Kapitel 13

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POV Theo

"Na gut, aber nur wenn du mich endlich los lässt", sagte ich mit einem genervten seufzen. Sofort ließ Liam mein Handgelenk los und trat einen Schritt zurück. Und schon war ich wieder zurück. Natürlich hatte Liam es geschafft mich davon zu überzeugen hier zu bleiben, was hatte ich anderes erwartet. Da es schon sehr spät war hatten wir uns dazu entschlossen schlafen zu gehen. Ich musste zugeben, dass ich es in dieser einen Nacht vermisst hatte in einem gemütlichen Bett zu schlafen, aber am meisten hatte ich es vermisst neben Liam zu schlafen. Auch wenn mir der Gedanke nicht gefiel, musste ich wohl damit klar kommen und es mir eingestehen, dass es so war wie es war. Ich mochte ihn mehr als ich sollte und das wusste ich, auch wenn ich es mir nicht wirklich eingestehen wollte. Liam war schon längst eingeschlafen. Ich lag neben ihm und beobachte ihn dabei. Schon einige male kam mir der Gedanke mich einfach an ihn zu kuscheln und mir eine Ausrede einfallen zu lassen, aber ich tat es nicht. Stattdessen lag ich im Bett und starrte ihn an. Noch lange verfolgten mich die Gedanken bis ich letztendlich einschlief.

POV Liam

Mitten in der Nacht wachte ich auf. Sofort blickte ich zu Theo und musste feststellen, dass er wieder diesen Albtraum hatte. Sein Herz schlug wieder viel zu schnell, außerdem wälzte er sich hin und her. "Theo", ich rüttelte er an seiner Schulter und versuchte ihn aufzuwecken. Nach einigen Versuchen wachte er endlich auf. Panisch schreckte er nach oben und blickte sich um. Dieses mal versuchte er gar nicht die Tränen zurück zu halten. Stumm liefen sie über seiner Wange. Ohne mich auch nur anzublicken versteckte er sein Gesicht verzweifelt in seinen Händen. Unter den unterdrückten Schluchzern fingen seine Schultern an zu beben. So saß er neben mir. Zerbrechlich, weinend und komplett fertig. Wortlos zog ich ihn zu mir und schenkte ihm eine tröstende Umarmung. Eigentlich hatte ich erwartet, dass er sie einfach so hin nimmt und nichts tut, aber das tat er nicht. Sofort vergrub er sein Gesicht in meiner Halsbeuge und schlang seine Arme um mich. Ich lehnte meinen Kopf an seinen und strich ihm beruhigend über den Rücken. Wenig später fuhr ich mit meiner Hand dann in seine Haare und vergrub sie dort. Ein wenig kraulte ich ihn einfach und dachte gar nicht darüber nach was hier gerade passierte. Es schien fast so als wollte mir etwas das Herz aus der Brust reißen, so sehr tat mir Theo leid. Wenn ich könnte würde ich mit ihm tauschen, aber es ging nicht. Noch immer hatte er sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergraben und weinte stumm vor sich hin. Andere hätten vielleicht gemeint, dass er schwach wäre, aber das stimmte nicht. Theo hatte schon so viel eingesteckt und erlebt, wäre ich an seiner Stelle würde es mir auch so gehen. Ich wusste, dass Theo stark war, aber jeder hat diese dunklen Momente. Eine Gefühlte Ewigkeit saßen wir so da.

Als er sich dann etwas beruhigt hatte, schob ich ihn vorsichtig von mir weg und betrachtete ihn. Mit seinen glasigen und verweinten Augen sah er mich kurz müde an, ehe er dann auf die Bettdecke blickte. Es sah fast so aus als würde er sich bei mir entschuldigen wollen. Ich hob sein Kinn und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht. "Geht's wieder?", fragte ich vorsichtig. Er nickte nur leicht, brachte aber kein Wort raus. Kurz schenkte ich ihm ein leichtes Lächeln und legte mich dann hin. "Komm her", sagte ich leise und breitete meinen Arm aus. Kurz zögerte er, ehe er sich dann zu mir legte. Seinen Kopf hatte er wieder auf meine Brust gelegt und seinen Arm um mich geschlungen. Während wir so da lagen strich ich ihm vorsichtig durch die Haare und wartete darauf bis er einschlief. Nachdem er nach einigen Minuten endlich eingeschlafen war, konnte auch ich etwas beruhigter schlafen.

Am nächsten morgen wachte ich vor Theo auf. Er war noch immer an mich gekuschelt und schlief. Mit einem leichten lächeln beobachtete ich ihn. Am liebsten würde ich für immer so liegen bleiben, aber das ging nicht. Nicht nur wegen der Tatsache, dass er, sobald er aufwacht, sich von mir entfernen würde und wir so tun würden, als wäre nichts gewesen, sondern auch deshalb, weil da draußen immer noch Jäger waren, die nur darauf warteten uns zu töten. Also lag ich einfach weiterhin einfach nur da und genoss den Moment. Meine Gedanken kreisten dabei durchgehend um Theo. Etwa 15 Minuten lag ich einfach nur ruhig da, war in Gedanken versunken und beobachtete Theo, wie er seelenruhig schlief, dann wachte er langsam auf. Anstatt, dass er sofort von mir weg rückte, verfestigte er seinen Griff etwas und kam mir somit, wenn überhaupt möglich, noch ein wenig näher. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Schulter. Niemand sagte etwas und wenn es nach mir ginge könnte das auch noch eine Weile so bleiben.

Durch mein Handy wurde diese Stille gebrochen. Als ich ein Blick darauf warf sah ich, dass Scott mir geschrieben hatte. "Scott hat mir geschrieben. Wir treffen uns heute alle 14 Uhr bei ihm", sagte ich. "Wie spät ist es?", fragte Theo daraufhin, bewegte sich aber noch immer keinen Zentimeter. "Viel zu früh, als das wir aufstehen müssten", antwortete ich nur und legte, nachdem ich Scott geantwortet hatte, mein Handy beiseite.

Je mehr ich über diesen Moment nachdachte, desto komischer wurde es. Theo lag noch immer auf mir und wollte sich anscheinend in den nächsten Minuten auch nicht von mir runter bewegen und dieses Mal war er, im Gegensatz zum letzten mal, tatsächlich richtig wach und wusste, was hier passiert. Und mich störte dieser Gedanke nicht einmal wirklich, ehr schien ich mich zu freuen. Obwohl ich im inneren genau wusste, weshalb mich das freute, wollte ich es mir nicht eingestehen. Ich wollte mir nicht einmal wirklich eingestehen, dass es ein wohliges Gefühl in mir auslöste und mein Herz ein wenig schneller schlag ließ. Verträumt schaute ich ihn einfach an.

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Heyy, was haltet ihr vom Kapitel? Lasst gerne eine Kommentar da :)

THIAM - Love and fight.Where stories live. Discover now