Kapitel 19

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Da merkte ich erst, dass er direkt auf mir saß und ich immer noch oberkörperfrei auf seinem Bett lag.

Schon spürte ich, wie meine Wange erhitzten. Schon bald würde ich total rot sein.

Er blickte mich gerade einfach nur an und lächelte.
"H-Hoseok?" Ich räusperte mich leicht und guckte an uns runter.
"Was ist?" Fragte dieser und wirkte tatsächlich total unwissend.
"Würdest du vielleicht.. Ach egal.."

Es war mir peinlich, dass es mir peinlich war, dass er auf mir lag und nun errötete ich nochmehr und verdammte meine Gesichtsdurchblutung dafür.

Hoseok küsste noch ein bisschen meine Wange und guckte mich dann wieder an.

Ich schluckte und wartete einfach darauf, was er als nächstes tat.

Seine Augen leuchteten als er mich ansah und ich konnte nicht anders, als ihn anzulächeln.
"Yoongi, ich-" setzte er an, als plötzlich die Tür aufgestoßen wurde.

Sofort rutschte er von mir runter und fiel dabei unsanft auf den Boden. Ich zog mir sofort die Decke über meinen Oberkörper und blickte direkt in die Augen von...
"Jimin?"

Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
"T-tut mir leid, d-dass ich störe.." murmelte der schüchterne Junge aus meiner alten Schule. Wir waren früher in einer Klasse gewesen.

"Also ich... Es ist k-kein Zimmer mehr frei a-also s-soll ich hier schlafen..." man sah, wie peinlich und unangenehm ihm die Situation war. Mir erging es genauso, nur Hoseok schien immer noch fröhlich.

"Ja kein Problem. Komm ruhig rein. Ich bin Hoseok und wie es scheint, kennst du Yoongi ja schon."

Ich guckte etwas panisch zu Hoseok, da ich unter der Decke immer noch kein Oberteil anhatte.

Er bemerkte dies, hob mein Oberteil vom Boden auf und gab es mir unauffällig.

Jimin hatte währenddessen eine Matratze auf den Boden gelegt und seinen Koffer daneben.

Es mussten wohl mehrere neue Schüler angekommen sein, denn eigentlich hatte Namjoon ja gerade erst die Schule verlassen, also musste sein Bett ja frei geworden sein.

Ich zog mir schnell mein Oberteil an.

"Ich.. äh... Es tut mir leid, wenn ich störe aber.. Mrs. Lee meinte, ich könnte bei euch schlafen."
"Ist schon gut Jimin." sagte ich und er lächelte mich dankbar an.

Dann wandte ich mich zu Hoseok.
"Wir kennen uns aus meiner alten Schule."

Er nickte und setzte sich neben mich auf sein Bett. Jimin guckte etwas nervös umher und fühlte sich wahrscheinlich ziemlich fehl am Platz.

Es war ja nicht seine Schuld, aber wieso musste er ausgerechnet in unser Zimmer? Er war natürlich sehr nett und ich fand ihn nicht schlimm, jedoch waren Hoseok und ich ja sozusagen sowas wie ein Paar und würden viel lieber unsere Ruhe in diesem Zimmer haben.

Ich seufzte und holte mein Handy raus.

"I-ich..." fing Jimin an nach einer Weile zu stottern.
"Ich habe übrigens alle Kurse m-mit dir Yoongi... Mrs. Lee meinte, e-es wäre gut, w-weil wir uns ja schon kennen."

Ich nickte und guckte nicht von meinem Handy hoch. Jetzt würde ich Jimin wohl erst mal an der Backe haben und ihn nicht so schnell loswerden.

"S-seid ihr... zusammen?" fragte dieser und guckte zwischen mir und Hoseok hin und her.

Da ich es selber nicht ganz wusste guckte ich Hoseok an.
"Also... kann man so sagen.." murmelte dieser und schien etwas verlegen.

Ich lächelte ihn leicht an.

