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"Wir machen beide noch ziemlich viele Fehler. Es scheint, als würden wir in jeden Fehler mit Schwung und Kopfsprung hinein springen. Ich schätze, die Umstellung auf Beziehung - auf die Ehe - fällt uns beiden schwer."

Magnus Bane im Interview

Mit gerunzelter Stirn betrachte ich den Klamottenhaufen, der auf dem Boden unseres Schlafzimmer liegt. "Magnus?", ich sehe meinen Mann fragend an, der fast mit seinem kompletten Körper im Kleiderschrank hängt. "Ich hab nichts zum anziehen.", jammert er und lässt sich auf das Bett fallen. Belustigt setze ich mich neben ihn, "Wie wäre es mit den Sachen, die du auf den Boden verteilt hast?

Er wirft mir zwischen seinen Fingern einen giftigen Blick zu, "Das ist nicht witzig, Alexander. Wir treffen uns heute das erste Mal als verheiratetes Paar mit unseren Freunden.". Aufgebracht springt er auf und fängt wieder an im Kleiderschrank herum zu wühlen, "Ich möchte bei deinen Freunden einen guten Eindruck hinter lassen.".

Ich werfe einen Blick auf meine Armbanduhr, "Du hast noch dreißig Minuten, Magnus, dann müssen wir los.". Fast schon genervt hieve ich mich hoch, "Falls du mich suchen solltest, ich bin im Wohnzimmer.". Dort lasse ich mich auf die große braune Couch fallen und lege meine Füße auf dem Couchtisch ab. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und schließe die Augen. Was das fertig machen angeht, braucht er viel mehr Zeit als ich.

Dieser Abend steht auf meiner Spaß - Liste ganz weit unten. Am liebsten hätte ich meine Schwester umgebracht, als sie Magnus diesen Vorschlag gemacht hat. Mein Mann fand die Idee natürlich prima und hat sich regelrecht darauf gestürzt. Es ist nicht so, dass ich mich für Magnus schäme. Ich schäme mich für meine Freunde, die wahrscheinlich den ganzen Abend irgendwelche doppeldeutigen Kommentare von sich geben werden, die nur darauf abzielen, mich in Verlegenheit zu bringen.

Anscheinend bin ich eingeschlafen, denn Magnus lautes auf keuchen lässt mich blinzelnd die  Augen öffnen. Entsetzt starrt er meine Füße an. "Alexander,  das ist ein Lipparini.". Gähnend reibe ich mir durch meine Haare, "Ein was?". Er stemmt seine Hände in die Hüfte und funkelt mich an, "Das ist ein viertausend Euro teurer Final Cut Couchtisch.".

Augen rollend nehme ich meine Füße herunter und stelle sie auf den Teppich ab. "Besser?", genervt ziehe ich eine Augenbraue hoch, "Oder kostet der Teppich etwa genau so viel wie der Tisch und man darf nicht mehr drüber gehen?". Verwirrung zeichnet sich auf seinen Zügen ab, "Was ist dein Problem, Alexander?".

Ich presse wütend meine Lippen aufeinander, bevor ich aufspringe und zur Haustür laufe, wo ich mir meine Jacke anziehe. "Wo willst du jetzt hin?". Ich gucke Magnus an, der in seiner schwarzen engen Lederhose und seinem weit ausgeschnittenen lila Hemd einfach hinreißend aussieht. "Wir wollen uns mit unseren Freunden treffen, oder hast du das vergessen?".

Kopf schüttelnd quetscht Magnus sich an mir vorbei zur Tür, wo er den Schlüssel im Schloss umdreht und uns in der Wohnung einsperrt. "Was du machst du Magnus?", Stirn runzelnd folge ich ihm und sehe ihm dabei zu, wie er den Schlüssel in den Tiefkühler packt.

"Du wirst jetzt nicht abhauen.", faucht er und zeigt mit seinem Finger in meine Richtung, bevor er auf mich zu kommt und sich vor mir aufbaut, "Wir werden so lange hier bleiben, bis wir es geklärt haben. Genau so, wie wir es in unseren Flitterwochen abgemacht haben.".

Ungeduldig tippt er mir seiner Fußspitze auf den Boden, "Ich warte, Alexander.". Mit vor der Brust verschränkten Armen lehne ich mich gegen den Kühlschrank, "Okay.".  Abwartend stehen wir voreinander, jeder wartet darauf, dass der andere anfängt zu reden.

Ich unterbreche unser Blick - Duell, um auf meine Uhr zu gucken. Wenn wir nicht bald los gehen, werden wir zu spät kommen. "Was ist los, Alexander?", besorgt guckt er mich an, "Seit du hier eingezogen bist, benimmst du dich seltsam.".

Malec - Hochzeit auf den ersten BlickWhere stories live. Discover now