Woche 4, Tag 5 - Versprechen

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Am nächsten Tag grübelte Harry die ganze Zeit darüber nach, wie er Hermine und Draco helfen könnte. Die Beiden waren schließlich füreinander bestimmt, doch ohne Hilfe würden sie das nicht schaffen, geschweige denn, sich trauen.

Dadurch verpasste er auch, dass Hermine irgendwie niedergeschlagen wirkte. Sie redete nicht, wollte fast nichts zum Frühstück essen und ließ ihr Köpfchen hängen.

Doch Draco hatte es bemerkt, von der ersten Sekunde an. Er ringte mit sich selbst, ob er die Kleine darauf ansprechen oder es lassen sollte. Dann beugte er sich leicht zu ihr hinab, um ihr ins Gesicht sehen zu können.

Es war ein trauriger Anblick. Natürlich sah sie so süß aus wie eh und je, doch ihre großen Augen schimmerten nun leicht wässrig; ihre Haare hingen ihr stränig und matt ins Gesicht; sie lächelte nicht wie sonst immer. Nein, sie wirkte äußerst niedergeschlagen und traurig. Und da Draco sie nicht so sehen konnte, hockte er sich vor ihr auf den Boden, als sie kurz vor dem Raum der Wünsche waren.

,,Hey, Prinzessin", hauchte er und strich ihr die Haare hinters Ohr. Sie schniefte nur und sah weiterhin zu Boden, doch Draco hob sie auf seinen Arm und zwangsie damit, ihm in die Augen zu sehen.

,,Was ist denn los mit dir? Warum bist du so traurig?", fragte er fürsorglich und sie verbarg ihr Gesicht in seinem Nacken. Dann erbebte ihr kleiner Körper leicht. Draco strich ihr geschockt über den Rücken. Was war denn so schlimmes geschehen?

,,Komm, red mit mir drüber!", bettelte er sie leise an. Sie schluchzte einmal, wischte sich mit ihrem Ärmel über die Augen und fing an zu flüstern: ,,Ich - Ich möchte Mummy und Daddy wieder sehen. So lange sind sie schon weg! Mögen sie mich denn nicht mehr?"

Draco musste sich beherrschen, nicht auch anfangen zu weinen. So viel Mitleid und Verzweiflung hatte er noch nie empfunden. Was sollte er ihr jetzt auch sagen? Sie sah ihre Eltern noch nicht bald wieder, aber  in zwei Tagen würde sie wieder erwachsen werden, dann verstand sie die Situation wieder und freute sich eher darauf, wieder mit ihren Eltern im regen Brievverkehr stehen zu können. Seine Augen leuchteten auf. Das war es!

,,Oh Prinzessin. Natürlich lieben sie dich, wahrscheinlich mehr als alles andere auf der Welt!" Automatisch fragte er sich, ob es bei ihm auch so war. Ob er sie auch liebte, mehr, als alles andere. Er seufzte. Seine Antwort lauetete ja. Doch darum durfte er sich jetzt nicht kümmern, er wollte schließlich der missmutigen Stiffers keine weinende Hermine übergeben.

,,Schau mal, du musst mich später, nach der Schule, daran erinnern, dass wir deinen Eltern einen kleinen Brief schreiben, ja? Sie werden dir sicher schnell zurückschreiben und dir sagen können, wann du sie wiedersehen kannst.", versicherte er ihr liebevoll und strich ihr über die Haare. Harry schien irgendwo gerade gegen eine Wand zu rennen oder ähnliches, denn ein lautes ,,Autsch!" ließ Hermine wieder leise lachen.

Sie fuhr sich mit ein paar Fingern über die Nase und lächelte schon wieder mild. ,,Versprochen?"

Draco nickte lebhaft. ,,Versprochen, Prinzessin."

Tatsächlich saßen sie am Abend noch am Küchentisch. Erst erklärte Hermine, was sie schreiben wollte und dann diktierte Draco ihr die einzelnen Buchstaben, schrieb manche auf einem anderen Stück Pergament vor, wenn sie zu schwierig waren, und so wurden sie allmählich fertig und konnten den kleinen Brief abschicken.

Hermine wollte da zwar unbedingt dabei sein, jedoch schickte Draco sie schon ins Bett, da es doch recht spät geworden war. Er wollte selber noch eine kleine Notiz für Hermines Eltern verfassen, damit diese sie nicht wunderten. Ihre Tochter hatte ihnen schließlich vor ihrer Verwandlung gesagt, dass sie erst nachzwei Wochen wieder schreiben konnten und am Wochenende Zeit füreinander hatten. Außerdem war der Text noch nicht ganz perfekt und verständlich, da wollte er noch etwas hinzufügen, ohne Hermine irgendwie zu beleidigen.

Deshalb lautete der Brief im Endeffekt so:

HALLO MUMmY! HAL LO DADDY! ICH B INS, HERMINE . WIE GEHT ES EUCH?  UN S (Draco, Harry und mir)GEHT E SUP E R WIR HABEN VIEL SPAß, ABER ICH VERMISSE EUCH SEHR. BITTE SCHHREIBT MIR ZUR Ü CK! HA B EUCh LIEB

HE RMIN e

Sehr geehrte Mister und Misses Granger,

Ihre (derzeit ungefähr fünfjährige) Tochter hat sie heute sehr vermisst, deswegen haben wir beschlossen Ihnen einen kleinen Brief zu schreiben. Hermine wäre bestimmt sehr erfreut, wenn sie ihr etwas zurückschreiben. Auch wenn sie das gewiss nicht vergessen hätten, erinnere ...

*

,,...  ich Sie Beide besser noch einmal daran, dass Sie ihr schreiben, wie sehr sie sie lieben. Die Kleine hatte doch tatsächlich das Gefühl, dass Sie sie nicht mögen, weil sie so lange nichts von Ihnen gehört hat.

Wie Hermine übrigens schon so toll geschrieben hat (mit ein bisschen Hilfe meiner Wenigkeit), geht es uns allen sehr gut und wir haben viel Spaß zusammen. Ich muss zugeben, nun ungefähr fünfzig neue Insektenarten zu kennen, bloß durch Ihre Tochter. Sie ist wirklich unglaublich gebildet für ihr Alter, Respekt an Sie. Ich kann mir nämlich auch vorstellen, dass Hermine nicht immer einfach gewesen ist, schon alleine, weil ich es von mir so kenne.

Liebe Grüße,

Draco Malfoy"

Jean Granger sah von dem Blatt Pergament auf. Ihr Mann saß in seinem Lesestuhl und hob interessiert seine Augenbrauen. ,,Draco Malfoy? Doch nicht etwa der, von dem Minchen uns immer erzählt hat? Der Blonde, gemeine?" Jean nickte leicht abwesend. ,,Doch, oder kennst du noch sieben andere 'Dracos'? Aber hier erscheint er mir so ... höflich und maniervoll. Entweder er hat sich sehr geändert, oder Hermine hat uns etwas vorgelogen, oder er lügt."

Misstrauisch blickte Hermines Vater auf den Zettel. ,,Ich glaube eher, dass er uns etwas vorspielt. Bei den Sachen, die Hermine uns da teilweise erzählt hat ..."

Jean jedoch schüttelte ihren Kopf. ,,Ganz ehrlich? Ich glaube ihm. Ich meine, hör dir das an: Wie Hermine so toll geschrieben hat ... Unglaublich gebildet für ihr Alter ... Liebe Grüße ... Und so weiter. Ich sag es dir, Draco lügt nicht. Ich glaube ihm, denk was du willst."

Sie zuckte mit ihren Schultern und beschloss innerlich, diesem Draco per Brief noch ein paar kleine Fragen zu stellen. Wenn sie sich nicht irrte und sich recht erinnerte, würde dieses Kleinkind-Spiel noch zwei Wochen so gehen, und ihre Hermine und Draco sollten auf den lieben Harry aufpassen. Davor wollte sie noch einige Fragen beantwortet bekommen.

Hey^^

Sorry, dass es so lange gedauert hat. Ich wollte das Kapitel jetzt endlich hochladen, weshalb ich nicht mehr allzu gründlich drübergelesen habe. Solltet ihr Fehler gesehen haben, könnt ihr mir das immer gerne mitteilen!

=> Hannah/Dramioneshipperin_

Dumbledores grandiose IdeeOù les histoires vivent. Découvrez maintenant