🔥 25. Kapitel

1.1K 65 7
                                    

Immer wieder erfüllte das Klirren der Schwerte die Luft. Drei gegen eine war nicht besonders fair, doch ich beschwerte mich nicht. Schon allein nicht, weil ich meine Freunde verteidigen und somit zeigen konnte, was ich doch für Fähigkeiten besaß. Leider ging mir nach einer guten halben Stunde langsam aber sicher die Kraft aus. Bei jedem Schwung zitterte mein Arm, weswegen der Schlag nie sein eigentliches Ziel traf, sondern immer ein paar Zentimeter daneben. Auch meine Beinarbeit wurde langsamer. Sie waren zu dritt und ich fühlte mich in dem Moment wie eine Ameise, die gegen einen Menschen kämpfen musste. Sie waren stark und flink. Nicht immer konnte ich ihre Angriffe abwehren. So auch den nächsten Schlag nicht. Dieser traf mich am Arm. Mein Hemd war offen und Blut trat aus der Wunde aus. Das Schwert in meiner Hand schien immer schwerer zu werden. Selbst das Aufrechthalten meines Armes fiel mir schwer, wegen der Wunde an meinem Arm, die fürchterlich brannte. Mittlerweile muss sehr viel Schweiß in meine Wunde eingetreten sein. Da war ich mir sicher. Der Ritter, der mich verwundet hatte, grinste hämisch. Wut keimte in mir auf und ich holte aus. Die Klinge traf ihn an seiner Hand, genau dorthin, wo sie hatte sein sollen. Er ließ das Schwert fallen und hielt sich die Wunde, aus der massig Blut strömte. Blitzschnell hob ich es auf und hielt nun zwei Schwerter in meinen Händen. Mein Angreifer riss erstaunt die Augen auf und auch die anderen, die mich umkreisten, wirkten überrascht. Vermutlich waren sie es nicht gewohnt, gegen eine Frau zu kämpfen. Doch anscheinend war es ihnen nun zu blöd, gegen mich zu kämpfen. Einer von ihnen ging auf Rosalie los. Gerade als ich auf ihn losgehen wollte, wurde ich nach hinten gerissen.

Unsanft kam ich auf dem Boden auf. Einer der Ritter war über mir und hielt mir das Schwert an die Kehle. Das kühle Metall streifte meine Haut und ließ mich erschaudern. »Denk daran, wir sollen sie nicht töten. Prinz Stephan würde das nicht gefallen«, sagte der Kerl, den ich verwundet hatte. Der Typ über mir rollte mit den Augen. »Na schön. Aber sie soll schreien, damit der Drache kommt und genau das macht, was wir von ihm wollen.« Die Klinge glitt über meinen Hals. Kurz darauf schnitt er mein Hemd auf, so dass mein Oberkörper zum Vorschein. Ich riss die Augen auf. Die Klinge glitt zwischen meinen BH hinweg immer weiter nach unten. An meinem Bauch hielt er an. Bevor er allerdings zu einem Schnitt ansetzten konnte, wurde er von mir gerissen. Eben wälzte sich mit ihm über die Wiese. Immer wieder schlug er auf ihn ein, bis Blut in alle Richtungen spritze. Ich verzog das Gesicht. Im nächsten Moment spürte ich aber schon wieder eine Klinge an meinem Bauch. Erschrocken schnappte ich nach Luft und sah auf. Blut tropfte auf meine Haut. Das Blut des Ritters. »Deine Freunde können dich nicht ewig beschützen. Wir dürfen dir weht-«, fing er an. »Dürft ihr nicht!«, erklang eine kühle Stimme, die mir einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. Sofort verschwand der Typ von mir und verbeugte sich tief. Ich musste nicht einmal hinsehen um zu wissen, wer dort stand. Schnell hielt ich mein Hemd so gut es vor meinen Körper und richtete mich auf. Diese Schweine, schoss es mir durch den Kopf. Mein Blick glitt zu Eben. Er hatte den Mann unter sich nieder gebracht. Allerdings schien er noch zu Leben. Nun stand auch Eben langsam auf. Blut war an seiner Hand und auf seiner Wange. Stephan musterte Eben, der ihm nun gegenüber stand. Der Prinz legte seinen Kopf schief. »Du bist also nur ein Mensch. Interessant«, meinte dieser und musterte Eben weiterhin. Dieser schenkte ihm einen giftigen Blick, bevor sein Blick zu Rosalie glitt, die noch immer mit dem anderen Ritter kämpfte. In dem Moment sagte Prinz Stephan etwas, was mich überraschte. »Aufhören. Ich habe euch gesagt, dass ihr sie mitbringen sollt, nicht dass ihr mit ihnen kämpfen sollt.« Seine Stimme war eisig und man hörte deutlich den scharfen, befehlerischen Ton in seiner Stimme. Der Ritter fuhr zusammen, gehorchte aber relativ schnell. Er ließ von Rosalie ab und sah uns an. Sein Blick glitt auf die Schwerter, die neben mir irgendwo am Boden lagen.

»Sie hat uns herausgefordert. Sie hat einen von uns verwundet und ihr Freund einen anderen. Wir konnten doch nicht einfach nur dastehen und nichts tun«, verteidigte sich der Ritter und sah Stephan an. Dieser sah zu mir und musterte mich. Wütend und selbstsicher sah ich ihm entgegen, auch, wenn das Hemd in der Mitte gerissen war. Ich würde ich ihm nicht diese Genugtuung geben. Als er mich lang genug angesehen hatte, glitt sein Blick zu dem Ritter zurück. »Und warum hat sie wohl angegriffen? Weil ihr ihr die Chance dazu gegeben habt. Mein Befehl lautete, dass ihr alle fesselt und zu mir bringt, damit die Drachen aufgeben. Ihr solltet ihnen doch keine Chance geben sich zu wehren«, stellte er ruhig klar. Etwas zu klar. Man merkte, dass er innerlich sehr wütend war. Das schien auch der Ritter zu merken, denn er verbeugte ich. »Es tut mir leid, Mylord. John meinte nur, dass wir ja auch vorher etwas Spaß haben könnten und davon habe ich mitreißen lassen.« Der Ritter schien immer kleiner zu werden. Stephan schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Ihr seid meinen Befehlen nicht gefolgt, nur um Spaß mit ihnen zu haben? Besonders mit dem Mädchen, dass ich für mich beanspruchen will? Was wolltet ihr denn mit ihr machen? Sie ausziehen und diese Art von Spaß haben oder wolltet ihr sie zurichten?« Nun war seine Stimme lauter und man hörte die Wut direkt heraus. Obwohl er mich davor bewahrt hatte, verwundet zu werden, konnte ich dennoch keine Sympathie für ihn aufbringen. Egal wie sehr ich mich auch bemühte. Nun schaltete sich der ein, den ich verwundet hatte. »Es tut mir leid, Mylord. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist«, entschuldigte er sich leise. Prinz Stephan lachte kalt. So kalt, dass mir wieder einmal ein eisiger Schauer über den Rücken rann.

Fire Souls ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt