Kapitel 3

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Alec grinste noch immer, als er Magnus Appartement verließ und sich auf den Weg zur Uni machte. Es hatte gut getan ihn zu sehen und mit ihm zu reden. Gestern nach dem Kino, als er auf dem Weg nach Hause war, überrollte ihn die Sehnsucht nach ihm und er hatte beschlossen in sein Appartement zu fahren. Es wirkte immer noch leer als er es betrat, aber Magnus Duft war überall und Alec sog begierig die Luft ein. Er ging in sein Schlafzimmer und legte sich auf das Bett. Dort war sein Duft überwältigend, was ihn gleichzeitig beruhigte und ihn Magnus noch mehr vermissen ließ. Das war auch der Moment, wo er sich sein Handy schnappte und ihn anrief. Alec grinste, als er an sein verschlafenes Gemurmel dachte. Dann verging ihm schlagartig das Grinsen, als ihm der Morgen wieder einfiel.
Er hatte sich zu Tode erschreckt, als er mit dem Handtuch über den Schultern das Schlafzimmer betrat und dort ein wildfremder Mann mit einer Gießkanne in der Hand vor ihm stand. Im ersten Moment dachte er, er sei ein Einbrecher und schrie ihn an, während er sich schleunigst das Handtuch um die Hüften legte. Sebastian konnte aber schnell alles erklären, so dass die ganze Situation Alec nur noch peinlich war und er sich gewünscht hatte, der Boden möge sich vor ihm auftun, um ihn zu verschlingen.
Der Tag an der Uni ging recht schnell vorbei, obwohl Alec ein permanentes Kribbeln in sich spürte, weil er ständig an Magnus denken musste. Er fuhr nach Hause und zog sich um. Er hatte sich mit Jace zum Billard spielen verabredet und hoffte, dass ihn das ein bisschen ablenken würde.
Sie trafen sich vor der Billardkneipe, gingen zum Tresen und bestellten sich erst einmal etwas zu trinken. Jace ließ sich auf einen Barhocker sinken, trank einen Schluck Bier und ließ seinen Blick durch den Schankraum schweifen. Alec musste lächeln. Obwohl Jace schon über ein Jahr mit Clary zusammen war, konnte er alte Gewohnheiten nur schlecht ablegen. Sein Blick blieb auf einer Gruppe Mädchen hängen, die an einem Tisch saßen und vor sich hin kicherten. Erst grinste er, dann schüttelte er kaum merklich den Kopf und sah Alec an, der ihn amüsiert beobachtet hatte.
„Was ist?", fragte er Alec. „Warum glotzt du so?"
Alec musste lachen.
„Ich war nur so fasziniert davon, den alten Jace mal wieder zu sehen."
Jace schüttelte den Kopf.
„So ein Schwachsinn. Es gibt keinen alten und neuen Jace."
„Ach nein? Muss ich dir aufzählen, was sich alles verändert hat, seitdem du Clary kennengelernt hast oder soll ich dir die Peinlichkeit ersparen?"
Jace grinste.
„Das kannst du mir ersparen. Mir ist durchaus bewusst, was Clary mit mir angestellt hat. Aber ist dir das auch mit Magnus bewusst?" Sein Grinsen wurde breiter.
„Mir würde da auch so Einiges einfallen, was sich bei dir verändert hat."
Alec wurde rot.
„Was hälst du davon, wenn wir uns beide weitere Peinlichkeiten ersparen und einfach spielen."
Jace lachte.
„Okay, dann lass uns sehen, wer hier heute als Verlierer rausgeht."


