Kapitel 10

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Endlich Wochenende, dachte ich mir.
Ich schlug alle Hände über meinem Kopf zusammen und drehte mich in meinem Bett, den ich war noch zu müde um aufzustehen.

Ein paar Stunden später schaute ich auf mein Handy, das mich weckte, da ich eine SMS bekommen hatte.
Insgemein hoffte ich sie war von Justin, den ich mittlerweile unter 'heißer Kerl' eingespeichert hatte.
Sie war allerdings von Nicole •Hey, treffen wir ins heute um 6 bei 'Gustavs Place'? Und kann ich vielleicht nachher bei dir schlafen, da meine Eltern nicht zu Hause sind und ich nicht alleine dort sein möchte•
In ihrer Wohngegend wurde in letzter Zeit ein paar mal eingebrochen und ich kann sie verstehen das sie Angst hat.
•Hört sich gut an• schrieb ich ihr zurück.

Ich ging die Treppen hinunter um mich auf den Weg zu Nicole zu machen.
Als ich die Tür öffnete, sah ich Justin und seine Jungs an seinem Auto lehnen und gerade an einer Zigerette herumziehen.
"Hey" riefen sie, worauf sie mich von oben bis unten anglotzten.
"Hi" rief ich zu ihnen, wobei ich schneller wurde, und zu meinem Auto ging.
Ich war froh als ich drein saß und den Motor startete.
Ein Junge welcher auch mit mir in die Klasse ging klopfte an meinem Fenster. Sodass ich kurz zusammen zuckte, da ich erschrak.
"Whow Whow, Püppchen. Sorry wollte dich nicht erschrecken" meinte er während er zu den anderen Kerlen hinüberglotzte und lachte.
Ich wusste nicht mal seinen Namen.
Er war komisch und auch nicht gerade der hübscheste.
"Was willst du?" meinte ich ernst.
Ich hatte es eilig und wollte die Sache so schnell wie möglich hinter mich bringen.
"Nichts nichts, wollte nur sicher gehen das es dir gut geht, hab von den Jungs gehört sie haben dich ein wenig eingeschüchtert. Schade das ich nicht dabei sein konnte" sagte er, worauf er mir zu zwinkerte und seinen Rauch in mein Auto blies.
"Ja wirklich schade." meinte ich verlogen"tut mir Leid, ich möchte wirklich gern mit dir noch plaudern, aber ich bin verabredet"
Er sah mich an drückte seine Finger gegen seine Stirn und wischte sie wieder weg. Es war so ein Auf Wiedersehen Zeichen.
"Pass auf Püppchen" sagte er worauf er seine Hände nochmal leicht auf mein Auto schlug und zurück trat sodass ich fahren konnte.
Ich lächelte ihn kurz an.
Ich war froh als ich weg war.
In der Fahrt dachte ich nochmal darüber nach, über die Jungs und Justin.
Sie waren schon eine komische Bande.
Ich fuhr die Einfahrt zu Gustavs Place hinein und erblickte Nicole schon an ihrem Auto gelehnt auf mich warten.
"Hey" schrie sie, als sie zu mir her lief und mich umarmte.
Ich erwiderte die Umarmung.
Sie war öfters ein bisschen Hyperaktiv, was ich aber lustig fand.

