Kapitel 30

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POV Theo

Als es langsam anfing zu dämmern machten wir uns allmählich auf den Weg. "Mum, Dad, wir müssen jetzt los. Stellt euch darauf ein, dass es sehr spät werden könnte", verabschiedete sich Liam von seinen Eltern. Gerade als wir uns wieder umdrehen und gehen wollten, hielt seine Mum uns auf. "Wartet kurz." Sowohl sie, als auch Liams Vater standen auf und kamen auf uns zu. "Seid vorsichtig, ja? Und passt auf euch auf", meinte seine Mum und blickte dann zu mir. "Du auch, Theo." Ich lächelte sie nur an. Dann wandte sie ihren Blick wieder zu ihrem Sohn und zog ihn in eine Umarmung. "Ich bin mir sicher, dass alles gut werden wird", erwiderte Liam. Ich konnte die Angst, die von Liams Eltern ausging unschwer riechen. Nachdem Liams Mum sogar mich kurz umarmte und Liams Dad sich von Liam mit einer Umarmung verabschiedet hatte und mir auf die Schulter klopfte, gingen wir nach draußen zu meinem Pick Up.

Während der Fahrt redeten wir nicht viel. Kurz bevor wir ankamen fragte ich dann: "Hast du Angst?" Kurz zögerte er. "Ich weiß es nicht. Ich hoffe vor allem, dass niemand stirbt", antwortete er dann, was ich beschädigte. Endlich kamen wir an der Lagerhalle, ein Stück außerhalb von Beacon Hills, an, wobei es mittlerweile schon fast komplett dunkel war. Alle waren schon da und warteten nur noch auf uns. Sofort stiegen wir aus und gingen auf die anderen zu. Als Liam und ich dann nebeneinander standen griff ich nach seiner Hand.

"Dann sind wir ja fast vollständig", meinte Scott plötzlich und warf einen Blick auf die Uhr. Verwirrt schauten sowohl Liam als auch ich durch die Runde. "Was meinst du? Es sind doch schon alle da." Gerade als Liam das gesagt hatte hörte ich plötzlich ein Auto, dass auf uns zugefahren kam. "Nein, ich hab uns noch jemanden als Verstärkung gerufen", erklärte Scott und deutete auf das Auto, dass nun hinter uns stand. Langsam drehten Liam und ich uns um, wobei er meine Hand los ließ. Eine Person stieg aus dem Auto, mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Ehe ich mich versah rannt sie auch schon auf Liam zu und schloss ihn in eine feste Umarmung, welche er sofort erwiderte. Sie war hier, Hayden war hier. Und man konnte Liam mehr als deutlich ansehen, dass er sich darüber sehr freute. Langsam lösten sie sich wieder voneinander.

"Was machst du hier?", fragte er lächelnd. "Euch helfen, Scott hat mich angerufen", erklärte sie und warf einen Blick zu Scott, welcher ihr ebenfalls ein Lächeln schenkte. Dann blickte sie langsam zu mir. Natürlich war ich überhaupt nicht erfreut über ihre Anwesenheit. Ohne, dass ich es bemerkt hatte, machte sich Eifersucht und Angst in mir breit, ja sogar Zweifel, dass Liam noch immer in sie verliebt war und mich verlassen würde. "Er ist immer noch hier?" "Ehr schon wieder, außerdem ist er jetzt im Rudel", meinte Liam und wartete auf ihr Reaktion. "Theo? Im Rudel?", sie zog eine Augenbraue nach oben und blickte wieder zu mir. Kurz blickte auch Liam zu mir, während ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass mich diese Aussage nicht nur nervte, sondern auch verletzte. "Ja, und noch dazu mein Freund. Fester Freund", sagte er dann und griff nach meiner Hand. Sofort hellte sich mein Blick auf. Die Eifersucht auf Hayden und meine Zweifel, dass er doch noch in sie verliebt sein könnte waren plötzlich weg. Glücklich lächelte ich ihn an. "Okay", war ihr Antwort daraufhin. "Okay? Du bist nicht überrascht?" Liam war sichtlich verwirrt, ebenso ich. "War es Mason denn?", wollte sie wissen. "Nein...", antwortete er daraufhin nur. "Dann hast du deine Antwort", lachte sie und fügte noch hinzu: "Es war doch nur eine Frage der Zeit. Hast du wirklich geglaubt, dass ich nicht mitbekommen habe, dass du Theo insgeheim mehr mochtest, als du zugegeben hast?" Liam wollte etwas erwidern, ließ die Frage dann aber unbeantwortet.

"Wie auch immer, lasst uns noch einmal den Plan durchgehen", meinte Scott, ehe er begann. "Also, Derek und Peter, ihr nehmt den vorderen Eingang. Liam, Hayden und Theo, ihr nehmt den hinteren, wie das letzte mal. Malia und ich werden den an der Seite bei den Containern nehmen, der Rest sollte klar sein." Dann wandte er seinen Blick zu Josh. "Du wirst mit Mason und Corey zum Stromkasten gehen und auf mein Zeichen warten. Dann kannst du so viel Strom durch die Leitung jagen, dass kein einziger Jäger noch lebt." Nach einer kurzen Pause blickte er dann zu Stiles und Lydia. "Ihr zwei werdet kurz nach uns rein gehen und in Monroes Büro nach etwas suchen, dass uns verrät, ob sie noch irgendwo anders auf der Welt Jäger hat." Lydia und Stiles nickten. "Gut, dann legen wir los, würde ich sagen. Passt auf euch auf, auch gegenseitig", sagte er und blickte durch die Runde.

Als er dies sagte spürte ich Stiles Blick auf mir. "Wenn ich dir da drinnen begegne und du kurz davor bist zu sterben, werde ich nichts für dich tun, genau wie du wahrscheinlich nichts für mich machen würdest. Mir egal was Scott sagt oder wie sehr es Liam vielleicht zerstören würde", sagte er finster und ging an mir vorbei. Vor einigen Monaten als Liam das zu mir gesagt hatte, dachte ich mir nichts dabei, weil wir beide wussten, dass wir sagen konnten was wir wollten und würden uns trotzdem helfen und retten, aber bei Stiles war es anders. Es lag nicht daran, dass er böse war oder so, aber trotzdem meinte er es ernst. Er vertraute mir weiterhin nicht und mochte mich auch nicht. Das war der wahre Grund, weshalb er mich wirklich zurück lassen würde. Er hatte Angst, Angst davor, dass ich noch immer so war wie früher und erneut versuchen würde ihm seine besten Freunde zu nehmen. Und ich war mir nicht mal sicher, ob ich ihm das übel nehmen konnte.

Dann war es auch schon soweit. Liam, Hayden und ich gingen wie besprochen zu dem Hintereingang. Diesmal standen 3 Jäger an der Tür und unterhielten sich, während sie die Gegend nach irgendwas Übernatürlichem absuchten. "Eine Idee wie wir die 3 nach drinnen bekommen?", fragte Liam. "Schon, aber ich glaube nicht, dass dir die Idee gefallen wird...", meinte ich daraufhin. "Oh man, schieß los...", engegnete er. "Ich verwandel mich und werde so tun als wäre ich verletzt. Wenn wir Glück haben denken sie ich wäre ein ganz normaler Wolf. Du müsstest mir allerdings ein paar Wunden verpassen, damit sie glauben ich wurde angegriffen", erklärte ich und warf einen Blick zu Liam. "Ich werde dir nicht weh tun, vergiss es. Außerdem würde man das Blut in deinem schwarzen Fell sowieso nicht sehen." "Ich hab weißes Fell an der Brust falls es dir entgangen ist", erinnerte ich ihn. "Also ich finde die Idee gar nicht so schlecht", meinte Hayden.

Nach einer kurzen Diskussion hatten Hayden und ich Liam dann endlich überzeugt, sodass ich schnell meine Klamotten auszog und mich verwandelte. Ich stieß kurz mit meiner Schnauze gegen sein Bein, woraufhin sowohl er, als auch Hayden sich zu mir drehten. "Das ist eine extrem bescheuerte Idee", meinte Liam etwas wütend und hockte sich vor mich. Ich blickte ihn einfach nur an, ehe ich mich auf den Rücken legte. Kurz strich er leicht über mein Fell. Wiederwillig fuhr er seine Krallen aus und blickte mich an, ehe er seine Krallen auch schon durch meine Brust zog. Kurz zuckte ich zusammen und gab ein kurzes winseln von mir. "Weichei", murmelte Hayden und erntete dafür einen genervten und bösen Blick von Liam. Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu und stand, ebenso wie ich, wieder auf.

"Ok, pass auf dich auf. Sobald du mit den Jägern drinnen bist kommen wir hinterher und locken sie zusammen nach oben", sagte er. Schnell hatte er sich noch einmal zu mir nach unten gebeugt, strich mir über den Kopf und verschmiert das Blut ein wenig. "Wenn die Jäger nicht drauf rein fallen, dann greif sie lieber an oder lauf weg, ja?" Er blickte direkt in meine Augen und selbst im Körper des Wolfes, fiel es mir schwer mich nicht in seinen zu verlieren. Als Bestätigung leckte ich ihm nur kurz über die Wange, tatsächlich regte er sich darüber dieses mal nicht auf, sondern drückte mir einen kurzes Kuss auf den Kopf.

THIAM - Love and fight.Where stories live. Discover now