

Die Tägliche Morgenroutine begann. Als alles soweit fertig war, fragte ich Rin: "Wäre es für dich in Ordnung, wenn ich heute wieder ins Grüne Dorf gehen?"
Sie drehte sich zu mir um und legte den Kopf schief. "Ich habe nichts dagegen. Aber warum?"
"Ich habe dort etwas gesehen, was ich gerne noch laufen möchte."
Rin nickte. "Verstehe. Aber sei heute Bitte nicht so spät wieder hier, ja?"
"Versprochen."

Ich erfüllte noch ein paar Aufgaben ehe ich mit der Kutsche ins Grüne Dorf reiste. Als ich ausstieg meinte Hans noch: "Viel Glück." Und lachte.
Ich ignorierte ihn nur und ging geradewegs zum Brunnen. Sofort stach mir schillernd grünes Haar ins Auge und ich steuerte darauf zu.

Ich hob zur Begrüßung meine Hand. "Hallo, Miku." Miku drehte sich zu mir um und lächelte gleich. "Len. Hallo."
Wir setzten uns wieder an den Brunnen.
"Ich hätte nicht erwartet das du gleich heute wieder kommst." Ich lächelte etwas verlegen. "Es hat sich gerade einrichten lassen." "Verstehe. Das freut mich."
Ich sah sie. Ich war einfach zu verliebt in sie.
Sie bemerkte wohl mein Starren. "Ist irgendwas? Hab ich was im Gesicht?" Panisch begann sie damit in ihrem Gesicht rumzufuchteln. Ich musste bei diesem Anblick lachen.
"Nein. Keine Sorge. Ich habe nur wieder mal bemerkt wie wunderschön du bist." Sie stockte in ihrer Bewegung und lief rot an.
Da bemerkte ich, dass ich das laut gesagt hatte und wurde ebenfalls rot.

Wir sahen uns kurz an und brachen in Gelächter aus. Als wir und beruhigten, griff ich in meine Tasche und holte eine Kette heraus. Ich legte sie um Mikus Hals und nickte. "Ich hatte recht. Sie steht dir hervorragend." Miku betrachtete sich mit der Kette im Wasser vom Brunnen. Sue begann übers ganze Gesicht zu strahlen.
"Ist die wirklich für mich?" Ich nickte ihr zu. "Ein Geschenk von mir."
"Vielen Dank!" Plötzlich Umarmte sie mich. Ich war erst überrascht, erwiderte die Umarmung dann aber.

Miku begann mir das Dorf zu zeigen und wir unterhielten uns.
"Verstehe, du hast also eine Zwillingsschwester?" Ich nickte. "Ja. Im selben Jahr, am selben Tag, zur selben Zeit geboren."
"Mhm.. Und wie ist sie so?" Ich überlegte kurz. "Schwer zu erklären. Mal so mal so. Manchmal hab ich das Gefühl sie hat Stimmungsschwankungen."
Wir fingen wieder an zu lachen.
Wir redeten noch etwas über Rin.
"Sie muss dir wirklich viel bedeuten." Ich sah Miku an. "Ja. Ich würde alles für Sie tun." Sagte ich selbstsicher. "Aber jetzt mal zu dir. Was ist mit deiner Familie?"
Mikus Blick wurde trauriger. "Ich habe keine Familie mehr. Meine Eltern sind vor langer Zeit gestorben und Geschwister habe ich keine."
"Das tut mir leid." "Nicht doch. Ich bin schon lange darüber hinweg."

Wir ließen dieses Thema und unterhielten uns über andere Dinge. So kam es dazu das wir uns plötzlich küssten. Als sich unsere Lippen lösten sahen wir uns tief in die Augen. "Ich liebe dich, Miku." Miku nickte und sagte: "Ich dich auch, Len."

Irgendwann wurde es dann Zeit, dass ich gehen musste. "Ich werde wieder kommen." Ich verabschiedete mich von Miku und fuhr mit der Kutsche zurück zum Schloss.

Dort angekommen erwartete mich Rin bereits. "Ihr begrüßt mich, Prinzessin?" Rin nickte eifrig und ich hatte das Gefühl etwas Bösartiges in ihrem Blick aufblitzen zu sehen.
Sie nahm meine Hand und führte mich zur Terrasse.
"Hast du das bekommen, was du gesucht hast?" Fragte sie mich beiläufig. Ich nickte ihr zu und holte eine kleine, schöne Schmuckschatulle raus.
"Die ist für dich." Ich stellte sie vor Rin.
Die Schatulle hatte ich in einem Laden gesehen als Miku mich herumgeführt hat.

Rins Augen weiteten sich vor Freude. "Danke,Len! Sie ist perfekt."
Ich lächelte fröhlich über diese Worte. Ich wusste, sie würde ihr gefallen.
"Also? Warum hast du mich so eilig hergebracht?" Ich sah sie nun fragend an.
Ihr Blick wurde ernst. Sie sah mich an.
Auch mein Lächeln erstickte.
"Ich weiß was passieren muss, damit Keito mir gehört." Ich hörte ihr schweigend zu.
"Das andere Mädchen muss sterben. Sie wohnt im grünen Dorf. Ich werde beauftragen das Dorf zu zerstören."
Ich war wie erstarrt.
"Aber ich kann mir nicht zu 100% sicher sein das sie dabei stirb."
Ich schluckte schwer und sprach das offensichtliche aus.
"Du willst also, dass ich sie töte?"  Rin nickte.

"Du wirst einen Tag vor dem Angriff dorthin gehen und sie töten." "Wer ist sie?" "Ihr Name ist Miku." Rin legte ein Bild von Miku auf den Tisch und ich hatte das Gefühl mein Herz würde stehen bleiben.
"Du wirst morgen Abend ins Grüne Dorf gehen und sie töten."
Rin stand auf. "Meinst du wirklich, dass das nötig ist?" Versuchte ich sie noch davon abzubringen.
Sie sah mich finster an. Sie duldete keine Widerrede. "Ja."
Sie machte Anstalt zu gehen, blieb aber noch kurz stehen und drehte sich kurz um.
Sie lächelte. Sie lächelte wieder dieses unschuldige Lächeln. "Würdest du mir bitte meinen Tee auf mein Zimmer bringen? Vielen Dank."
Dann ging sie.

Ich dachte an den vorherigen Tag zurück. Sie hatte so fürchterlich geweint. Jetzt hat sie eine Lösung für Ihr Problem...
Wenn es Rins Wunsch ist.... habe ich keine andere Wahl.

Diener des TeufelsWhere stories live. Discover now