S.A.D // Yoonmin

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Jimin PoV

Ich fühlte mich absolut miserabel, als wir uns vor das Gebäude mit der Turnhalle setzten und die anderen die restliche Pause mit reden und essen verbrachten. Mir war gerade eher nach kotzen zumute.

Mir war klar, dass ich aus dieser Situation nicht herauskam oder sie vermeidne konnte und genau diese Tatsache verursachte dieses bedrückende Gefühl der Enge in meinem Brustkorb. Ein bisschen war dieses Gefühl wie die Angst vor einer Schulaufgabe. Nur noch zehnmal intensiver und permanent vorhanden.

Als die anderen Schüler aus unserer Klasse sich auch langsam dem Gebäude näherten und auch der Lehrer plötzlich neben uns auftauchte, war ich bereit dafür mich in Luft aufzulösen. Wir alle gingen hinein, die Treppen nach unten und in die Umkleidekabinen.

Das war für mich das schlimmste. Ich verstand wirklich nicht, warum es keine Einzelkabinen gab und man Schüler zwang sich vor anderen umzuziehen, obwohl es bestimmt unheimlich viele gab, die sich extrem unwohl dabei fühlten. 

Ich war das beste Beispiel.

Ich kannte all diese Leute noch nicht so gut und lange und selbst wenn ich sie schon lange kennen würde, gab es beinahe nichts, was ich mehr hasste, als meinen Körper anderen Menschen zu zeigen.

Ich verzog mich in die letzte Ecke und hoffte, dass hier keiner mehr sein Zeug hinschmeißen würde, doch mein Glück ließ mich im Stich und Yoongi und Hobi kamen ebenfalls zu mir. Verdammt.

Es herrschte lauter Tumult in der Umkleidekabine, überall wurde gelacht und über den freien Tag gestern gesprochen und ich sah mehr nackte Haut, als mir lieb war. Auch Hobi und Yoongi begannen sich umzuziehen und für den Bruchteil einer Sekunde konnte ich meinen Blick nicht von Yoongis Körper abwenden. Seine Haut sah so weich und sanft aus und generell war er einfach nur wunderschön.

Schnell wandte ich meinen Blick aber wieder ab, da ich es selbst auch nicht gewollt hätte, wenn mir jemand zugeschaut hätte. Es vergingen ein paar Minuten in denen ich mich nicht einen Millimeter bewegte und auch meine Kleidung war noch an meinem Körper. Sie war wie eine Rüstung für mich und ich wollte diese Rüstung auf keinen Fall ablegen.

Erst als die ersten schon nach oben in die Turnhalle stürmten, begann ich ganz ganz langsam mir meinen Pulli auszuziehen. Darunter trug ich ein langes Shirt, welches gut meine Arme verdeckte. Ich mochte zwar nicht gerne, dass es so eng anlag, doch wenigstens bedeckte es meinen ganzen Oberkörper und meine Arme vollkommen.

Danach öffnete ich den Gürtel und die Knöpfe meiner Hose und wandte mich der Wand zu. Die weite Trainingshose, die ich gleich anziehen würde, lag schon bereit und so schnell wie möglich schlüpfte ich aus der Jeans raus und zog mir die Sporthose an. Mein Herz klopfte wie wild und ich traute mich gar nicht, mich wieder von der Wand wegzudrehen. Hoffentlich hatte niemand meine Oberschenkel gesehen.

Innerlich tobte ein Sturm voller Gefühle in mir, doch äußerlich versuchte ich so gut es ging komplett ruhig zu bleiben. Die Leute dachten wahrscheinlich eh schon schlecht von mir. Langsam drehte ich mich nun um und mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich sah, dass jeder mit sich selbst beschäftigt war und niemand sich wirklich in meine Richtung gedreht hatte. Selbst Yoongi und Hoseok waren gerade dabei sich gegenseitig das T-shirt gleit zu streichen und schauten mich nicht an.

Erst als ich meine Wasserflasche aus meiner Schultasche holte und mir diese ausversehen aus der Hand rutschte und auf dem Boden landete, sahen mich die beiden an und Hobi schenkte mir ein Lächeln. Yoongi starrte mich für ein paar Sekunden mit offenem Mund an und auch wenn er es bestimmt nicht beabsichtigte, verunsicherte mich das wahnsinnig.

Sah man vielleicht doch etwas durch den schwarzen, enganliegenden Stoff schimmern oder hätte ich mir doch lieber etwas weiteres aussuchen sollten, damit man mein ganzes Fett nicht so sehen konnte ?

Mein Wunsch irgendeine ruhige Ecke zu haben und entweder zu verschwinden oder einfach nur zu weinen wurde mit jeder Sekunde größer und es kostete mich einen ziemlich großen Haufen Überwindung den anderen in die Halle zu folgen.

Ich mochte Sport sehr gerne und es war eine meiner Leidenschaften, doch nur alleine. Ich konnte es überhaupt nicht haben, wenn mir jemand dabei zusah. Ich fühlte mich so, als ob jeder mich anstarren würde, als wir uns auf den Boden der Turnhalle setzten und der Lehrer mit einer Klassenliste abcheckte, dass auch jeder da war.

Mein Blick war die ganze Zeit starr auf den Boden gerichtet und so bemerkte ich kaum, dass Yoongis Blick immer noch auf mir lag und er mit jeder Minute, die verstrich, ein paar Zentimeter näher an mich heran rückte.

Erst der schrille Pfiff der Trillerpfeife ließ mich hochfahren und zusammen mit den anderen hievte ich mich vom Boden hoch. Anscheinend mussten wir uns einlaufen und seufzend setzte ich meine Beine in Bewegung und trabte den anderen hinterher. Meine Aufmerksamkeit wanderte zu meinen Mitmenschen und ich stellte fest, dass ich der einzige mit langärmligen Shirt war.

Ich war schon verwundert, warum mich noch niemand gefragt hatte, ob mir damit nicht viel zu warm war. In meiner alten Schule war das beinahe immer vorgekommen und mitterweile hatte ich eine große Ansammlung von Ausreden was das Thema betraf.

Ein weiterer sehr schriller und hoher Pfiff verkündete das Ende der Einlaufrunde und mit einem Seufzen stellte ich fest, dass wir wohl Basketball spielen würde, denn unser Lehrer hielt einen der Bälle in der Hand.

"Okay, wie manche unschwer errraten können, spielen wir Basektball. Damit ihr kurz mit dem Ball vertraut werden könnt und vielleicht noch einmal ein paar Techniken wiederholt, teilt euch bitte in Zweiergruppen auf."

So langsam hatte ich wirklich Lust zu heulen. Yoongi, Hobi, Jin, Namjoon, Jungkook und Taehyung waren sechs Leute, dass bedeutete, dass sie höchstwahrscheinlich untereinander Teams bilden würden und so stand ich, wie so oft schon, ohne Partner da.

Wunderbar.

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Das war das 30. Kapitel !

Vielen vielen Dank fürs Lesen und für die Votes ! <3

Habt ihr einen Lieblingssong von BTS ?