Versöhnung

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In den letzten Tagen ist nicht viel spannendes passiert.
Jonas und ich haben unsere Zeit zusammen genossen. Waren essen, im Kino und haben einfach nur Zuhause rumgegammelt.

Es ist 11.00 Uhr morgens und ich laufe zum Briefkasten. Als ich den kleinen silbernen Schlüssel im Schloss drehe fallen mir sofort mehrere Briefe und Werbungen entgegen.
Doch ein Umschlag fällt mir sofort ins Auge.
Er ist weiß mit silberner Schrift und glitzernden Schleifen.
Schnell schnappe ich mir meine ganze Post und laufe zurück in meine Wohnung.
Dort werfe ich den Schlüssel und die Post auf den Küchentisch.
Dadurch erwecke ich auch Jonas' Aufmerksamkeit und er wendet sich von der Kaffeemaschine ab um sich hinter mich zu stellen.
„Was ist denn das?", fragt er erstaunt als der den hübschen Umschlag in meiner Hand bemerkt.
„Einladung zu der Silberhochzeit meiner Eltern", gebe ich kurz zurück und öffne den Brief.

Dieses Wochenende, in der Gemeindehalle in Stuttgart, mit der ganzen Familie.

Wie lange habe ich den Briefkasten bitte nicht ausgelehrt frage ich mich.
„Deswegen waren sie hier, sie wollten mir die Einladung persönlich geben und endlich mal wieder etwas Zeit mit mir verbringen. Und was ist daraus geworden? Ein Streit", sage ich leise und lege enttäuscht meinen Kopf in den Nacken.
Sofort spüre ich eine warme Hand auf meiner.
„Hey sie sind nicht unschuldig an der ganzen Situation. Sie haben immerhin angefangen dir Vorwürfe wegen, naja wegen mir zu machen Baby", versucht er mich aufzumuntern und schaut mir tief in die Augen während er das sagt.
Ich nicke nur leicht.
Natürlich hat er Recht, aber sie anzuschreien und rauszuschicken, obwohl sie extra nach Hamburg gefahren sind, war auch nicht ganz die feine Art.

„Glaub mir sie wollen dich dabei haben, sonst wäre diese Einladung wohl kaum jetzt hier bei dir oder", ergreift Jonas wieder das Wort. Und beantwortete mir damit die Frage die in diesem Moment in meinen Kopf herum schwirrte.
Verdammt er hat Recht, ich fahre dorthin und kläre diese ganze Sache.

„Weißt du was, wir fahren dahin", gebe ich zurück. Mir wird ein verwirrter Blick zugeworfen.
„Sie werden schon sehen dass du der beste Mann an meiner Seite bist, den ich mir vorstellen kann", flüstert ich in seine Richtung und drücke seine Hand, die immer noch auf meiner liegt, mit der anderen fest an mich.

Jetzt ist es soweit. Wir stehen vor dem Eingang der Halle in der meine Eltern heute ihr Hochzeitsjubiläum feiern.
Natürlich haben wir uns ordentlich in Schale geworfen.

Jonas in einem dunkelblauen Anzug und ich in einem Samtkleid in royalblau.
Er ist so unfassbar sexy wenn er schicker angezogen ist.
Ein letztes Mal atme ich tief durch bevor wir die Tür öffnen.
Wir sind etwas zu spät, da wir im Stau standen also sind wir die letzten Gäste die eintrudeln.
Sofort ziehen wir alle Blicke auf uns.

Mein Bruder kommt auf uns zu und zieht mich in eine lange Umarmung. Auch Jonas wird herzlich von ihm gedrückt.

Schließlich kommen immer mehr Leute und begrüßen uns. 
Als dann meine Eltern zu uns kommen wirken sie eigentlich ziemlich glücklich.

Es wurde immer später und mein Bauch immer dicker von dem ganzen Essen.
Zu meinem Erstaunen ist die Stimmung echt gut und Jonas versteht sich ziemlich gut mit meiner Familie, vor allem mit meinem Onkel Jochen, mit dem er einen Schnaps nach dem anderen wegkippt.

Als ich meine Eltern an der Tür stehen sehe laufe ich zu Ihnen und spreche endlich das Thema der Themen an.

„Es tut mir Leid. Ich habe mich letztens nicht korrekt verhalten, aber ich habe mich einfach angegriffen gefühlt, als ihr das über die Beziehung von Jonas und mir gesagt habt.
Es war eine harte Zeit und dann war das alles einfach zu viel", erkläre ich mein Verhalten meinen Eltern.
Meine Mutter nimmt meine Hand und sagt sanft: „Schatz, ja wir waren nie ein riesen Fan von Jonas. Doch wir haben jetzt auch verstanden dass du ihn liebst und wenn er das nicht auch tun würde wäre er jetzt nicht hier. Und deswegen freuen wir uns dass ihr hier seid und mit uns zusammen feiert."
Ich kann nicht anders als meinen Eltern sofort um den Hals zufallen und kann mein Grinsen auch mehrere Minuten nach dem Gespräch nicht unterdrücken.

„Langsam wird es Zeit zu tanzen!", ruft mein Bruder durch den Saal und schon fühlt sich die Tanzfläche mit all meinen Verwandten und Bekannten.
Mein Bruder und ich lachen uns an und bewegen uns auch auf die Tanzfläche zu.
Das haben wir schon immer bei so großen Familienfeiern gemacht.

Langsam schunkeln wir über das Parkett.
„Schön dass ihr da seid. Hab dich echt vermisst kleine Schwester", flüstert er in mein Ohr. Dann dreht er mich einmal im Kreis und lacht mich an als sich unsere Gesichter wieder gegenüber sind.
„Ich muss echt sagen, Jonas passt doch ganz gut in unsere Familie", lacht er und schaut nach rechts.
Jonas sitzt neben meinem kleinen Cousin und die beiden amüsieren sich anscheinend ziemlich gut.

Mit einem Lächeln auf den Lippen umarme ich meinen großen Bruder.
Doch dann werde ich an der Hüfte leicht nach hinten gezogen.
„Darf ich mal?", brummt eine tiefe Stimme in mein Ohr.
Seine warmen Hände stützen sich leicht auf meiner Hüfte ab und meine wandern in seinen Nacken.
„Ich hätte niemals gedacht dass du mich mal zu so einem Tanz aufforderst", stelle ich fest.
Er drückt mich noch etwas näher an ihn.
„Ich liebe dich Jonas", flüstere ich.

So Leute endlich geht es weiter. Es tut mir echt Leid für die lange Pause, aber in letzter Zeit fiel es mir nicht so einfach weiterzuschreiben.

Aber was sagt ihr zu der Versöhnung?

Lass mich nie wieder alleine! GZUZ Where stories live. Discover now