Chapter 8

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Bethanie PoV:

Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe, was ich gemacht habe, aber ich habe ihm erlaubt, mein Zimmer zu betreten.

Mit einem Kopfnicken signalisierte ich ihm, dass er rein kommen darf.
Er kam langsam in mein Zimmer und ließ die Tür offen. Er schnappte sich den Stuhl zu meiner Linken und ich musste wegschauen, um nicht erneut in eine Panikattacke zufallen.

Warum habe ihn rein gelassen, nein ehrlich, warum?

Als ich wieder zu ihm schaute, sah ich, wie er mit dem Stuhl auf die andere Seite des Zimmers lief. Ich fühlte mich...wie fühlte ich mich? Erleichtert? Verstanden? Bedeutend?

Wir schauten uns erstmal nur an. Die tickende Uhr war das Einzige, was ich in diesem Moment wahrnahm. Langsam wurde ich nervös und fing an, meine Finger ineinander zu flechten.
Als ich schließlich den Blick auf meine Finger richtete, brach Ethan endlich die bedrückende Stille.

„Was möchtest du wissen?", fragte er hoch konzentriert, aber ich schaute immer noch auf meine Hände.
Ich hatte viele Fragen, aber ausgerechnet jetzt fiel mir keine davon ein...außer,

„Wie hast du gemerkt, dass ich..dass ich.." Ich konnte dieses Wort einfach nicht aussprechen. Vor ein paar Wochen, dachte ich, dass es ein einfacher Tee wäre, aber jetzt hat das Wort eine ganz andere Bedeutung.

„Ich kann nicht für alle sprechen, aber ich kann dir nur beschreiben, wie ich mich gefühlt hatte, obwohl ich sowas nicht mal richtig beschreiben kann.", lächelte er und schüttelte leicht den Kopf.

„Schon als ich den Club betrat, flog mir ein Gefühl von Geborgenheit entgegen. Desto mehr ich in den Club ging, desto wohler fühlte ich mich. Es war diese Vertrautheit, die mich dazu brachte, die Glückseligkeit zu fühlen. Ich weiß, dass klingt jetzt ziemlich kindisch, aber es war wie diese heiß-kalt-Spiel. Je weiter ich mich von dir entfernte, wurden diese berauschenden Gefühle immer weniger und je näher ich dir kam, wurden sie noch stärker. Am Anfang hatte ich es nicht richtig deuten können und dann sah ich dich und ich wusste ab diesem Moment, dass ich nicht ohne dich leben könnte. Desto näher ich dir kam, desto mehr wurde diese Vertrautheit größer. Du kannst dir das so vorstellen, wenn du seit langer Zeit deine Eltern nicht gesehen hast und sie dann mit einer Sehnsucht umarmst, die Wärme von ihnen fühlst und dich behütet fühlst, so ist das bei mir mit dir gewesen, aber nur viel stärker, als ich es je überhaupt gespürt hatte. Als ich dich schließlich umarmte und deinen Geruch wahrnahm, wurde mir heiß und kalt gleichzeitig und ich fühlte, als könnte ich alles schaffen und nur dich dafür bräuchte. Mit dir schien keine Hürde zu groß, kein Hindernis zu unmöglich..ab da wusste ich, dass du die Frau bist, auf die ich schon mein ganzes Leben gewartet habe." Mittlerweile schaute ich ihn an und beobachte Ethan, wie er unsere Geschichte erzählte, was sage ich überhaupt?!

Es gibt doch gar kein uns?!

„Als du schließlich den Abend gehen wolltest, hatte ich so Angst gehabt, denn du warst zwar seit kurzer Zeit in mein Leben getreten, aber ich konnte...kann mir kein Leben mehr ohne dich vorstellen und als Alpha kann man mich eigentlich nicht so leicht reizen, denn in den Alphagenen gibt es die Besonderheit, dass wir uns besser unter Kontrolle haben als die ganzen anderen Wölfe, aber als sich die Angst in mir breit machte, war ich so wütend auf mich selbst, dass ich dafür gesorgt habe, dass du gehst, deswegen kam das eine zum anderen und ja...", schloss er seine Erklärung und ich hörte deutlich die Wut wieder in ihm, wodurch sich meine Hände krampfhaft an den Seiten des Stuhls fest krallten.

„Beth, ich weiß, du fürchtest mich, aber..."

„ETHAAAAAAN...", schrie eine niedliche Kinderstimme. Zum ersten Mal erhob ich meinen Kopf und sah, wie sich ein süßes kleines Mädchen in die Arme von Ethan schmiss. Bei diesem Anblick, zierte ein kleines Lächeln meinen Lippen.
Nun traf der Blick des süßen Mädchen den meinen. Sie schaute mir tief in die Augen und legte ihren Kopf schief, wodurch ihre dunkelblonden Locken ihr ins Gesicht fielen. Sie zog Ethan zu sich und flüsterte ihm etwas zu, aber durch die Stille, bekam ich alles genau mit.

Du hast mich verrückt gemacht...Where stories live. Discover now