4. Erster Schultag Teil 1

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Der warme, aromatische Duft von frisch gebrühtem Kaffee stieg Alec schleichend in die Nase und weckte ihn sanft. Verschlafen rieb er sich seine Augen und schielte auf seinen Wecker. Es war kurz nach sieben, er musste ohnehin aufstehen. Alec tapste zum Badezimmer und wollte gerade die Tür öffnen, als er Stimmen dahinter hörte.

"Oh mein Gott, du bist ein Genie, Magnus!" hörte er Isabelles vertraute Stimme. Dann ein selbstgefälliges Lachen von Magnus. Was zum..? Alec schloss die Augen und atmete tief durch. ,Nicht aufregen, Alec. Alles wird gut.' versuchte er, sich selbst zu beruhigen. Notgedrungen beschloss er, einfach Isabelles Badezimmer in der 1. Etage zu benutzen. Er schnappte sich seine Schuluniform und ging nach unten in ihr Bad um dort zu duschen.

Fünfzehn Minuten später kam er frisch geduscht und angezogen in die Küche. Er schnupperte leicht an sich und verzog angewidert das Gesicht. Pfirsichduschgel. Großartig, jetzt roch er wie Isabelle. Adam stand am Herd und briet Spiegeleier. Alec goss sich Kaffee in eine Tasse und setzte sich wortlos an den Tisch.
Adam zuckte erschrocken zusammen.
„Oh, Alec. Guten Morgen!" begrüßte er Alec freundlich.
"Morgen," murmelte dieser als Antwort.

Polternde Schritte ließen vermuten, dass auch Isabelle und Magnus endlich fertig waren.
„Guten Morgen," flötete Isabelle fröhlich, während sie sich an der Kaffeemaschine zu schaffen machte. Magnus setzte sich neben Alec an den Tisch und schnupperte auffällig.
„Ich hätte dich gar nicht für den Pfirsich-Typen gehalten," grinste er. Alecs Blick verfinsterte sich. Gern hätte er Magnus jetzt erklärt, dass er nicht wie Obst riechen würde, wenn dieser nicht stundenlang mit seiner Schwester das Bad belegt hätte. Stattdessen leerte er kommentarlos seine Tasse Kaffee und stand auf.

„Oha, ein Morgenmuffel," murmelte Magnus amüsiert und biss herzhaft in eins der Brötchen, die auf dem Tisch bereitstanden. Isabelle kam zum Tisch, hauchte Alec einen Kuss auf die Wange und stellte Magnus einen frischen Kaffee hin.
„Das ist so liebenswürdig von dir, Isabelle." schleimte Magnus. Alec glaubte, ihm würde gleich etwas Kotze hochkommen. Warum zum Teufel schwirrte Izzy ständig um diesen Schleimbolzen herum?

Als hätte sie seinen inneren Monolog belauscht, sagte Izzy: „Magnus ist ein Genie, Alec. Ich muss ja diese furchtbare Schuluniform tragen, aber Magnus hat mir gezeigt, wie ich den Rock kürzen und die Bluse enger machen kann. Außerdem stellt er uns gleich seinen ganzen Freunden vor, ist das nicht toll?"
Magnus strich leicht über ihren Oberarm.
„Sie werden dich einfach lieben, Süße!" entgegnete er und zwinkerte ihr zu. Izzy quietschte als Antwort und Alec rollte mit den Augen.
„Können wir dann endlich?" fragte er entnervt.

Natürlich fuhren sie mit Magnus' Mercedes zur Schule. Obwohl Alec hier niemanden kannte, hätte er sich am liebsten unter dem Sitz verkrochen. Er hasste Aufmerksamkeit. Heimlich achtete er auf den Schulweg, wäre es nicht zu weit, würde er ab morgen zu Fuß gehen. Auf dem Schulparkplatz sprang er sofort aus dem Auto und ging mit langen Schritten auf das Gebäude zu. Der Mercedes wurde schlagartig von einer Traube neugieriger Teenager umringt und Magnus ließ sich reichlich feiern, während er seine neue, heiße Stiefschwester präsentierte.

Im Schulgebäude befanden sich außer Alec nur wenige andere Schüler. Er suchte das Sekretariat auf, um seinen Stundenplan und den Code für seinen Spind abzuholen. Nachdem er seine Sachen in seinem Spind verstaut hatte, machte er sich auf die Suche nach dem Klassenzimmer. Als erstes stand Mathematik auf dem Plan. Im Raum saßen bereits ein blonder Typ und ein Nerd mit Brille. Unsicher schaute Alec die beiden an.
„Hi," sagte der Blonde. „Du bist neu."
Der Nerd seufzte und sagte stotternd: „Hallo, ich.. ich bin Simon. Du suchst sicher einen Platz. Neben Jace ist noch frei." Damit deutete er auf den blonden Typen.
Fragend schaute Alec zu Jace.
„Der Platz ist noch frei." sagte Blondie. Alec setzte sich zögerlich neben ihn und murmelte: „Danke, ich bin übrigens Alec."
„Hi Alec, ich bin Jace." erwiderte sein neuer Sitznachbar. Er schien nicht der Hellste zu sein, aber zumindest war er nicht unfreundlich.

Another Malec Story - Modern FamilyWhere stories live. Discover now