🔥 20. Kapitel

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Mein Herz klopfte wild in meiner Brust, als wir auf das Zimmer zuliefen, welches ich gestern überstürzt verlassen hatte, da mir das Blut zu viel gewesen war. Jetzt war von dem ganzen Blut weder etwas zu sehen, noch roch man es in der Luft. Es roch nach frischer Morgenluft anstatt nach Blut. Nervosität machte sich in mir breit. Natürlich wollte ich das Mädchen gerne kennenlernen, doch ich wusste nicht, ob sie mich gerne kennenlernen wollte. Sie konnte ja mit der ganzen Situation überfordert sein. Mein Magen krampfte, doch als ich mich vergewisserte, dass Rhett auch ja hinter mir lief, verschwanden die Sorgen im nächsten Moment. Mit Rhett an meiner Seite würde das schon irgendwie werden. Es war ja auch nicht so, dass sie mir den Kopf abreißen wollte oder so etwas. Einen Moment später klopfte ich zögerlich an der großen Holztüre. Garretts Stimme erklang, die mir versicherte, dass wir reinkommen konnten. Plötzlich kam es mir doof vor, dass wir ohne die beiden gegessen hatten. Doch Garrett hatte das Frühstück ausfallen lassen, um bei ihr zu bleiben. Dafür hatten wir ihnen etwas übrig gelassen, was sie jetzt essen konnte. Langsam öffnete ich die Türe und trat ein. Das Mädchen sah noch immer etwas bleich aus und ihre schwarzen Haare klebten an ihrer feuchten Stirn, doch alles in allem sah sie wieder etwas besser aus. »Guten Morgen, wir haben euch Frühstück mitgebracht, falls ihr Hunger habt«, grüßte ich die beiden. Das Mädchen sah Garrett an, der mich freundlich anlächelte. »Danke. Das ist sehr nett von euch«, meinte er. Erleichterung durchströmte mich, dann sah ich wieder zu dem Mädchen. »Ich bin Laia. Es freut mich, dass es dir besser zu gehen scheint«, stellte ich mich vor. Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen. »Freut mich. Ich bin Rosalie«, stellte sie sich nun vor.

Ihre Stimme war leise, weswegen es mir schwer fiel, ihre Worte alle zu erfassen. Vermutlich hatte sie eine lange Nacht hinter sich. »Und ich bin Rhett«, schaltete sich Rhett dazu. Sie sah zu ihm und nickte ihm zu. Dabei lächelte sie leicht aber es war ein müdes Lächeln. Die Verletzung hatte an ihren Kräften gesaugt. Das merkte man. »Danke, dass ihr für uns was übrig gelassen habt«, bedankte sie sich leise und sah auf die Teller, die auf dem Tablett standen, welches Garrett neben sie auf den Boden gestellt hatte. »Kein Problem. Ihr müsste ja auch bei Kräften bleiben«, erwiderte Rhett und lächelte freundlich. Sie nickte und versuchte sich aufzurichten, doch Garrett hielt sie mit einer sanften Bewegung davon ab. Überrascht sah ich ihm dabei zu. Ich hatte Garrett noch nie so sanft mit jemanden umgehen sehen. Das war etwas vollkommen Neues für mich. Dazu wirkte Garrett von der Statur nicht wie jemand, der einen so sanft anfassen konnte. Er berührte sie kaum. »Bleib liegen. Deine Wunde muss erst heilen«, hauchte Garrett. Rosaliens Augen richteten sich auf ihn und ich glaubte eine sanfte Röte auf ihren Wangen zu sehen. Ihr Blick glitt zu seinen Händen, die sie an den Schultern berührten. Nur zu gut wusste ich, was gerade in ihr vorging. Wenn Rhett mich berührte war es bei mir nicht anders. Außer, dass ich eben nicht rot wurde. Aber mein Herz raste und meine Haut schien in Flammen zu stehen. »Ich kann aber nicht im Liegen essen«, erwiderte sie leise. Garrett lächelte sanft. »Ich helfe dir einfach deinen Kopf etwas aufzurichten. Mehr nicht«, hauchte Garrett und strich einmal kurz über ihre Wange. Ich sah wie ein Beben durch ihren Körper ging und fühlte mich plötzlich überflüssig. So als würden wir gerade stören. Rhett schien meine Gedanken zu teilen, da er Richtung Tür deutete. Ich nickte. »Wir lassen euch dann mal alleine«, meinte ich und nahm Rhetts Hand. Dieser lächelte und nickte. »Wir sehen uns dann später.« Rosalie schien etwas sagen zu wollen, aber Garrett kam ihr zuvor, in dem er Rhetts "Bis später" erwiderte. Rhett und ich verschwanden wieder aus dem Zimmer. Ein breites Lächeln lag auf meinen Lippen, als wir die Tür hinter uns schlossen. Die beiden waren wirklich süß zusammen, was ich zugeben musste. Man merkte, dass sie sich jetzt schon nahe standen, obwohl sie sich vermutlich noch nicht so lange kannten. Aber die Art, wie Garrett mit ihr umging, war wirklich anders, als ich sie erwartet hatte. Garrett so zu sehen war neu für mich, dennoch fühlte es sich gut an.

Fire Souls ✔Where stories live. Discover now