Handyfrei!

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03. Januar 2017

Schon einen Tag ohne Handy. Wie konnte mir sowas nur passieren.

Meine Mutter hatte bis vor 2 Stunden nicht einmal mit mir geredet. Das Erste, dass sie wieder zu mir sagte war: "Sobald ich glaube, dass es dir ehrlich Leid tut, bekommst du dein Handy wieder! " Ich antwortete nichts, sondern war einfach nur noch saurer. Enttäuscht lief ich in mein Zimmer und es schien mir die Beste Möglichkeit zu sein, meine Hausaufgaben zu machen. Ich wusste, dass meine Mutter sich freuen würde.

Gesagt, getan! Ich setzte mich an den kleinen Holztisch und packte alle Mathe Hausaufgaben aus meiner schwarzen Tasche. In Windeseile machte ich all die Arbeitsblätter, die ich auf hatte und zudem noch zwei Seiten in unserem langweiligen Mathebuch. Ich war schneller fertig als ich dachte. Danach liefe ich ins Wohnzimmer, wo meine Mutter auf der Couch saß und Fernseher sah.

Ich setze mich neben sie und sagte: "Mama? Könnte ich vielleicht mein Smartphone wieder bekommen? Es tut mir wirklich Leid. Ich habe sogar schon alle meine Hausaufgaben gemacht und alles nachgeholt." Meine Mutter lächelte kurz und sagte mit ruhiger Stimme: "Heute Abend kriegst du es." Ich war ziemlich geschockt, denn ich wollte es jetzt. Jetzt sofort! Mehr konnte ich allerdings nicht rausholen, das wusste ich bei meiner Mutter schon, also bedankte ich mich und lief zurück in mein Zimmer.

Ich wollte mich auf mein Bett setzen, aber meine Katze saß mitten darauf. Wir verstanden uns noch nie gut, deshalb fuchtelte ich mit dem Hände, bis sie verschwand. Ich flatschte mich auf mein Bett und drehte mich mit dem Gesicht Richtung Wand. Ich konnte nicht fassen, dass ich mein Handy erst so viel später bekommen würde. Aber mir blieb keine andere Wahl als abzuwarten und es war erst Mittag.

Um die Zeit totzuschlagen wollte ich ein bisschen schlafen, doch ich versunk in Gedanken. Es kam wieder dieses traurige Gefühl auf, dass ich letztens verspürt hatte. Ich wusste nicht genau was es war, immer noch nicht! Es war so als würden mit Körper von innen heraus kalt werden, als würden meine positiven Gefühle unterdrückt und mit negativen ersetzt werden...

Unter den Umständen konnte ich natürlich nicht schlafen und stand wieder auf. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch viele Stunden vor mir hatte. Ich konnte niemanden meiner Freunde schreiben und um Hilfe bitten, da ich ja kein Smartphone hatte und somit keinen Kontakt zur Außenwelt.

Schlagartig wurde mir klar, dass ich ohne mein Handy eigentlich ein Nichts war. Ohne mein Handy hatte ich keine Freunde oder jegliche Kontakte. Ohne mein Handy hatte ich keine Hobby und nichts was ich in meiner Freizeit tun konnte. Ohne mein Handy war ich komplett aufgeschmissen!

Im Hinterkopf war mir schon da klar, dass es ein Übermaß genommen hatte, aber ich wollte es nicht realisieren, also entschloss ich mich dazu mir etwas zu Essen zu machen um mich abzulenken. Nach dem einfachen Müsli, dass ich mir vorbereitet hatte war schon einige Zeit vergangen und es war dann doch nicht mehr so lange bis ich mein Handy wieder bekommen würde.

Die Gedanken von vorhin waren schon wieder verflogen und hatten sich in Freude auf mein Handy verwandelt. Ich plante schon was ich alles damit machen würde und habe mir im Zuge meiner Überlegungen vorgenommen nicht mehr so lange am Smartphone zu sein. Das Wichtigste war und bleib aber meine online Karriere. Es war meine Zukunft und für sie wollte ich auch kämpfen, egal was ich dafür tun müsste, ich würde es erreichen.

Am Abend

Endlich war es Abend und ich erlaubte mir meine Mutter zu fragen ob sie mir mein Handy denn wieder geben würde. Sie nickte und holte es aus einem Versteck hervor. Sie nimmt immer ein anderes, damit ich nie weiß wo es versteckt ist. Wobei Mama mir normalerweise nie mein Smartphone wegnahm, da sie wusste wie viel mir daran lag.

Ich nahm es mit strahlenden Augen entgegen, bedankte mich und lief sofort in mein Zimmer. Von dort aus konnte ich endlich einen neuen Post veröffentlichen und erzählt in meiner Story alles was passiert war. Nun stand meiner online Karriere nichts mehr im Wege und ich gebe zu seit dem plante ich alles ein bisschen besser. Es war Zeit groß rauszukommen!

FAMEWhere stories live. Discover now