Erschreckender Fund

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Es war kurz vor 13.00 Uhr, als ich neben meinem Mathelehrer den Gang entlang lief. Denn es stand ein Einzelgespräch wegen meiner Seminararbeit, die ich schreiben sollte, an. Eigentlich war ich nicht so der große Fan von Mathe, es machte Spaß, aber richtig gut war ich nicht darin. Es war halt das kleinere Übel, aber dies vergniff ich mir gegenüber Herr Bronner zu erwähnen. Naja, wahrscheinlich konnte er es sich sowieso denken und mit diesem Gedanken musste ich grinsen.
Immerhin machte der Unterricht Spaß, es passiert immer etwas lustiges und ich verstand mich super mit unserem Lehrer.

"Bist du denn voran gekommen?", wandte sich Herr Bronner auf einmal an mich.

Ich nickte.

"Sehr schön!"

Endlich erreichten wir das Klassenzimmer und Herr Bronner wollte aufschließen.

"Komisch, die Tür ist offen!", wunderte er sich und sah mich verdutzt an, doch ich zuckte nur mit der Schulter.

Es war schließlich keine Seltenheit, dass ein Lehrer mal ein Klassenzimmer nicht zusperrte.

"Ist jetzt auch egal, komm rein, dann haben wir es hinter uns und können nach Hause fahren"

"Gute Idee"

Mein Mathelehrer ging schnurstracks auf das Pult zu und ich ging hinterher, bis mir einfiel, dass ich mich woanders hinsetzen sollte. Schnell drehte ich mich um und blieb wie angewachsen stehen. Ich konnte nicht glauben, was ich sah. Es war unmöglich. Das konnte nicht wahr sein. Nein, das durfte einfach nicht wahr sein.

"Herr Bronner?", sagte ich mit zitternder Stimme. "Da liegt jemand auf dem Boden...aber er sieht nicht mehr sehr lebendig aus..."

Erschrocken sah er mich an, ehe er mit wenigen Schritten neben mir stand.

"Oh Gott Taylor!"

Langsam ging ich auf die am Boden liegende Person zu. Mit jedem Schritt, den ich tat, wurde die Übelkeit in mir mehr. Auch fühlte ich mich etwas unwohler auf meinen Beinen. Tränen schossen in meine Augen und verließen diese kurze Zeit später wieder und rannen über meine Wange. Die Übelkeit wurde immer schlimmer und ich lief schnell, sofern es mit meinen Wackelpudding - Beinen möglich war, zum Mülleimer, neben welchem immer noch Herr Bronner stand.
Zitternd sank ich zu Boden und musste würgen. Ich hörte wie sich mein Lehrer neben mich setzte und vorsichtig meine Haare aus dem Gesicht hält. Gerade noch rechtzeitig, bevor ich mich übergeben musste.

Völlig fertig lehnte ich mich an die Wand und schloss die Augen. Ich merkte wie Herr Bronner meine Haare wieder los lief und kurz darauf in sein Handy sprach.

Wenige Minuten später wurde Taylor von Sanitätern abgeholt und auch die Polizei traf ein. Jetzt wo ich wenigstens wusste, dass er lebte, ließ die Übelkeit ein wenig nach. Kaum waren wieder alle weg, nahm ich die Stimme meines Lehrers neben meinem Ohr wahr.

"Luisa? Wie geht's dir?"

"Bisschen besser", antwortete ich schwach.

"Soll ich dich nach Hause fahren?"

Ich zuckte nur mit den Schultern und schloss wieder die Augen. Plötzlich nahmen mich zwei kräftige Arme hoch und trugen mich aus dem Raum nach draußen zu einem Auto und setzten mich auf den Beifahrersitz. Vorsichtig schnallte er mich an, bevor er die Tür zuknallte, um das Auto herum ging und sich neben mich auf den Fahrersitz setzte. Er startete den Motor und wir rollten langsam aus der Parklücke.

In einem normalen Tempo fuhr Herr Bronner die Straßen entlang und hielt irgendwann vor einem Haus. Aber irgendwie sah es gar nicht wie mein Zuhause aus.

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