Alecs Laune war ausgesprochen gut, als er sich um kurz nach neun auf den Weg nach Hause machte. Die regelmäßigen Billardabende mit Magnus hatten sich ausgezahlt. Jace hatte keine Chance gegen ihn gehabt, obwohl er mehrmals eine Revanche verlangt hatte. Er gab es irgendwann auf und lud Alec noch zum Essen ein, bevor sie sich voneinander verabschiedeten.
Trotz des schönen Abends hatte sein innerliches Kribbeln nicht aufgehört und als er sich auf sein Bett sinken ließ, drehten sich seine Gedanken sofort wieder um Magnus. Er hatte erst überlegt, wieder in seinem Appartement zu schlafen, aber der Schock vom Morgen saß ihm noch in den Knochen und es war ihm immer noch peinlich. So schnell wollte er Sebastian nicht wieder begegnen.
Zwei Nächte musste er noch ohne Magnus auskommen. Keine Ahnung, wie er die letzten drei überstanden hatte. Er hätte niemals gedacht, dass er jemals so für jemanden empfinden würde, aber das tat er. Magnus hatte sein Herz im Sturm erobert und er konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder ohne ihn zu leben. Er hatte ihm nicht nur gezeigt, wie wundervoll Sex sein konnte, sondern auch was Liebe war.
Während er so vor sich hin träumte, stöhnte er auf einmal auf. Seine Hand hatte sich selbstständig gemacht und streichelte über seine Boxershorts. Er stellte sich vor, dass es Magnus Hand wäre, die ihn berührte und ließ sie in seine Hose gleiten.
In dem Moment klingelte sein Handy. Alec erschrak, zog seine Hand zurück und nahm knallrot den Anruf von Magnus entgegen.
„Hey Baby, wie ist es gelaufen heute?", versuchte er das Gespräch direkt in eine Richtung zu lenken. Magnus sah ihn interessiert an und grinste dann.
„Ausgesprochen gut, wir sind im Halbfinale. Aber was hast du denn für Sport getrieben, dass du so knallrot bist?"
Alec wurde noch röter.
„Ich habe keinen Sport gemacht. Mir ist...mir ist nur warm.", versuchte er sich heraus zu reden. Magnus sah ihn mit überlegenem Lächeln an, während er antwortete.
„Okay, dir ist warm. Das glaube ich dir dann jetzt einfach mal."
Alec zuckte die Schultern.
„Ich habe Jace heute eine Lektion im Billard spielen erteilt. Es war ein sehr schöner Abend. Nur, dass du nicht da warst hat mir nicht gefallen."
Alec lächelte und wünschte sich zum hundertsten Mal, Magnus Lippen küssen zu können. Der lächelte ihn etwas wehmütig an.
„Ich vermisse dich auch und kann es kaum erwarten, dich wieder in meine Arme zu schließen."
Sie unterhielten sich noch eine Weile und Magnus erzählte von seinen schwierigen Moves, die ihm an diesem Tag überraschend leicht von der Hand gegangen waren. Alec ertappte sich dabei, wie er sich Magnus nackt beim Tanzen vorstellte und bemerkte wieder eine Regung in seinem Unterleib. Schnell hörte er auf daran zu denken und schenkte Magnus wieder seine volle Aufmerksamkeit.
„Wenn morgen alles wieder so glatt läuft, sind wir Freitag im Finale."
Magnus lächelte glücklich.
„Das werdet ihr bestimmt schaffen. Ich glaube an dich.", sagte Alec aufrichtig.
„Danke, Darling. Das tut gut zu hören. Dafür würde ich dich jetzt gerne küssen."
Alec seufzte.
„Ja, küssen wäre schön. Nur noch zweimal schlafen."
Magnus musste lachen.
„Schön zu hören, dass du auch die Tage zählst. Ich freue mich so sehr auf dich."
„Ich mich auch."
An diesem Abend wollte keiner von ihnen auflegen. Sie lagen im Bett und sahen sich nur verträumt in die Augen, bis Alec irgendwann einschlief.


Der Donnerstag war sehr anstrengend für Alec. Er hatte wichtige Vorlesungen und konnte sich kaum konzentrieren, weil er ständig an Magnus nackten Körper denken musste. Um sich ein wenig abzulenken, ging er nach der Uni ins Fitnessstudio, was ihm aber nur bedingt half. Er konnte zwar ein wenig Dampf ablassen, aber bei jedem Hintern der sich ihm entgegenstreckte, musste er wieder an Magnus denken. Er fuhr nach Hause und besorgte sich noch etwas von ihrem Lieblingschinesen auf dem Weg, aß die Portion aber nur zur Hälfte auf. Alleine essen machte ihm definitiv keinen Spaß mehr. Das war mal anders, aber seit Magnus in sein Leben getreten war, hatte sich wirklich Einiges verändert.
Er legte die Gabel zur Seite und holte sein Handy aus der Hosentasche, um ihn anzurufen. Als Magnus den Anruf entgegennahm, bemerkte Alec gleich, dass er sich nicht in seinem Zimmer befand. Es war sehr laut und das Licht war schlecht.
„Hi, Darling.", schrie er fast in den Hörer.
„Wir sind im Finale und feiern das gerade ein bisschen."
Alec freute sich mit ihm.
„Das ist toll. Herzlichen Glückwunsch."
„Was?", schrie Magnus ins Telefon.
„Das ist toll. Herzlichen Glückwunsch.", schrie Alec zurück.
„Danke. Warte mal."
Alec sah, wie er sich aus dem Trubel entfernte, bevor er wieder mit ihm sprach.
„Jetzt ist es besser. Die anderen sind ganz aus dem Häuschen und können es nicht lassen schon mal zu feiern, obwohl wir noch nichts gewonnen haben."
„Ja, aber ihr seid kurz davor. Da darf man sich schon mal freuen. Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen."
Magnus lächelte zärtlich.
„Ich danke dir. Nur noch eine Nacht, dann haben wir es geschafft und sehen uns endlich wieder. Ich kann es kaum erwarten."
„Geht mir genauso. Ich freue mich wahnsinnig auf dich. Feiert nicht zu lange. Wir sehen uns morgen. Ich liebe dich, Baby."
Magnus warf ihm einen Kuss zu.
„Ich liebe dich auch. Schlaf gut."
Alec legte auf und atmete tief durch. Seine Sehnsucht nach Magnus war einer kribbeligen Vorfreude gewichen und er konnte den Freitag Abend nicht erwarten.

A Malec Story- WiedersehensfreudeWhere stories live. Discover now