Fourty-five

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Während ich durch ein Magazin blättere und meine Mutter ihre Haare geschnitten bekommt, denke ich über das Gespräch im Auto nach.
Sie hat mich gefragt weshalb ich so mit ihrem Neuen Lover umgehe. Ich habe daraufhin nichts gesagt, obwohl es klar sein müsste warum.
"Veränderungen sind gut, Julie", sagte sie mir. Dabei habe ich kein Problem mit Veränderungen. Ich habe nur ein Problem damit, wenn ich gezwungen werden wichtige Menschen aus meinem Leben zu streichen.
Obwohl ich meine Mutter beim besten Willen nicht verletzen will. Irgendwann ist auch bei mir eine Grenze erreicht.
Ich blättere zur nächsten Seite und starre eigentlich nur die Bilder an, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Das alles raubt mir wirklich den Verstand.
„Miss?" Eine junge Friseurin mit einer runden, schwarzen Brille und einem passenden schwarzen Bob sieht mich lächelnd an und zeigt auf einen freien Sessel.
„Sie können sich setzen."
Ich nicke und lege das Magazin zur Seite. Bye, bye lange Haare.
Meine Mutter hat sich schon immer gewünscht das ich sie mir abschneiden lasse, was ich natürlich niemals wollte.
Jetzt denke ich bin ich reif genug um mir meine Haare abschneiden zu lassen.
„Also, was haben Sie sich genau vorgestellt?"
Lächelnd sehe ich sie durch den Spiegel aus an.

~

„Das macht dann 29$."
Die Friseurin sieht mich freundlich an und ich Kram in meinem Portemonnaie herum. Meine Mutter ist noch nicht fertig, weshalb ich die Zeit nutze und mich in der Stadt ein wenig umsehe. Der alten Zeiten wegen.
Ich überreiche ihr das Geld und verabschiede mich mit einem 'Bis Bald' bei meiner Mutter und einem 'vielen Dank, schönen Tag noch' bei der Friseurin, die mir mein neues Ich verpasst hat.
Zufrieden trete ich in die kalte Luft hinaus und laufe geradewegs die Einkaufsstraße entlang.
Meine neuen Haare sind deutlich kürzer.

Möglicherweise macht mich die Frisur ein bisschen jünger

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Möglicherweise macht mich die Frisur ein bisschen jünger.
An einem Klamottenladen, wo draußen interessant aussehende Klamotten hängen, bleibe ich stehen und sehe mir die Klamotten an.
Meine Finger durchstreifen die Kleider die mich bunt angrinsen. Interessiert schnappe ich mir ein hellblaues Kleid. Schnell trete ich in den Laden und suche die Umkleiden.
Sofort springen sie mir in die Augen und ich suche mir eine Kabine aus.
Doch kaum lege ich mein Kleid auf einen Hocker, summt mein Handy. Sicherlich meine Mutter.
„Mama ich komme gleich."
„Ne ich bin nicht deine Mutter."
Fraglich sehe ich in den Spiegel der an der Wand hängt und dazu dient mir freie Sicht auf mein Outfit zu liefern.
„Owen?"
Verwirrt setze ich mich hin und versuche in meinem Kopf zu erraten was er von mir möchte.
„Deine Nummer habe ich von Jo geklaut. Naja, eigentlich weiß er gar nichts davon."
Wozu braucht er meine Handynummer?
Skeptisch Blicke ich wieder in den Spiegel.
„Was gibt's denn?"
Kurz höre ich geklirre und dann plötzlich gar nichts, außer seine Stimme.
„Kannst du kurz vorbeikommen? Ich weiß es klingt verrückt aber ich glaube Jo braucht dich gerade. Zumindest murmelt er besoffen deinen Namen?"
Geschockt stehe ich auf und halte mir die Hand an meine heiße Wange. Besoffen? Er murmelt meinen Namen? Er braucht mich? Warum mich?
„Ich... Eigentlich bin ich gerade bei meiner Mutter zu Besuch... Also... Ich.."
„Bitte Julie. Ich weiß nicht wie lange das noch so gehen soll."
Was? Es geht schon länger so?
„Ich schaue was ich machen kann."
Auf der anderen Seite höre ich erleichtertes ausatmen.
„Danke, wirklich. Du hast was gut bei mir und wenn du willst übernehme ich die Reisekosten. "
Schmunzelnd schüttel ich den Kopf, auch wenn er das nicht sieht.
„Das brauchst du nicht. Wofür gehe ich schließlich arbeiten?"
Er lacht und antwortet „Wenn du meinst? Trotzdem hast du was gut bei mir."
Wir verabschieden uns und ich lege das Handy in meine Tasche zurück.
Bevor ich noch lange überlege mach ich mich ohne neues Kleid auf den Weg zurück zum Friseursalon, wo meine Mutter gerade mit einer frisch geschnittenen Frisur rausgelaufen kommt.
„Mama... Ich muss nach Hause."

~

„Ich hab dich Lieb. Bitte sei vorsichtig und komm bitte bald wieder vorbei."
Fest drückt meine Mutter mich gegen ihre Brust und ich versuche auch meine Arme um sie zu schlingen.
Sie hat mich sofort gehen lassen als ich ihr blöder Weise gesagt habe das Blair mich braucht. Ich konnte einfach nicht die Wahrheit sagen, da ich es ja selbst nicht mal glauben kann.
Ihr Lover steht hinter uns und weiß nicht was er mit seinen Armen machen soll.
„Ich melde mich wenn ich zu Hause bin."
Meine Hand greift nach dem Koffer und schon steige ich in den Zug, der soeben eingefahren ist.
Die Tür schließt sich hinter mir und ich suche nach einem guten Platz für mich und meinen Koffer, der für die nächsten Stunden erträglich ist.
~
Die stark riechende Luft steigt mir durch die Nase, als ich samt Koffer den Zug wieder verlasse.
New York bleibt einfach New York.
Schnell verlasse ich den Bahnhof mit der Hoffnung, dass ich schnell ein Taxi finde.
Doch leider sieht es im Moment nicht danach aus.
Sofort kommt mir in den Kopf das ich noch was gut habe bei Owen.
Das wäre eine perfekte möglichkeit um seine Schulden bei mir abzugleichen.
Grinsend greife ich nach dem Handy und nach einer kurzen frage, stimmte er mir zu und war fünf Minuten da, um mich abzuholen.
„Danke das du mich aus diesem Loch rausgeholt hast, das ist da echt nicht mehr auszuhalten."
Schweigend nicke ich.
„Fährst du bitte sofort zur Bar?"
Verwundert will er erst was einwerfen, doch ich komme ihm vor.
„Willst du das der Zustand sich wieder verbessert?"
Dazu hat er nichts einzuwenden und fährt geradewegs zur Bar.

Was jetzt passieren wird, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

When two lonely hearts meetOnde histórias criam vida. Descubra agora