"Dann ist das natürlich noch blöder für euch, dass ich jetzt hier bin..." Jimin schien echt ein schlechtes Gewissen zu haben, also winkte ich schnell ab.
"Ist schon okay, wirklich. Du hast ja nichts falsch gemacht Jimin."

Wieder lächelte er mich dankbar an.

"Du hast dich verändert Yoongi." sagte er.
"Verändert?" fragte ich, obwohl ich wusste, was er meinte.
"Du bist so... So glücklich und du redest wieder mit mir!"

Das hatte ich ja ganz vergessen. Eine Zeit lang hatte ich überhaupt nicht mit Jimin geredet, da er ein guter Freund von Miro gewesen war und es einfach zu sehr weh tat, mit ihm zu reden.

Hoseok knuddelte mich plötzlich.
"Ich versuche ihn so glücklich zu machen wie es nur geht!" sagte er stolz und ich kicherte leicht.

Jimin lächelte uns an.
"Ihr seid echt süß." sagte er.

Er hatte recht. Also damit, dass ich glücklicher geworden war. Außerdem war Hoseok wirklich süß aber von mir konnte ich das nicht behaupten.

Plötzlich zog Hoseok den Kragen meines Shirts weiter hoch und ich guckte ihn verwundert an, realisierte aber, dass er seinen Knutschfleck verstecken wollte.

Jimin wusste zwar schon von uns, aber ich ließ meinen Kragen einfach so liegen, wie Hoseok ihn zurechtgezogen hatte.

"Wollen wir zum Abendessen gehen?" fragte ich und beide nickten.

Wir gingen los und Jimin guckte sich etwas schüchtern um. Wir blieben bei ihm, um ihm etwas mehr Selbstbewusstsein zu geben.

Für uns war das hier alles schon Alltag aber für den schüchternen Jimin waren neue Dinge eine Herausforderung, egal was es war.

Endlich hatte er sich auch etwas von dem Essen, was es heute gab, aufgetan und wir setzten uns zusammen an einen Tisch.

Jimin erzählte, dass seine Eltern ihn erst nicht auf dieses Internat lassen wollten, aber da die Renovierungsarbeiten an unserer Schule noch lange dauern würden, hatten sie sich schlussendlich doch dazu entschieden, ihn hierher zu schicken.

Da fiel mir ein, dass ich immer noch keine Ahnung hatte, wieso Hoseok hier eigentlich war. Ich fragte ihn.

"Meine Eltern sind beide reiche Unternehmensleiter und haben keine Zeit, mich aufzuziehen. Deswegen war ich schon an diversen Internaten bis ich vor drei Jahren hier gelandet bin. Deswegen konnte ich mir übrigens auch die ganze Kleidung leisten als wir shoppen waren." er schien fast etwas verlegen bei seinem letzten Satz.
"Also das soll jetzt nicht so wirken, als ob ich immer das ganze Taschengeld, was ich kriege, aus dem Fenster werfe, denn so ist es nicht. Ich kaufen nur gerne Kleidung." versuchte er sich zu rechtfertigen.

Ich nickte und aß weiter.
"Du isst auch wieder viel mehr, Yoongi!" fiel Jimin auf.
"So war das ja nicht mal als du mit Miro zusammen warst."

Ich verschluckte mich und fing an, zu husten. Musste er das jetzt sagen? Hoseok wusste nicht mal, dass ich mit Miro zusammen gewesen war.

"Mit Miro zusammen?" fragte dieser auch direkt.

Ich atmete tief durch.
"Ja... Mit Miro zusammen." murmelte ich und guckte nicht von meinem Essen hoch.
"Wieso hast du mir nicht davon erzählt?" fragte Hoseok weiter.

Jimin guckte wie ein ängstlicher Welpe, der Angst hatte, etwas falsches gesagt zu haben.

ι'ℓℓ ƞε⋎εʀ ℓɸ⋎ε αϑαιƞ | ΨɸɸƞៜεɸΚWo Geschichten leben. Entdecke jetzt