9. Tausch

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Plötzlich befand sich jeder auf einer anderen Position, doch noch etwas anderes war faul. Als Todoroki hinunterblickte, befand er sich nicht allzu weit weg, wie vorher, doch jetzt hatte er eine schwarze Weste und ein rotes T-Shirt an. ,,Ernsthaft?''

Ju wusste anfangs nicht, wo sie war, doch sie fand es schnell heraus, als sie aufsah und sich selber erkannte. ,,Ich bin nicht im Ernst in Todorokis Körper'',dachte sich die Jugendliche. Sofort blickte er auch zu ihr. ,,Wer bist du?'',fragte dieser. Er hatte schon eins zu eins zusammengezählt und gedacht, dass nicht Ju in seinem Körper ist. ,,Ich bins, Kakishi, du?''
,,Todoroki''
,,Zum Glück bist du in meinem Körper, ich will nicht, dass irgendwer anderes die Personas hört'',dachte Ju laut. Der Ältere nickte nur und lief daraufhin weiter, hinter ihm war die Jüngere.
Das ist komplett ungewohnt so groß zu sein'',dachte sich Ju mit einem kleinen Lächeln, ,,Das heißt, wenn Todoroki in meinem Körper ist, mit meinem Quirk, dass er auch immer den Verband anlegen muss. Wenn er meinen Eltern nichts sagt, dann werden die ihn, aber auch genauso behandeln wie mich. Oh Gott, ich will nicht dass er so leidet wie ich.''
Ihr gefror das Blut in den Adern, als sie daran dachte. ,,Ich werde auch oft für den Unfall von vor drei Jahren beschuldigt, ich will nicht, dass er etwas davon weiß. Ich vermisse euch zwei immer noch so sehr wie am ersten Tag''

Nach wenigen Minuten, in denen sie gesprintet sind, kamen sie auch schon bei den anderen an. Irgendwie schien fast jeder ein Problem zu haben, außer die Lehrer und ein paar Schüler. Ihr Onkel kniete nur vor Bakugo, Midoriya, Kaminari und Kirishima. Als er jedoch im Augenwinkel Ju und Todoroki sah, stand er auf und rannte zu ihnen. ,,Sagt nicht ihr habt auch gewechselt'',brüllte der Mann schon fast, doch nachdem er keine Antwort bekam, wusste der Schwarzhaarige was Sache ist, ,,Zum Glück haltet mein Quirk nur maximal drei Tage.''
Dies dachte sich Ju auch. Das hieß, dass Todoroki, wenn er sehr viel Glück hatte, nur einmal verprügelt werden würde. Und eine Lüge konnten sie auch nicht erfinden, denn ihre Eltern konnten so etwas erkennen, egal wie sehr man sein Pokerface auflegt, sie merken es.
Erst jetzt bemerkte Ju, dass die ganze Lehrerschaft der UA auch hier war.

Als sie wieder an der Schule angekommen waren, durften alle nach Hause gehen. Ju und Todoroki machten sich, wie jeden Tag, gemeinsam auf den Weg nach Hause. ,,Ich gebe dir einen Tipp, sollten meine Eltern dir irgendetwas antun, lass es über dich ergehen. Wehr dich nicht und mache alles, was sie sagen, sonst wird es nur schlimmer. Vertrau mir, ich weiß von was ich rede'',meinte die Jüngere und Todoroki nickte, ,,Weißt du, es ist ungewohnt den eigenen Körper die ganze Zeit zu sehen.''
Als sie leider bei der Kreuzung ankamen, verabschiedeten sie sich und liefen zu dem Heim des anderen.

Als Ju an dem großen Haus der Todorokis ankam und eintrat, wurde sie von einem wunderbaren Geruch empfangen. Schnell zog sie ihre Schuhe aus und lief in die Küche, wo eine Frau mit weißen Haaren und roten Strähnen stand und kochte. ,,Oh, Shoto, hast du dich beim gehen beeilt, oder was ist passiert, dass du so früh hier bist?'',fragte die Fremde. Ju konnte sich nicht entscheiden. Sie wusste zwar, dass dies wahrscheinlich die Schwester von Todoroki wäre, dich er hatte noch nie ihren Namen erwähnt. Also sollte sie erzählen was passiert ist, oder sollte sie einfach einen auf Todoroki machen. Sie entschied sich für Letzteres. ,,Was kochst du da, Schwesterherz?'',fragte Ju und hoffte, dass sie nicht aufflog, doch falsch gedacht.
,,Shoto, was ist los? Du nennst mich nie Schwesterherz'',wollte die Weißhaarige wissen. Zögernd ging Ju auf sie zu und sagte:,, Es gab heute einen Unfall im USJ. Mein Onkel hat aus Versehen seinen Quirk aktiviert und jetzt sitzt Todoroki in meinem Körper fest und ich in seinem. Ich weiß es klingt verrückt ab-'',wollte Ju erklären, wurde jedoch unterbrochen. ,,OK, wer bist du dann, damit ich dich bei deinem richtigen Namen nennen kann?'',fragte die Schwester.
,,Kakishi Ju, du?'' ,,Todoroki Fuyumi''
Ok, jetzt wusste Ju zumindest den Namen. ,,Ich will ja nicht unhöflich sein, aber kann ich dich bei deinem Vornamen nennen, damit Endeavour nichts herausfindet?'',wollte Ju wissen und mit einem Nicken stimmte Fuyumi zu. ,,Du musst dich aber, solange du in Shotos Körper sitzt, an seinen Namen gewöhnen, OK?''
Nach einem ,,Ja'' von Ju war die Sache beschlossen. Schnell brachte sie die Sachen in Todorokis Zimmer und zog sich um. Es war ihr zwar am Anfang ein wenig peinlich, ihren Kumpel so zu sehen, doch die jetztige Situation erlaubte nichts anderes und wenn sie die Schuluniform anbehalten würde, wäre das auch ziemlich komisch. Danach lief sie zurück in die Küche, wo Fuyumi gerade dabei war den Tisch zu decken. ,,Warte, ich helfe dir'',sagte Ju und deckte die Teller auf. Ein ,,Danke'' war die Antwort. Schon saßen sie am Tisch und aßen Soba. (Ihr wisst an was ich denke, nicht XD)
Das Essen schmeckte sehr gut und Ju genoss es richtig. Ihre Mutter würde niemals kochen und wenn die Fünfzehnjährige etwas macht, dann darf sie für normalerweise nicht mitessen.
Danach wusch sie noch ab und daraufhin begab sie sich in das Zimmer von Todoroki.

Währenddessen bei den Kakishis:
Als Todoroki in das große Haus von Ju eintrat, wurde er von zwei wütenden Erwachsenen empfangen. Der Mann packte ihn am Handgelenk und zog ihn in die Küche, wo der Jugendliche gegen den Ofen geworfen wurden. Der Braunhaarige sagte irgendetwas auf Deutsch und zeigte auf den Herd. Sofort wusste, Todoroki, dass er etwas kochen musste. Er selber hatte auch Hunger, weswegen er sich erstmal freute, dass er bald etwas essen dürfte, doch er wusste nicht, welche Enttäuschung er miterleben wird. Anfangs wusste der Fünfzehnjährige nicht, was er kochen sollte, dich dann fiel ihm ein, was Ju einmal gesagt hatte. Sie hatte ihm erklärt wie man Schnitzel kocht und wenn ihre Eltern schon aus Deutschland kommen, dann könnte er das auch machen. Nach einer Stunde war das Gericht zubereitet und die Küche sah aus wie als wäre eine Bombe eingeschlagen. Als Todoroki gerade anfangen wollte alles sauber zu machen, da kam die Mutter und gab ihm eine Schelle. Er konnte nichts machen außer schreien. Er selber hatte noch nie solche Schmerzen zuvor gespürt, nicht einmal bei dem Training seines Vaters.
Der Jugendliche stolperte und hielt sich mit beiden Händen seine rechte Wange. Die rothaarige Frau kam immer näher, bis sie direkt vor ihm stand und riss den Augenverband herunter. ,,Ich habe dir schon hundertmal gesagt, dass du den Sche*ß abnehmen sollst. Und räum dann die Küche auf'', brüllte die Frau auf Japanisch und verpasste Todoroki noch einmal einen Schlag in die Magengrube. Er wäre fast umgeflogen, doch zum Glück war dies nicht so. Als die Schmerzen erträglich wurden, richtete sich der Jugendliche auf und putzte alles. Danach lief er in das Zimmer von Ju, hinter ihm waren die lauten Schreie ihrer Eltern zu hören, die ausnahmsweise mal etwas in seiner Sprache riefen. ,,Seit dem Unfall mit deinen Geschwistern kannst du gar nichts mehr!''
Todoroki wusste nicht wen sie meinten. Hier war kein anderer außer Ju und ihren Eltern. Er merkte gar nicht, dass er es geschafft hatte, seine eigene Persönlichkeit beizubehalten und keine andere Persona die Kontrolle zu überlassen. Vorher hatte er nicht daran gedacht, doch erst jetzt merkte er, dass Jus Zimmer sehr einfach und billig eingerichtet war. Das Bett sah sehr alt aus, der Schreibtisch weiste schon einige Spuren auf und beim Schrank fehlte eine Tür. Sofort fiel Todoroki, beim Anblick der Klamotten, auf, dass er immer noch die Uniform anhatte. Schnell suchte er sich eine Hose und ein T-Shirt heraus und zog sich um. Während er sich auszog, fiel ihm der einfache Spiegel neben dem Schrank auf. Ju hatte all ihr Geld zusammengespart um ihn zu kaufen. Sie hatte ihn auf einem Flohmarkt entdeckt und er sah genauso aus wie der ihrer Schwester, den ihre Mutter zerstört hatte.
Todoroki beobachtet den halbnackten Körper  seiner Freundin. Eigentlich würde er so etwas nicht machen, dich ihm fielen die vielen Schnitte, Narben und blauen Flecke auf, die am ganzen Körper verteilt waren, am auffälligsten waren die vielen Schnitte an ihren Unterarmen. Doch am meisten fiel, neben den hervorstehenden Rippen, eine riesige Brandwunde auf. ,,Was machst du nur für Sachen?'',dachte sich der Jugendliche. Er wollte die Geschichte dahinter erfahren. Plötzlich fiel ihm alles ein.

Yuki und Taro. Ihre Eltern haben etwas über Jus Geschwister erwähnt. Das heißt ihre Geschwister waren vielleicht die zwei. Außerdem wurde ein Unfall erwähnt. Blue hat irgendetwas über einen Autounfall erzählt. Ihre Geschwister sind nicht im Haus, das heißt, dass die zwei bei einem Autounfall gestorben sind, von dem Ju auch die riesige Brandwunde hat. So wie die Narbe aussieht ist der Unfall noch nicht länger als fünf Jahre her, doch irgendetwas fehlte noch. Was hatte damals Blue mit Suizid gemeint. Hatte Ju versucht danach Suizid zu begehen? Nein das würde sie niemals machen, oder doch?

Todoroki wusste nicht wohin mit den Gedanken. Er glaubte, dass er das Geheimnis fast gelöst hätte, doch wenn er gewusst hätte, dass hinter dem Verband noch mehr steckte, hätte er nicht für den Moment aufgehört zu suchen.

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Bye

~1543 Wörter~

Gehasster Quirk     -Bnha Fanfic (+Ocs)Where stories live. Discover now