Der Nachmittag mit ihr war lustig, und das essen in diesem Gustavs war auch Bombe.
Wir fuhren dann mit zwei Autos zu mir nach Hause.
Das war das erste Mal das sie meine Wohnung sah.
Sie parkte ihr Auto neben meinem und wir gingen gemeinsam in das Gebäude.
Wir benutzen den Lift, der direkt zu unserer Wohnung führte.
"Wow" platzte aus ihr heraus, als sie die Wohnung betrat.
Ich musste lachen, so toll war die Wohnung dann auch wieder nicht.
Wir waren allein und ich führte sie in mein Zimmer.
"Alter Ali, das ist dein Zimmer? Das ist das geilste Zimmer das ich je gesehen habe"
Ich fand sie übertreibt jetzt ein bisschen.
Unsere Wohnung war schick doch nichts was jetzt in die Top 10 der schönsten Wohnungen einsteigen würde.
"Führst du mich ein bisschen rum?" meinte sie während sie mit ihren grünen Augen in meine schaute und einen Schmollmund machte.
"Ja" sagte ich grinsend.
Ich zeigte ihr die ganzen Schlafzimmer, die Küche, das Badezimmer, das Arbeitszimmer, das Wohnzimmer und schließlich die Terrasse.
Ich wusste sie würde ausflippen, wenn sie den Whirlpool sieht, was sie auch dat.
Es war zu witzig sie so zu sehen.
"Können wir da rein?" fragte sie mich.
Ich hatte wirklich keine Lust, jetzt baden zu gehen und antwortete ihr" ein anderes mal, gehen wir zurück in mein Zimmer"
Sie sah ein wenig traurig aus, aber wir werden die Chance noch öfter haben, hier zu baden.
Ich zeigte ihr in meinem Zimmer noch die Feuertreppe, sie fand sie toll.
Wir setzten uns hin und ich zündete mir eine Zigerette an.
Sie rauchte nicht doch hatte sie nichts dagegen wenn ich es neben ihr tat.
Wir redeten gerade über irgendwelche Themen, als ich unten wieder Geräusche hörte.
"Nicole schau her, eine Schlägerei" sagte ich zu ihr amüsant.
"Wo wo wo?" schrie sie.
"Pssssst" sagte ich und hielt meinen Zeigefinger vor meine Lippen.
Wie kam es das jedes Mal wenn ich hierdraußen war, eine Schlägerei statt findet.
Ja gut, ein guter Platz ist es, sie waren ja in einer Gasse, wo es dunkel war und kein Mensch je rein gehen würde.
Sie lachte "Das ist toll, du musst garnicht mehr zum Wrestling gehen, da du alles vor der Tür hattest"
Der Satz brachte mich sofort zum weinen.
Ich konnte nicht mehr vor lauter Lachen.
Sie war eindeutig die beste.
Sie lachte mit mir, während wir ein Stück nach hinten fielen, was uns noch mehr zum lachen brachte.
Plötzlich hörten wir einen lauten Schuss.
Wir mussten hart schlucken und hofften das das nicht von dort unten kam.
Leicht und leise standen wir wieder auf und beugten uns langsam über das Gelände.
Mein Herz pumpte. Und meine Adern gefrierten.
Scheisse dachte ich mir.
Als wir hinunter sahen.
Sahen wir einen Mann auf dem Boden liegen, um den ein See voll Blut war.
Ich sah an Nicoles Augen, ihre Angst.
Sie war kurz davor loszuschreien.
Ich nahm meine Hand und drückte sie gegen ihren Mund, so fest ich konnte.
Wir konnten es nicht riskieren bemerkt zu werden, da dort unten immer noch 5-6 Jungs waren.
Die uns locker auch umbringen hätten können.
Nicole fing an fürchterlich zu weinen und klemmte sich an einen der Polster, den ich auf die Treppe gab.
Ich sah ihr Leib an und meine Augen fingen auch langsam Tränen.
Wir hatten gerade einen Mord miterlebt.
Was sollten wir tun? Ich hatte keinen Plan, was wir tun sollten.
Verdammt nochmal.
Nicole war nicht fähig dazu nachzudenken.
Also musste ich es tun.
Ich lehnte mich nochmal über das Gelände und versuchte herauszufinden, wer diese Kerle waren.
Sie kamen mir irgendwie bekannt vor.
Obwohl ich ihre Gesichter nicht sehen konnte.
Doch ich erkannte ihre Haltung und als dann aus dem Kreis den sie gerade gemacht hatten ein Junge heraus kam, schoss es mir.
Ich fühlte wie ich in Tränen ausbrach.
Ich kannte diese Kerle und zwar nur zu gut.
Einer von ihnen war Justin.
Ich konnte es nicht fassen,
ich wusste er war angsteinflößend und vielleicht gefährlich. Aber das er wirklich jemanden umbringen konnte, warf mich um.
Was ist nur mit diesen Menschen.
Sie sahen alle auf den leblosen Körper und lachten.
Sie wussten nicht das wir hier oben sind, sie wussten nicht das wir den Mord sahen.
Aber wir wussten es.
Ich wurde immer nervöser, wie soll ich ihnen noch unter die Augen gucken?
Wie soll ich mit Justin an unserem Theaterstück arbeiten?
Wie soll ich das aushalten?
Mördern so nahe zu sein, brachte mich zum zittern.
Es lief mir eiskalt den Buckel hinunter.
Ich nahm Nicoles Hand, die immer noch zusammenklammert am Boden lag und weinte, und zog sie wieder mit in mein Zimmer.
Wir setzten uns auf mein Bett und schauten uns in die Augen.
Ihre Augen, waren nass und meine auch. Wir drückten uns so fest wir konnten und ließen uns nicht mehr los.
Wir konnten es nicht fassen.

It's complicatedWhere stories live. Discover now