4. Kapitel - Der Wald

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Er zog mich eine ganze Weile hinter sich her, die anderen Beiden beachteten uns gar nicht, warum auch, ich hätte mir den Anblick auch erspart.

„Es tut mir Leid, ich wollte euch nicht blamieren.", nuschelte ich vor mich hin.

„Wie bitte?", kam es von Moran, ich ignorierte seine Frage, ich wollte nicht, dass er mich im Moment sieht, ich wollte, dass er sich nicht umdreht und einfach weiter reitet und Storm hinter sich herzieht, denn ich zog ein Gesicht, wie sieben Tage Regenwetter. Ich wollte sie wirklich nicht blamieren, aber wer hätte ahnen können, dass Reiten doch schwerer war, als gedacht.

„Reitet schon mal vor, wir kommen später nach.", teilte Moran den beiden Anderen mit und blieb einfach stehen. Habe ich mich jetzt auch noch verhört, hat er Odim und Sirez gerade wirklich gebeten schon mal vorzu reiten?

Na das kann ja heiter werden, jetzt bekomme ich mit Sicherheit eine Standpauke, in der er mir sagt, dass er darauf verzichten kann, mich hinter sich her zu schleppen, dass ich denen ein Klotz am Bein bin und dass er keine Lust hat mich noch länger zu begleiten, um nicht noch einmal blamiert zu werden, dabei sind wir vor einer Stunde erst los geritten. Soll meine Reise mit ihnen hier schon zu ende sein?

Die beiden Pferde von Odim und Sirez liefen im Galopp davon und waren nach wenigen Minuten schon nicht mehr zu sehen. Mir war klar, dass die Beiden froh waren, endlich richtig los reiten zu dürfen, denn das Schneckentempo hielt selbst ich nicht aus. Moran stieg ab und kam zu meiner linken Seite und sah mich an.

„Steig ab, wir müssen reden."

Also stieg ich ab, was nicht besonders graziös aussah, da ich noch nie auf einem Pferd gesessen habe und somit auch des Absteigens nicht mächtig war. Er sah mir tief in die Augen, noch wenige Sekunden länger und ich hätte mich in ihnen verloren.

„Ich kann ganz gut darauf verzichten dich hinter mir her zu schleppen, so bist du uns nur ein Klotz am Bein, den wir nicht gebrauchen können."

Na toll, ich hätte Hellseher von Beruf werden sollen, das heißt dann wohl, Abschied nehmen. Ich darf alleine weiter ziehen, das musste ja soweit kommen.

„Also bringe ich dir das Reiten jetzt auf die Schnelle bei, zeige dir ein paar Tricks, wie du dich verteidigen kannst, sollte dich mal jemand angreifen und ich nicht zur Stelle sein und dann reiten wir den beiden hinterher. Bist du damit einverstanden?"

Aber jetzt habe ich mich verhört oder? Macht er das nur, weil ich ihm das Leben gerettet habe? Da hätte ein einfaches Danke gereicht, aber schaden kann es nicht, vielleicht lerne ich ihn so kennen und er bekommt dann eine andere Meinung von mir. Wenn ich Glück habe, mag er mich sogar, aber so ein Glück habe ich nicht, denn Glück hatte ich eher selten, um nicht zu sagen gar nicht. Auch wenn er genervt von mir war, er war denn och nett und geduldig. Er gefiel mir, ich sollte nur darauf achten, dass ich mich nicht in ihn verliebe, denn ich hatte bei einem Mann, wie ihm, keine Chance. Schade, aber so war das nun mal.

Ich nickte ihm zu, dann setzte er sich auf sein Pferd und deutete dann auf Storm, also stieg ich wieder auf, was wieder nicht besonders elegant aussah, aber das war mir jetzt egal, denn hier sah uns niemand. Er drehte sich mit seinem Pferd um, ritt um mich drum herum, bis er neben mir stand, dann zeigte er mir, wie ich die Zügel halten soll und was zu tun ist, wenn ich los reiten oder stehen bleiben möchte, wenn ich nach links oder rechts möchte.

Wir ritten so ein paar Runden sinnlos in der Gegend herum, bis ich es einigermaßen hinbekam und Storm mir gehorchte. Anschließend zeigte er mir, wie man am besten aufstieg und wieder abstieg, dann bekam ich auch das ganz gut hin, denn so schwer und kompliziert, wie ich dachte, was es dann doch nicht. Ich jubelte regelrecht, als ich dann mehr konnte als nur langsam hin und her zu reiten, denn ich galoppierte mit Storm einigen größere Runden, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Ein neues Leben? - Eine neue Heimat -Where stories live. Discover now