Liebeskummer

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Mein Herz war gebrochen. Kalter Regen klatschte mir ins Gesicht und versteckte meine Tränen, während ich die Straße entlang zu meiner Wohnung lief. Warum hat er das gemacht?

Rückblick

Ich betrat müde vom abendlichen Training victor's Wohnung, wo ich mittlerweile mehr Zeit verbrachte, als in meiner. Er hatte mir sogar einen eigenen Schlüssel machen lassen und mich gefragt ob ich nicht bei ihm einziehen wollte, aber ich wusste noch nicht genau, wie ich das machen sollte, da Victor schon echt eine kleine Wohnung und zu viele Möbel hatte. Vielleicht suchten wir gemeinsam ein neue? ,,Victor? Bin wieder da!" Rief ich, während ich meine Schuhe auszog und verdutzt lauschte. Es war so still? Er ging doch sonst nicht so früh ins Bett? Leise ging ich den Flur entlang zum Schlafzimmer, die Tür stan einen Spalt offen und ich klopfte leise. ,,Victor?" Ich öffnete die Tür und erstarrte. Victor lag nackt im Bett und an ihn kuschelte sich irgendein Typ mit schwarzen Haaren, der ebenfalls keine Kleidung trug. Ihre Klamotten lagen im Raum verteilt auf dem Boden und auf dem Nachttisch lag eine offene Kondompackung. Ein schmerzhaftes Ziehen zog sich durch mein Herz und ich ließ entsetzt meine Tasche auf den Boden fallen, wodurch Victor erwachte und verwirrt in meine Richtung sah, dann zu seinem Lover und wieder zu mir, wollte etwas sagen, doch ich war schneller, nahm meine Tasche und rannte zurück zu meinen Schuhen, um sie anzuziehen. ,,Yuri! Warte!" Rief Victor, kam aus dem Schlafzimmer, während er sich wie Hose hoch zog, aber ich dachte gar nicht daran ihn reden zu lassen und drückte ihm meinen Schlüssel in die Hand. ,,Gib den besser deinem neuen Lover, er scheint ja besser zu sein als ich." ,,Es ist nicht wie du denkst, Yuri, hör mir doch zu-" ich erschrak vor mir selbst als meine Hand in victor's Gesicht landete und ein fetter Handabdruck darauf zurück blieb. Ebenfalls erschrocken schaute Victor mich an und berührte seine Wange. ,,Ich habe ernsthaft gedacht es ist dir ernst mit mir..." Sagte ich den Tränen nahe und verließ die Tür knallend victor's Wohnung.

Jetzt

Ich hätte nie gedacht, dass Victor mich betrügen würde... Wie lange ging das schon? Und wer war der Typ überhaupt?! Ich habe immer geglaubt, dass Victor mich wirklich lieben würde, dass es ihm ernst mit mir war, doch scheinbar war ich der einzige, der so über uns gedacht hat. Als ich am Boden zerstört bei mir Zuhause ankam ließ ich meine Tasche einfach fallen sackte auf die Knie und brach bitterlich in Tränen aus. Wieso, Vitya?

Als ich mich etwas später wieder beruhigt hatte machte ich mir in der Küche einen Kaffee und schaute auf mein Handy. 37 Nachrichten und 8 verpasste Anrufe von Victor. Nein! Ich wollte nicht mit ihm reden! Jetzt wütend ging ich bei meinen Kontakten auf Victor und drückte auf blockieren. Ich blockierte ihn überall. Auf WhatsApp, Instagram und Telefon. Auch wenn es mir schwer fiel, aber ich wollte einfach keinen Kontakt mehr zu ihm. Nicht nach dem, was er mir angetan hat. Danach rief ich Pitchit völlig verheult an und unterhielt mich einige Zeit mit ihm. Er versuchte mich aufzuheitern und erzählte mir, wie er mir ist dem Training voran kam, doch es war alles andere als ablenkend. Ich musste die ganze Zeit an Victor denken. Hatte ich etwas falsch gemacht oder was falsches gesagt? Warum musste er sich hinter meinem Rücken mit einem anderen treffen? Okay, ich war noch nicht bereit für sexuelle Aktivitäten mit Victor, einfach weil es mir peinlich war und weil ich schon ein bisschen Angst davor hatte, aber es hatte ihm doch sonst auch nichts ausgemacht... Oder... War das vielleicht sein Ziel gewesen? Aber so einer war Victor nicht. Ich habe ihm vertraut und ihn geliebt. Ich glaubte nicht, dass er mich nur ausnutzen wollte. Oder doch?

Zwei Wochen hatte ich nun schon keinen Kontakt mehr zu Victor und verschloss mich in meiner Wohnung. Ich ging nicht Mal zum Training, aus Angst ihn sehen zu können und dass er mich ansprechen könnte. Yurio hatte mich verblüffender Weise sogar angeschrieben und gefragt, warum ich nicht mehr kam, aber ich hatte nicht darauf geantwortet. Sollte Victor ihm doch von seiner Affäre erzählen. Ob ich zurück nach Hause sollte? Ich war nach Russland gezogen, damit es mit dem Training mit Victor einfacher zu organisieren war, aber jetzt wollte ich ihn nicht Mal mehr als meinen Trainer, weshalb ich eigentlich zurück nach Japan könnte, aber... Ich würde Russland vermissen, nicht nur wegen Victor. Ich war mittlerweile relativ gut mit Yurio befreundet. Wir trafen uns oft einfach um einen Kaffee zu trinken, trainierten in unserer Freizeit manchmal zusammen und redeten über unsere Probleme, wenn wir welche hatten. Durch meinen Rat war er zum Beispiel mit Otabek zusammen gekommen, auch wenn er das nie zugeben würde. Auch mit Mila und Georgie verstand ich mich ganz gut, aber egal wo sie alle waren... Victor war auch dort... Frustriert atmete ich aus und öffnete den Kühlschrank. Shit... Ich muss einkaufen gehen. Dachte ich und machte mir einen Einkaufszettel, zog mich an und verließ die Wohnung. Am besten ging ich zu einem Supermarkt, den Victor nicht besuchen würde, dann musste ich nicht riskieren ihn zu treffen. Aber eigentlich... Ich sollte mich davon nicht abschrecken lassen! Sonst könnte ich auch meine Eiskunstlaufkarriere auf Eis legen, da ich ihn sicher auch bei Auftritten sehen musste. Wird schon schief gehen... Dachte ich auf meinem Weg zum Supermarkt und krallte mich in die Innenseiten meiner Jackentaschen. Russland war kalt. Eigentlich mochte ich die Kälte hier ja, aber heute war es feucht und kalt und das fand ich furchtbar. Es war diese Art Wetter, wo es schneite, aber es war zu warm, als dass der Schnee liegen bleiben würde, weshalb er matschig und dreckig am Straßenrand lag und die Luft feucht hielt, was die Atmung erschwerte. Als hätte ich gerade nicht schon genug Probleme...
Im Supermarkt angekommen nahm ich mit einen Einkaufswagen und fing an meinen Einkaufszettel abzuarbeiten. Als ich alles hatte und gerade zu Kasse gehen wollte, hörte ich hinter mir plötzlich Yurio meinen Namen sagen und drehte mich um. Er stand dort mit einem Beutel voll Lebensmittel und sah mich verdutzt an. »Du lebst ja doch noch, Schweinchen. Was los? Bist du krank und kommst deshalb nicht?« fragte er und ich runzelte die Stirn. »Hat er es dir nicht erzählt?« er sah mich verwirrt an. »Wen meinst du?« »Egal, ich komme aber nicht mehr zum Training.  Ich gehe nach Japan zurück.« ich wollte mich abwenden, doch er griff nach meinem Handgelenk und hielt mich fest. »Was?! Gibst du schon wieder auf? Du bist so Waschlappen, weißt du das!« wütend drehte ich mich zu ihm um und sah ihn an. »Nein, ich gebe nicht auf! Ich bin einfach nur fertig hier. Fertig mit dem Training und fertig mit Victor!« »Hä?! Wieso das denn! Ist er wegen dir momentan so komisch drauf?! Was hast du zu ihm gesagt?!« ich starrte ihn an. Was ich gesagt hatte? Dachte er wirklich, dass ich jetzt der Schuldige war? »Hat Victor dir von unserer Trennung erzählt?« »Er hat gar nichts gesagt. Zu mir zumindest nicht. Chris hat mich angerufen und meinte, dass Victor ihm erzählt hätte, du hättest ihn verlassen, aber warum hat er mir nicht gesagt.« ich schüttelte den Kopf. »Ja, ich hab ihn verlassen. Aber aus gutem Grund.« »Sagst du es mir?« erneut schüttelte ich den Kopf. »Ich muss jetzt einkaufen und nach Hause, um einen Flug zu buchen und wieder nach Hause zu fahren. Sag Victor bitte nichts, sonst folgt er mir und das will ich nicht.« damit wandte ich mich von ihm ab und ging zur Kasse, um zu bezahlen.

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⏰ Last updated: Apr 22, 2021 ⏰

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Yuri on Ice OneshotsWhere stories live. Discover now