Kapitel 21

453 24 6
                                    

*Sicht von Chris*

Einsam lag ich in einem der Betten von unserem Tourbus und welzte mich hin und her.

Ich konnte einfach nicht einschlafen, ohne zu wissen, dass es Selina gut ging. Lag sie jetzt vielleicht zusammengekauert in ihrem Bett und dachte darüber nach, warum ich sie alleine zurückließ? War sie enttäuscht von mir? Interessierte sie mein plötzliches Verschwinden überhaupt?

Mir schossen so viele Sachen durch den Kopf. Ich konnte gar keinen klaren Gedanken mehr fassen, ohne auch nur eine Sekunde an sie zu denken. Es war, als wäre sie in meinem Gehirn verankert und nichts auf dieser Welt konnte diesen Anker jemals wieder lösen.

Lange Zeit stellte ich mir ihr Gesicht vor. Wie sie mir im Mondschein gegenüber saß. Wie sie mich ansah. Aber auch wie sie weinte.
Ich spürte, wie meine Augen immer schwerer und schwerer wurden, bis sie letztendlich vollends ihre Kraft aufgaben und einfach zufielen.
Und so begab ich mich, in Gedanken bei Selina, in einen tiefen Schlaf.

*Sicht von Selina*

Als ich endlich am Bahnhof ankam und mein ausgedrucktes Online-Ticket fest in der Hand hielt fiel mir plötzlich auf, dass ich gar nicht wusste, wie ich zu der Arena kommen sollte. Ich googelte und googelte, aber es stellte sich heraus, dass die Suchmaschine auch nicht gerade schlauer war als ich. "Noch 15 Minuten, bis zur Ankunft des ICE's Richtung Leipzig", rief es aus den Lautsprechern, die quer über den gesamten Bahnhof verteilt waren. Hektisch schaute ich auf mein Ticket, um nach dem richtigen Bahngleis zu suchen. Nach einer Weile spürte ich einen feuchten Tropfen in meinem Gesicht. "Ach, wird schon kein Gewitter geben", sagte ich spaßeshalber, um meine Laune ein bisschen zu heben.
Vorsichtig hob ich meinen Kopf, um einen Blick in den Himmel zu riskieren. Oh man... Er war pechschwarz und übersäht mit Wolken! Weit und breit kein einziger Sonnenstrahl mehr. Ehe ich mich versah, flogen auch schon Blätter durch die Gegend und die Leute, die auf ihre Bahn warteten, suchten sich einen Unterschlupf. Gerade als ich ihnen folgen wollte wurde mir mein Bahnticket aus der Hand gerissen, und zwar wortwörtlich vom Winde verweht. Aprupt blieb ich stehen und sah ihm hinterher. Mittlerweile regnete es in Strömen - meine Haare waren klatschnass und mein Make Up verschmiert...
Zu allem Überfluss war das momentan nicht meine einzige Sorge. Mein Bahnticket war weg! Die letzte Möglichkeit, Chris wieder in meine Arme zu schließen, wurde mir von Mutter Natur höchstpersönlich genommen.
So langsam glaubte ich, dass das kein Zufall mehr war. Scheinbar hatte sich die ganze Welt gegen mich verschworen. Zuerst Andreas und dann das Wetter. Gibt es denn sowas? Ich meine, möglich wäre es, bei meinem Glück.
So stand ich dort. Im Regen, völlig durchnässt und ohne Bahnticket, und war kurz davor aufzugeben.
••••••
Heyy Leute❤ Tut mir wirklich leid, dass so lange kein Kapitel mehr kam, aber meine Zeit war die letzten Wochen ziemlich beschränkt :(
Dafür hoffe ich, dass euch Kapitel 21 umso mehr gefällt und ihr euch bereits auf die Fortsetung freut🙏
P.S.: Es würde mich freuen, eure Meinungen zu der Geschichte in den Kommentaren zu lesen <3
~
Chantal

Es begann mit einem Schwiegermonster...Where stories live. Discover now