Hassliebe

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Dieses Kapitel ist etwas lang geworden, ich hoffe es ist trotzdem angenehm zu lesen!

Meine Augen öffnen sich blitzschnell.
Die Sonne blendet mich, also kneife ich sie wieder zu.
Ich ringe mich durch einen Blick auf mein Smartphone zu werfen.
Es ist bereits 11 Uhr morgens. Laut atme ich durch den Mund aus. Ich versuche meine Gedanken zu sammeln.
Gestern war Jonas bei mir. Wir haben uns getroffen, er war wieder in meiner Wohnung.
Meine Gefühle spielen verrückt.
Hätte ich ihn überhaupt zu mir lassen sollen?
Jetzt bin ich noch mehr durcheinander als davor. Es war mein größter Wunsch endlich wieder mit ihm zu reden, doch jetzt denke ich es war eine schlecht Idee.

Langsam bewege ich mich aus meinem Bett und laufe ins Bad, drehe den Wasserhahn auf und spritze mir das kalte Wasser ins Gesicht.
Da ich absolut keinen Hunger habe, putze ich meine Zähne und ziehe ich mich an.

Das Wetter in Hamburg ist sonnig und warm.
Da ich heute frei habe entschiede ich mich dafür etwas einkaufen zu gehen.
Also schnappe ich mir meinen Schlüssel und meinen Geldbeutel.

Draußen umgibt mich sofort die Wärme und diese zaubert mir ein kurzes Lächeln auf die Lippen.
Ich setze meine Sonnenbrille auf und mache mich in meinem Auto auf den Weg zum Supermarkt.

Langsam schlendere ich durch den Laden. Grade als ich mir eine Packung Toastbrot schnappen möchte nehme ich meinen Namen hinter mir wahr.
Die Stimme erkenne ich sofort.
Es ist John.
Ich habe ihn seit mindestens 2 Jahren nicht mehr gesehen, doch viel verändert hat er sich nicht. Lediglich etwas dicker ist er geworden und mehr Bart ist ihm im Gesicht gewachsen.
Mit einem: „Lange nicht gesehen Bella", begrüßt er mich.
„Seit wann gehst du hier einkaufen John?", möchte ich wissen.
„Ach ich bin auf dem Weg zu Jonas und wollte noch etwas Getränke einkaufen", antwortet er lässig.
Als er seinen Namen sagt weiten sich meine Augen und mein Herz klopft stark.
Da ich mir nicht sicher bin, ob er von dem Treffen von uns beiden gestern weiß, sage ich lieber nichts und nicke stumm.
„Naja ich muss dann auch wieder los. Viel Spaß noch beim Einkaufen", ruft er schon fast nach hinten als er den Gang entlang weiterläuft.
„Wow super Gespräch", murmle ich vor mich hin und schiebe meinen Wagen weiter durch den Supermarkt.

Ich frage mich wieso John und die anderen immernoch keinen Kontakt zu mir haben wollen. Vor allem jetzt wo Jonas wieder auf freiem Fuß ist, haben sie keinen Grund so mit mir umzugehen. Wir kennen uns schließlich schon seit Ewigkeiten.

Zuhause angekommen stelle ich meine Einkäufe in der Küche ab und schmeiße mich auf mein Sofa.
Ich muss leicht lachen als ich an das Gespräch mit Jonas von gestern über das Möbelstück nachdenke.

Nach zwei Stunden Netflix werde ich von dem Klingeln der Haustür gestört.
Genervt schnappe ich den Hörer der Klingelanlage.
„Hey ich bin's. Kann ich hoch kommen?",kommt es mir entgegen.
Es ist Jonas.
Schnell drücke ich den Knopf runter der ihm die Tür öffnet und warte auf ihn.

Er trägt ein weißes T-Shirt, eine kurze graue Hose und die beliebten Haifischnikes.
Mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen steigt er die letzten Treppen zu mir hoch und umarmt mich zur Begrüßung.
Leicht überfordert bitte ich in rein. 

„Ich hoffe ich störe nicht", entschuldigt er sich und nimmt auf dem Sofa platz.
Ich schüttle den Kopf und setzte mich neben ihn.
„Was verschlägt dich zu mir?", möchte ich wissen.
„John hat mir erzählt dass er dich heute morgen getroffen hat und ich möchte dir das erklären und bitte lass mich ausreden Bella", fängt er an.
Sofort hat er meine ganze Aufmerksamkeit.

„Als klar war, dass ich für eine Weile in den Bau gehen werde und ich wusste wie fertig dich das macht, meinte ich zu den Jungs dass es wohl besser wäre wenn du keinen Kontakt mehr zu dem ganzen Umfeld hast. Ich meine wir haben uns ja auch getrennt damit es leichter wird, aber wenn du dann die ganze Zeit mit den Jungs gechillt hättest, hätte es auch nicht viel gebracht. Ich wusste du würdest anders damit umgehen als sie.
Für sie war es klar auch scheiße aber sie kommen damit besser klar, im Gegensatz zu dir. Ich wollte dich dadurch beschützen. Ich meine was wäre wenn noch jemand in der Zeit in den Knast gemusst hätte oder so? Es hätte dir noch mehr Sorgen bereitet. Und sie haben sich immer wieder heimlich erkundigt wie es um dich steht und mir berichtet.
Klar war es vielleicht nicht ganz cool von uns und glaub mir die Jungs haben das nicht gerne gemacht..", erzählt er bis ich ihm ins Wort falle.
„Das heißt die haben mich die ganze Zeit nur ignoriert und so komisch behandelt weil das eine Abmachung zwischen euch allen war?", frage ich aufgebracht.
Jonas schreckt leicht zurück und nickt.
„Und wieso sagt mir keiner was? Ich dachte alle hassen mich weil ich etwas falsch gemacht habe oder so. Und vor allem, wieso hat sich dann keiner bei mir gemeldet als du draußen warst? Das ist ja schließlich nicht erst einen Tag her Jonas!", diskutiere ich mit ihm.
„Sie wollten dass ich den ersten Schritt mache und die einzige Person die dir das erklären kann bin ja wohl ich", versucht er mich zu beruhigen.
Ich möchte am liebsten sofort alle die darin verwickelt sind anschreien, doch dann klopft es. Verwirrt schauen wir uns gegenseitig an.

Langsam öffne die Tür und sehe direkt in die Gesichter meiner Eltern.
„Was macht ihr hier?", möchte ich aufgebracht wissen. 
„Wir haben ein paar Tage frei und wollten dich besuchen Liebes", antwortet mein Vater und setzt einen Schritt in meinen Flur.
Meine Mutter möchte mich grade umarmen als sie in ihrer Bewegung kurz innehält.
„Wieso ist er hier?", fragt sie stumpf und starrt wie ein Zombie in meinen Flur.
Auch ich drehe meine Kopf in die Richtung und stelle fest dass Jonas in der Tür meines Wohnzimmers steht und uns anschaut.

Könnt ihr die Aktion von Jonas und den Jungs nachvollziehen und wie denkt ihr wird das Aufeinandertreffen mit den Eltern?

Lass mich nie wieder alleine! GZUZ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt