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"Haben wir einen Plan?" "Was sollen wir nun machen?" "Mit was haben wir es zu tun?" Lucien atmete tief ein und versuchte die Stimmen auszublenden, was nicht so einfach war, wenn sieben Personen allesamt durcheinander redeten und versuchten sich gegenseitig zu übertönen. Nur seine Frau stand schweigend neben ihm, den Blick auf eine Karte gerichtet, die Stirn nachdenklich gerunzelt. "Wir machen, was wir immer machen. Jagen und töten!", knurrte Marcel. "Oh, das ist ein toller Plan, du bist ja ein richtiges Genie!", höhnte Lydia. "Ach hast du einen besseren?", fragte er herausfordernd. "Wenigstens denke ich nicht Jagen und Töten sei ein Plan!", gab sie patzig zurück. Da mischte sich Neal ein. "Wie wäre es, wenn ihr statt euch ständig anzuzicken, einen echten Plan entwickeln, dann wärt ihr wenigstens einmal hilfreich.", fuhr er sie an. Marcel wirbelte herum und holte aus um seinen Bruder eine zu Knallen, doch seine Hand wurde von Raphael angefangen, der seinen Neffen warnend anfunkelte. "Wir erheben niemals die Hand gegen einen der unseren!", erinnerte er ihn. Marcel senkte den Blick und nickte leicht. "Außer er ist ein Verräter!", fügte Lydia schnippisch hinzu. Raphaels Blick verweilte einen Moment auf ihr, ehe er langsam nickte und Marcels Handgelenk los ließ. "Genau.", flüsterte er leise, drehte sich um und verließ den Raum mit abwesenden Blick. Luciens Blick folgte seinem Bruder der den Raum verließ, eine Sorgenfalte erschien zwischen seinen Augenbrauen. Seit die Sprache auf ihren abhängigen Neffen gefallen war, benahm sich Raphael merkwürdig. Lucien wusste von der guten Beziehung zwischen ihm und Killian, früher, lange bevor der Junge ein Verräter wurde und begann alles zu verraten wofür sie standen und wofür sie kämpften. Er bemerkte erst das Coleen neben ihm getreten war, als sie anfing zu sprechen. "Ich hoffe Raphael hat seine Gefühle unter Kontrolle, nicht das er noch zum Verhängnis wird.", flüsterte sie ihrem Mann zu. "Raphael wird sich nicht von seinen Gefühlen ablenken lassen, er ist ein Hunter!", knurrte Lucien kalt. "Genauso wie Killian, und doch hat er sich mitreißen lassen, von seinem Mitleid zu diesen Bestien. Und er war nicht der erste Hunter, dessen Gefühle ihn übermannt haben, und somit die Familie in Verruf brachte.", erinnerte Coleen ihn. Lucien wirbelte zu ihr herum, seine Augen funkelten warnend. "Vergleiche niemals Raphael mit Killian oder Miranda. Killian ist schwach, er hat sich verführen lassen und Miranda... Miranda war niemals wie wir, schon als Kind nicht. Sie lebte in ihrer eigenen Welt, wollte nichts zu tun haben mit unserer, von Anfang an nicht. Doch Raphael ist ein wahrer Jäger also wage nicht, an ihm zu zweifeln!" Coleen sah ihren Mann unbeeindruckt an. "Ich sage ja nur, dass sollte es soweit kommen, ich mir sicher bin, dass du unsere Mission über alles stellst. Selbst über deinen eigenen Bruder." Ohne ein weiteres Wort drehte sie um und stolzierte zu ihren Kindern, welche nach wie vor dabei waren sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf zu werfen, während das Trio abwartend dastand, bereit ihren nächsten Befehl entgegen zu nehmen. Als Coleen näher kam straffen sie die Schultern. "Befehle, Ma'am?", fragten sie im Chor erwartungsvoll. Coleen schwieg einen Moment und wartete das ihre Kinder endlich leise wurden bevor sie antwortete: "Mr. Grey, Mr. Cothery,  Sie durchkämmen die Stadt. Nehmen Sie die Jungs mit. Sie sammeln Informationen, infiltrieren die Einheimischen und horchen Sie aus. Ich will alles wissen, jeder Fremde der vor kurzem hier angekommen ist, alles was merkwürdig war, jedes noch so unwichtige Detail.", befahl sie. Die beiden nickten gehorsam und sahen zu Marcel und Neal die such gegenseitig noch einen bösen Blick zuwarfen ehe sie mit Eugene und Teryl den Raum verließen. Als sie verschwunden waren drehte Coleen sich zu Lucien. "Schatz, du nimmst Raphael und Mr. Johnson mit zu der Bar sowie zur Kirche. Versucht etwas zu finden, Reste von Magie, Blut, alles was wir verwenden können um zu erfahren, was dort passiert ist." Lucien nickte seiner Frau zu, winkte Matthew mit sich und verließ den Raum um Raphael zu suchen. Lydia trat neben ihre Mutter." Was kann ich tun? Wieso bekomme ich keine Aufgabe? Die Jungs dürfen immer, aber ich nicht, ich kann auch kämpfen, genauso gut wie sie!", beschwerte sie sich, verstummte jedoch als sie den Blick ihrer Mutter sah. "Du, Lydia, bleibst hier, bei mir. Es wird Zeit das du lernst, was die Frauen der Familie für eine Aufgabe haben. Die Männer mögen kämpfen, doch wir sind der Verstand. Es wird Zeit das du lernst eine Anführerin zu werden."

"Auch wenn es so scheint als sei Lucien der Anführer, in Wirklichkeit hat Coleen das Sagen.", erklärte Killian den anderen. Sie saßen um den Tisch herum, Skylar und Jax eingeschlossen, mit gelegentlichen Unterbrechungen von Skylar. "Also müssen wir sie zuerst ausschalten.", stellte sie fest. Killian sah zu ihr. "Das wird nicht so einfach, vor allem nicht solange Lucien noch da ist. Er wird nicht zulassen das wir auch nur in ihre Nähe kommen.", meinte er. "Dann übernimmt Jax diesen Lucien, ich kümmere mich um Coleen und ihr haltet die anderen im Zaum, schafft ihr das?", fragte Skylar, ohne die Arroganz in ihrer Stimme zu verstecken. Killian sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Und wie habt ihr euch das vorgestellt? Schon vergessen das ihr sie nicht töten könnt? Ihr könnt sie vielleicht für kurze Zeit ausschalten, doch was dann? Wie müssen eine langfristige Lösung finden. Wir müssen an die Zukunft denken!", knurrte Killian. Skylar schnaubte abfällig. "Ich denke nie an die Zukunft, sie kommt früh genug. Albert Einstein.", zitierte sie schnippisch. Killian verdrehte die Augen. "Einstein war nicht in unserer Situation!", erinnerte er sie genervt. "Jeden kann man töten, irgendwie!", meinte Skylar fest überzeugt. Killian lachte verächtlich. "Das ist mir klar, doch ich wüsste niemanden der weiß wie.", murmelte er resigniert. Da mischte sich plötzlich Allison ein. "Thawn!", rief sie triumphierend. Killian sah sie an. "Was?", fragte er verwirrt. Skylar folgte seinem Blick stirnrunzelnd ehe ihr ein Licht aufging. "Achso, der Geist.", murmelte sie genervt. Allison ignorierte sie und fuhr sich aufgeregt durch die Haare. "Javic Thawn! Er hat doch einen Jäger getötet. Und damals, bevor du ihn und die anderen Kinder der Nacht vernichtet hast, weißt du noch was er damals gesagt hat!", rief sie enthusiastisch. Als Killian nicht antwortete redete sie weiter: "Er sagte es wäre kein Zufall gewesen, dass es ihm gelungen ist einen Jäger zu töten, er könne es wieder tun." Killian sah sie einen Moment an ehe er endlich den Mund aufmachte: "Thawn ist tot, Allison, ihn können wir nicht mehr fragen.", erinnerte er sie. Skylar und Jax wechselten einen Blick ehe Skylar sich mit einem triumphierenden Lächeln an Killian wandte. "Da können wir vielleicht helfen."

SchattenweltTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang