[ ᴇɪɢʜᴛ ]

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„Everyday I can not do anything really. Oh my Mayday, it will become very serious.

Momo

Ein lautes Donnern reißt mich aus meinem Schlaf. Ich schrecke auf und schaue aus der Fensterfront raus. Der dunkle Nachthimmel ist von grauen Wolken bedeckt, die Palmen werden von dem Sturm hin und her geschüttelt und der Regen prasselt stark gegen unsere kleine Hütte. Ein heller Blitz erleuchtet mit seinem weißen Licht den Himmel für wenige Sekunde, bevor kurze Zeit drauf ein lautes Donnern ertönt. Erneut zucke ich zusammen. Ich schaue auf mein Handy, welches mir zeigt, dass es gerade erst 6:23 Uhr ist. Ein Seufzen verlässt meine Lippen und Ich lasse nicht rückwärts wieder auf das weiche Sofa fallen.

Ich starre an die Holzdecke der Hütte. Wie von alleine wandern meine Gedanken wieder an Gestern zurück, oder besser gesagt zu Dahyun. Einn Lächeln zeichnet auf meinen Lippen ab und mein Herz schlägt wieder schneller. Wahrscheinlich hatten Sana und Mina doch recht und ich bin hoffnungslos in die süße Koreanerin verliebt. Aber kann man es mir verübeln? Sie ist wirklich unglaublich niedlich, hat ein unglaublich schönes Lächeln und ich sollte aufhören so von ihr zu schwärmen. Aber vorallem bin ich immer noch so überwältigt von ihrer Frage ob wir was zusammen machen wollen. Mein Grinsen wird nur noch breiter, als ich daran denke dass wir uns morgen Abend in der Disko treffen. Obwohl es noch lange bis dahin ist bin ich jetzt schon ganz aufgeregt.

Schon wieder donnert es laut, doch ich ignoriere es einfach. Nichts kann meine gute Laune kaputt machen. Nicht das Gewitter draußen und auch nicht meine unerträgliche Müdigkeit. Erst jetzt fällt mir auf, wie schwer sich meine Augen anfühlen. Ich schließe diese also und nicke kurz drauf auch schon wieder ein.

•••

Als ich das nächste mal aufwache ist es draußen schon um einiges heller. Auch wenn der Himmel immernoch von dicken Regenwolken bedeckt ist. Ich stehe von dem Sofa auf und mache gleich die Tür zu unserer Veranda auf. Ich stelle mich in den Türrahmen und direkt kommt mir die schwül warme Luft entgegen. Es ist heute noch schwüler als die letzten Tage, was mit dem Regen zusammenhängt. Ich schließe also wieder die Türe und schaue ins Schlafzimmer, wo meine Freundinnen noch tief und fest schlafen. Sollte ich mich jetzt für ihre Weckaktionen der letzten Tage revanchieren? Verdirnt hätten sie es. Ich gehe näher an das Bett ran und schaue auf den Wecker, welcher auf dem Nachtkasten steht. Dieser 9:11 Uhr an. Naja, gebe ich ihnen mal noch ein paar Minuten. Damit verlasse ich das Zimmer auch wieder und verschwinde ins Bad.

Nach einer guten Viertelstunde bin ich fertig und bereit für den heutigen Tag. Ich gehe in die Küche und suche im Gefrierfach nach Eiswürfen. Natürlich haben wir keine mehr. Dann muss ich mich halt mit dem Wasser zufrieden geben. Ich nehme mir also eine der Wasserflaschen aus dem Kühlschrank. Mit dieser in der Hand gehe ich dann in Richtung Schlafzimmer. Dort lehne ich mich an den Türrahmen und beobachte erst noch meine Freundinnen, welche seelenruhig schlafen. Dann drehe ich den Plastikdeckel der Flasche auf und nehme noch einen großen Schluck von dem kühlen Getränk, bevor ich mich neben das große Doppelbett stelle. Ich kann mir ein fieses Grinsen nicht verkneifen und freue mich auf meine Rache, wegen den Eiswürfeln in meinem Ausschnitt. Ich zöger nicht mehr lange und schütte erst Sana und keine Sekunde später auch Mina das kalte Wasser über den ganzen Körper. Sofort erklingen zwei hohe Schreie und die Zwei hüpfen aus dem Bett, wobei Mina direkt in mich rein springt. Ich stolper ein paar Schritte zurück gegen die Holzwand, kann mir aber das Lachen nicht verkneifen. "Momo, das ist nicht lustig!", stellt Sana ernst klar. "Genau, aber Eiswürfel im Ausschnitt sind okay.", kontere ich ihre Aussage noch immer lachend. Ich sehe, wie sich auch auf Sanas und Minas Gesichtern ein breites Grinsen bildet. Dann stimmen sie auch mit in mein Lachen ein.

"Was machen wir heute eigentlich?", fragt Mina während sie ein paar Teller und Gabeln aus dem Küchenschrank nimmt, um diese im Wohnzimmer auf den Tisch zu stellen. Es ist mittlerweile zehn Uhr und es hat immer noch nicht aufgehört zu Regnen. Sana hebt ihren Blick von dem Obst, welches sie gerade schneidet und schaut aus dem Fenster raus in das graue Wetter. "Keine Ahnung.", antwortet sie der Jüngeren mit einem fast schon traurigen Ton in ihrer Stimme. Ich mag diese bedrückte Stimmung, welche momentan zwischen uns herrscht nicht. Ich versuche etwas zu finden, was wir heute vielleicht machen können, aber mir fällt nichts ein und die Wetteraussichten sprechen eigentlich auch nicht für eine Besserung.

Den ganzen Tag machen wir nichts, wir sitzen nur in der kleinen Holzhütte rum und jeder geht seiner eigenen Beschäftigung nach. Mina liest ein Buch, Sana hört Musik und durchforstet das Internet nach irgendwas und ich, ja also ich starre jetzt schon seit einer halben Stunde auf die selbe Buchseite und komme nicht voran. Immer wieder fange ich von vorne an zu lesen, aber es ist als würden mich diese Wörter nicht erreichen, sie prallen einfach an mir ab. Meine Gedanken wandern immer wieder zu Dahyun. Wie es wohl wäre, wenn sie jetzt mit hier bei mir sitzen würde? Wir würden und bestimmt über alles mögliche unterhalten und hin und wieder über irgendeinen Blödsinn lachen. Allein bei dem Gedanken daran schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen. Und schon wieder hab ich keine Ahnung, was gerade in meinem Buch passiert ist. Mit einem Seufzer gebe ich also schlussendlich auf und lege meine Urlaubslektüre bei Seite. Stattdessen greift sich nun nach meinem Handy und den Kopfhörern. Ich stecke mir die kleinen Knöpfe ins Ohr und mache Musik an. Sofort dringen die ersten Töne des Liedes an mein Ohr und ich schließe meine Augen. Entspannt lausche ich dem Tackt des Lied, sowie der traumhaft schönen Stimme es Sängers. Doch selbst jetzt will die Koreanerin nicht aus meinen Gedanken weichen. Ich muss bei dem Text des Liedes einfach wieder an sie denken. Wie es wohl ist Dahyun zu küssen? Ihre rosa Lippen sehen immer so weich aus... Verdammt Momo! Krieg dich mal wieder ein! Frustriert streiche ich mir meinen schwarzen Pony aus der Stirn und wechsel das Lied.

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ᴅᴀɴᴄᴇ ᴛʜᴇ ɴɪɢʜᴛ ᴀᴡᴀʏ || ᴅᴀʜᴍᴏWhere stories live. Discover now