Kapitel 15 | Visionen

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Langsam öffne ich meine Augen, das Erste was ich sehe ist Robb, in eine Felldecke gehüllt.

So leise wie möglich drehe ich mich auf die andere Seite, um ihn nicht aufzuwecken, und blicke die Zeltwände an.

Während ich über die letzten Tage nachdenke, spüre ich einen Arm von Robb, der mich an ihn ran zieht.
Er beugt sich langsam zu mir nach vorne, ich kann seine Haut an meiner spüren, und murmelt mir ein liebevolles "Guten Morgen" ins Ohr.

Ich kann ein glückliches Lächeln nicht unterdrücken und bleibe mit geschlossenen Auge liegen.

Nach einiger Zeit löst er sich langsam, steht auf und zieht sich an.
Ich tue es ihm gleich
Heute wähle ich einen Lederrock und ein zwar langes, aber leichtes Purpuroberteil.
"Wir sehen uns später", sage ich lächelnd und verlasse das Zelt auf der Suche nach Theon und Thaeryis.

Nach kurzer Zeit finde ich sie auch, mein Drache liegt vor einem Baum, ein paar Soldaten stehen etwas abseits und beobachten ihn gespannt.
Theon sitzt unter dem selben Baum.

"Euer Gnaden." Theon ist aufgestanden und verbeugt sich jetzt vor mir.
"Ich habe deinen ersten Flug verpasst", schmunzelt er, als sich Thaeryis neben uns aufrichtet.
Ich lege eine Hand an den Kopf des Drachen und fühle seine raue Haut.

"Ich glaube ich werde nie wieder einen Ausritt auf einem Pferd genießen können."

Sein Blick liegt dem Drachen.

"Wie fliegt man eigentlich?"

Wie man einen Drachen fliegt? Eine gute Frage, um ehrlich zu sein, habe ich selbst keine Ahnung. Das meiste funktioniert wahrscheinlich über den Körper des Reiters, verlagert der Reiter sein Gewicht nach rechts, dreht der Drache eine Rechtskurve; das zumindest ist meine Theorie, die ich aber noch praktisch ausüben muss.

"Willst du es herausfinden?"

Für mich ist es immer noch ungewohnt auf den Drachen zu steigen, aber ich stelle mich zumindest besser an als Theon, der ziemlich unbeholfen auf Thaeryis' Rücken steigt. Ich muss belustigt grinsen, als er es endlich geschafft hat. Es dauert nicht lange bis uns Thaeryis in die Luft befördert hat. Während ich mich an einem Rückenkam festhalte, klammern sich Theon's Arme um mich. Der Drache fliegt leise über das Kriegslager hinweg und schraubt sich in unendlich vielen Drehungen noch höher als ohnehin schon.

Bei einem Blick über meine Schulter, erscheinen die Zelte unter uns nur noch winzig, Theon tut es mir gleich und hält sich noch fester an mir fest. Ich hingegen locker meinen Griff und lasse schließlich ganz los. Für einen Moment scheint es als stünden wir mitten in der Luft, unbewegt, aber im nächsten rauscht der Wind um uns herum, als wir fallen. Die, vom Schock geweiteten, Augen von Theon starren mich entgeistert an, aber noch in der selben Sekunde erscheint Thaeryis neben uns, seine Flügel eng an seinen Körper gepresst, und fängt uns auf. Anstatt jedoch direkt seine Flügel zu öffnen und langsamer durch die Luft zu segeln, rasen wir im Sturzflug auf den Boden zu, erst im Letzten Moment rettet er uns vor dem Aufprall.

Kurze Zeit später landen wir wieder auf sicherem Boden. Theon rutscht augenblicklich von dem Rücken des Drachen und sinkt auf dem Boden zusammen.

"Ich bleibe wohl lieber bei Pferden", murmelt er mit einem schiefen Lächeln und sieht zu mir hoch.

Der Drache hinter mir gibt eine Art Schnurren von sich und schüttelt sich einmal.

Schon länger habe ich überlegt, was ein gutes Wort für ihn als Zeichen wäre, seine Feuerkraft zu entfesseln und unsere Feinde in Flammen zu hüllen. "Aeksia", das Wort verlässt meine Lippen nur als ein Hauch, aber immer noch laut genug, um einen Busch vor uns in Asche zu verwandeln.

Drachenmädchen || Game of Thrones FFDonde viven las historias. Descúbrelo ahora