Kapitel 14

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Ich hatte gleich Biologie, das hieß, dass ich gleich ohne Hoseok und mit Namjoon Unterricht hatte.

Ich seufzte und aß mein Essen auf. Zusammen brachten wir unsere Tabletts weg und bevor wir uns trennten, um zu unseren jeweiligen Unterrichtsräumen zu gehen, sagte Hoseok noch zu mir:
"Pass auf dich auf..."

Ich lächelte ihn leicht an und nickte.
"Mir wird schon nichts passieren." sagte ich und legte eine Hand an seine Schulter.

Er nickte und wir trennten uns voneinander.

In meinem Biologieraum angekommen setzte ich mich sofort wo anders hin als letztes mal, da Namjoon sich das letzte mal neben mich gesetzt hatte. Es wäre sehr auffällig, wenn er sich auch umsetzen würde.

Als er reinkam tat er dies zum Glück nicht. Ich war echt froh darüber, dass er mich in Ruhe ließ. Er würde ja eh bald die Schule verlassen. Vielleicht schon heute.

Der Unterricht verging zum Glück recht schnell und nach Unterrichtsende machte ich mich sofort auf den Weg zum Mittagessen, wurde aber plötzlich von einer Hand an meinem Handgelenk aufgehalten.

Ausgerechnet hier in diesem Flur war natürlich in diesem Moment niemand.

Namjoon drückte mich gegen die Wand und guckte mich wütend an.
"Das wirst du bereuen! Vergiss nicht, ich hab meine Leute überall. Hätte Jungkook es dir nicht gesagt, hättest du vielleicht auch angefangen, ihm zu vertrauen." er lachte spöttisch.
"Vielleicht kannst du ja nicht mal Hoseok vertrauen, wer weiß."

Damit ließ er mich komplett durch den Wind einfach stehen.

Ich atmete tief durch und versuchte keine Panik zu kriegen. Natürlich konnte ich Hoseok vertrauen! Er war die ganze Zeit für mich da gewesen und natürlich wollte er überhaupt nichts mit Namjoon zutun haben. Hoffte ich zumindest...

Immer noch etwas verwirrt ging ich in den Essenssaal, nahm mir was zu essen und setzte mich zu Hoseok.

Sein blaues Auge von der Prügelei mit Namjoon war schon fast verschwunden.

Überraschenderweise beachtete Hoseok mich recht wenig, was mich etwas verwunderte.
"Alles gut?" fragte ich deswegen.

Es schien, als hätte er gar nicht gemerkt, dass ich hier vor ihm saß, denn er guckte mich an, als hätte er mich nie zuvor gesehen.

"Äh ja.." antwortete er nach kurzer Zeit.

Skeptisch sah ich ihn an.  Irgendwas musste mit ihm los sein, denn er würde niemals so komisch sein. Er war immer fröhlich und war niemals abweisend.

"Hoseok, irgendwas ist doch." sagte ich weiter.

Er warf mir einen unsagbaren Blick zu.
"Wir reden später im Zimmer." sagte ich dann und biss von meinem Brot ab.

Dazu sagte er nichts sondern aß auch einfach weiter.

Es verwirrte mich, wenn er so abweisend zu mir war. Eigentlich hatte ich ja vor gehabt, mich ihm gegenüber genau so zu verhalten, aber irgendwie konnte ich es einfach nicht, denn es hatte mir immer zu sehr leidgetan, wie enttäuscht und traurig er dann gewesen war.

Aber jetzt hatten unsere Rollen irgendwie gewechselt. Ich war nicht unbedingt enttäuscht von seinem Verhalten, aber etwas verwirrt. Außerdem machte ich mir Gedanken darüber, ob es vielleicht an mir lag.

-

Nach dem Essen gingen wir direkt beide ins Zimmer. Hoseok nahm sich ein Buch und würdigte mich keines Blickes. Verwirrt guckte ich zu ihm und musste wieder daran denken, was Namjoon zu mir gesagt hatte.

Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und setzte mich neben ihn.
"So, jetzt erzähl mir was los ist!"

Er guckte mich an und schluckte. Nach einem kurzen Moment legte er sein Buch weg und fing an zu reden.
"Naja... Du weißt ja, ich mache mir oft Sorgen um dich und ich denke man könnte sagen, wir sind schon ziemlich gute Freunde geworden, oder?"

Kurz überlegte ich und nickte dann zustimmend.
"U-und... Ich hab dich echt gern Y-yoongi..." er guckte auf seine Hände, mit denen er nervös herumspielte.

Verwundert sah ich ihn an.
"Und ich..." er stockte.

Die Tür wurde aufgestoßen.

Namjoon stand dort und ich bekam den Herzinfarkt meines Lebens. Müsste er nicht schon längst weg sein?
"Ich wollte mich noch verabschieden bevor ich gehe." sagte er grinsend und schlenderte auf uns zu.

Ich schluckte und sah zu Hoseok, welcher Namjoon mit einem bösen Blick bedachte.

"Keine Sorge, wir werden und schon früher wiedersehen, als du denkst~" hauchte er in mein Ohr.

Meine Augen schnellten hin und her und ich rückte näher an Hoseok ran.

Langsam legte Namjoon seine Hand an meine Taille, konnte aber mit  dem, was er tun wollte, nicht weitermachen, denn plötzlich wurde er von Hoseok grob weggeschubst.
"Verpiss dich jetzt. Ich sage das das letzte mal!" knurrte er.

Namjoon verdrehte die Augen.
"Er wird sich niemals von dir ficken lassen." zischte er Hoseok zu und schlenderte aus dem Zimmer.

Ich?! Mich von Hoseok ficken lassen? Wieso würde Hoseok mich überhaupt ficken wollen?

Verwirrt sah ich Namjoon hinterher.

Hoseok wechselte schnell das Thema indem er mich fragte, ob wir morgen zusammen in die Stadt gehen wollten.

Ich nickte. Im Internat fand ich es zwar nicht schlimm, aber es war gut, endlich mal wieder hier rauszukommen und was anderes zu machen.

-

Miro lag mir gegenüber in meinem Bett und lächelte mich an während er mir durchs Haar strich. Ich schmunzelte ebenfalls und sah ihm tief in die Augen.

Wir waren einfach nur beide überglücklich, einander zu haben.

Plötzlich holte Miro etwas aus seiner Hosentasche und legte es mir in die Hand. Ein Stern aus Holz.
"Was ist das?" murmelte ich und strich mit der Innenseite meines Daumens über das glatte Holz.
"Ein Glücksbringer für dich."

Ich kicherte leicht und schmiegte mich mehr an ihn.

Er lächelte und kam meinem Gesicht näher, als auch schon unsere Lippen aufeinander trafen.

Sofort lächelte ich in den Kuss als ich seine weichen Lippen auf meinen spürte.

Ich bewegte meine Lippen leicht und rutschte noch näher zu ihm.
"Yoongi?"  sagte er plötzlich und ich löste mich von ihm.

Hoseok, der dicht vor mir lag guckte mich verwirrt an. Waren wir schon wieder in einem Bett zusammen eingeschlafen? Wenn ja, wieso fühlten sich meine Lippen dann nicht trocken wie sonst immer an?

Ich riss meine Augen auf. Hatte ich etwa Hoseok geküsst?

Ich fasste mir an die Lippen und guckte ihn erschrocken an.

"H-hab ich dich.. g-geküsst?"
Seine Augen weiteten sich und er schüttelte schnell den Kopf.
"Nein, keine Sorge." er lachte leicht.
"Du hast nur deine Lippen so lustig bewegt und dir darüber geleckt."

Erleichtert atmete ich aus und wurde mit einem mal rot. Irgendwie war mir diese Situation gerade sehr peinlich.

ι'ℓℓ ƞε⋎εʀ ℓɸ⋎ε αϑαιƞ | ΨɸɸƞៜεɸΚWo Geschichten leben. Entdecke jetzt