Epilog

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Meine Hände zitterten wie verrückt als ich gegen die massive Eichentüre klopfte. Der Umschlag mit den Lösungen nach denen ich mich schon mein ganzes Leben sehnte ebenso. Dank Stiles stand ich nun hier, bereit meinem Vater ins Gesicht zu blicken. Die Türe zu dem Haus, dass ich zuvor schon einmal betreten hatte, öffnete sich.

So oft war ich mit meiner neu gefundenen Halbschwester verglichen worden und jetzt erst ergab das alles einen Sinn. Verdammt! Es fühlte sich an als hätte man einen Vorhang geöffnet. Plötzlich konnte ich alles erkennen, was mir zuvor verheimlicht worden war.

Eine Frau mit kurzem Haar und einem Gesicht mit liebevollen Zügen öffnete mir. Panik erfüllte mich und nun war ich mir nicht mehr sicher ob ich das tun konnte. Unsicher zog ich an einem Faden meines Shirts herum. ,,Hallo Mrs Martin. Ist ihr Mann da?"

Das Lächeln der Frau verschwand, doch mit einer höflichen Handbewegung bat sie mich hinein. ,,Mein Ex-Mann wohnt hier nicht mehr. Er hat inzwischen eine kleine Wohnung etwas außerhalb von Beacon Hills bezogen."

Ich hatte den Nachnamen auf der Geburtsurkunde gelesen und das hier war meine erste Anlaufstelle gewesen.

,,Ist Lydia hier?", fragte ich deswegen.

Dieses Mal nickte sie und zeigte nach oben. ,,Lydia ist in ihrem Zimmer. Die zweite Tür rechts", ein kleiner Seufzer entwich ihr. ,,Deine Mutter hat es dir wohl endlich gesagt."

Überrascht sah ich die Frau meines Samenspenders an. Perplex schüttelte ich den Kopf. ,,Nein, ich habe es mithilfe eines Freundes selbst herausbekommen."

,,Geh hoch und rede mit ihr."

Schnell nahm ich die Stufen der Treppe bevor mein Mut endgültig verschwand. Vorsichtig klopfte ich an die Tür. 

,,Ja?", hörte ich Lydias Stimme es von innen rufen. Kurz musste ich mich sammeln bevor ich die Klinke herunterdrücken konnte. Lydia war gerade dabei Klamotten auf ihrem Bett zu falten als ich eintrat. ,,Elle, was gibt's?"

Meine Zunge klebte plötzlich an meinem Gaumen und kein Wort kam mir über die Lippen. Wortlos blickte ich sie einfach an. Das erst beste was mir einfiel, war ihr den Umschlag zu geben. Lydia nahm den Umschlag und zog das Papier bis zur Hälfte heraus.

,,Oh."

Oh? Das war alles was sie dazu zu sagen hatte? Sie hatte noch nicht mal den Namen ihres Vaters gesehen, wollte sie,- oh. Nun wurde es mir klar. Sie wusste es.

 ,,Wie lange weißt du es schon?"

Ich wollte die Frage noch aufhalten, da war sie mir schon über die Lippen gekommen. Ein wenig ruppiger als ich wollte.

,,Elle,-", Lydia blickte mich ein wenig hilflos an. Ihr Gesicht sah blasser aus als sonst.

,,Seit wann?"

,,Seit kurz vor dem Lacrosse Spiel."

Das war kürzer als gedacht. Ich hatte hier mit Monaten, wenn nicht sogar Jahren gerechnet.

,,Ich habe meine Eltern streiten hören und dein Name ist gefallen. Ich wollte mit dir reden, aber ich wusste nicht wie."

Ich konnte mir ein Lachen nicht mehr verkneifen. ,,Kein Wunder warst du plötzlich so nett zu mir."

,,Ja", ein verlegenes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. ,,Du bist mir schon früher aufgefallen. Unsere Ähnlichkeit war schon immer sehr verblüffend und sie ist sogar Jackson das aufgefallen,-  Es hätte mir schon viel früher auffallen müssen. Dein Aussehen hast du wirklich von meinem, nein, unserem Dad."

Es fühlte sich seltsam an das Lydia Mr Martin als "meinen Dad" bezeichnete. Denn das war er nicht, auch wenn ich es lange nicht eingesehen hatte, Jason war mein Dad. Mr Martin war nur ein Teil meiner Entstehung und es würde nie ändern, was Jason für mich war. Danny's Dad war vielleicht nicht mein biologischer Vater, aber trotzdem mein Vater. Das war mir inzwischen klar.
Meine Mutter hatte nie verstanden, woher meine Sehnsucht kam zu wissen, wer mich gezeugt hatte. Es war nicht, weil ich Jason ersetzen wollte, sondern weil es sich einfach so anfühlte, als würde eine Hälfte von mir fehlen. Nun da ich es wusste, fühlte ich mich besser.

Ich schenkte Lydia ein Lächeln. ,,Mir wurde auch schon oft gesagt, dass wir uns ähnlich sehen."

Seltsamerweise hatte ich Stiles durch diese Verwechslung kennengelernt und ohne Stiles würde ich jetzt nicht hier stehen. Vielleicht konnten Lydia und ich nun endlich eine Beziehung zueinander aufbauen. ,,Weißt du ich wollte schon immer eine Schwester haben."

Lydias Aussage überraschte mich. Doch ein breites Grinsen erschien auf meinem Gesicht. „Ich auch..... ich auch."

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass alles, was dieses Jahr passiert, war, mich hier hergeführt hatte. Ich war endlich dort wo ich sein sollte.




Still ist vorbei,-

Seltsam.
Dass Lydia und Elle Schwestern waren war mir von Tag eins schon klar und es gab viele kleine versteckte Hinweise dafür.

Ich hoffe ihr mochtet Still und es würde mich freuen, wenn ich euch noch weiter bei irgendeinem meiner Bücher sehe.

Danke an SherlockHolmes2000 fürs Beta lesen.

Lg Leia ❤️




Still | 𝑆𝑡𝑖𝑙𝑒𝑠 𝑆𝑡𝑖𝑙𝑖𝑛𝑠𝑘𝑖 [1]Where stories live. Discover now