Fifty Three

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Den ganzen Tag hat Devon kein Wort mehr mit mir gesprochen. Ich habe ihn nur beobachten können, wie er traurig seinen Kugelschreiber zwischen seinen Finger tanzen ließ und anschließend nachdenklich seufzte. Er scheint wirklich niedergeschlagen zu sein, bezüglich des Gesprächs mit Mr. Collin. Ich weiß das er sich viel Mühe gegeben hat, deswegen kann ich seine Enttäuschung nachvollziehen. Aber trotzdem unser Vorschlag nicht gut angekommen ist, müssen wir uns was einfallen lassen. Jetzt lasse ich nachdenklich den Stift zwischen meinen Fingern tanzen.
Ich melde mich an meinem computer an und gehe direkt auf die Suchmaschine. Es muss sich doch was günstiges finden lassen.
Plötzlich poppt in der Ecke eine Nachricht auf. Ich habe eine Email bekommen von Mr. Collin.

Liebe Julie,
Ich bräuchte heute Ihren Artikel, den Sie verfasse sollten. Andererseits kann ich ihn nicht rechtzeitig veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen
Collins

Mein Herz rast plötzlich. Das habe ich ganz vergessen! Schnell hole ich den Stick aus meiner Tasche und drücke den in den PC, damit ich ihm den Artikel, den ich fertiggestellt hab, schicken kann. Schnell auf senden drücken und somit hab ich es abgeschickt.
Ausatmend lehne ich mich zurück. Ich habe das ganz aus den Augen verloren.
„Alles in Butter, Julie? "
Babara kommt mit einer Tasse Kaffee in das vollbesetzte Büro gelaufen und nickt zu meinem Partyplaner-Partner Devon. Nach wie vor starrt dieser stillschweigend auf seinen Tisch.
Ich zucke mit den Schultern und sehe ihr dabei zu, wie sie sich hinsetzt und ihre Tasse neben die Tastatur abstellt.
„Was hat Collin denn gesagt?"
Sie tippt etwas ein und dreht sich dann wieder zu mir.
Ich erkläre ihr wie das Gespräch abgelaufen ist und sie nickt nachdenklich.
„Armer Devon...er hat sich viel Mühe gegeben."
Ich nicke zustimmend und sehe wieder zu ihm über.
Ich muss mir was einfallen lassen.

Den Tag über habe ich immer mal wieder zu ihm rübergesehen. Allerdings hat sich seine Position nicht geändert. Ich allerdings bin ein bisschen fündig geworden. In der Nähe von hier gibt es einen Saal, den man mieten kann. Dort werde ich morgen hingehen. Entschlossen schalte ich gegen 17 Uhr meinen PC runter und versuche Devon einzuholen, der schnellschreitend den Flur entlang geht.
„Devon, warte kurz!" Völlig außer Atem halte ich ihm an seiner Schulter fest, sodass er seinen Kopf zu mir dreht.
„Was?"
Betrübt sieht er mir in die Augen. Es scheint immer noch an ihm zu nagen. Ich räuspere mich und versuche optimistisch zu bleiben. Lächelnd hake ich mich bei ihm ein und versuche ihm von meinem Plan zu erzählen. Devon sieht wiederum nur auf den Boden und mit jeder Sekunde die vergeht, verschwindet auch meine Hoffnung das er mit der Idee einverstanden sein könnte.
Im Fahrstuhl sehe ich khm dabei zu, wie er nachdenklich den untersten Knopf drückt und seine Hände in die Taschen steckt.
Das ist ja nicht mejr auszuhalten. Er zeigt ja nicht mal eine Reaktion bezüglich meiner Idee.
„Also Devon, was hälst du von der Idee?"
Weiter starre ich ihn an. Langsam wandern seine Augen nach oben und sehen in meine.

Er nickt.

Ich lächle und nicke auch. Mehr wollte ich nicht.

Stillschweigend verlässt er unten angekommen den Fahrstuhl und ich folge ihm. Hoffentlich ist er morgen wieder der alte.

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Am Abend sitze ich am Küchentisch und recherchiere weiter nach Mietmöglichkeiten.
Neben dem Laptop steht eine dampfende Tasse Pfefferminztee. Neben dieser Tasse Tee, ist ein Zettel voll mit Ideen und Vorschlägen, die ich morgen vorstellen könnte.
Hoffentlich sind diese Ideen Collin gerecht.
Gerade will ich einen großen schluck meines Tees trinken, da klopft es an meiner Tür.
Schnell stelle ich die Tasse hin und jogge augenblicklich zur tür. Doch kurz bevor ich sie öffne stoppe ich. Was ist wenn Jo hinter der Tür steht und das komische Gespräch von vor kurzem weiter führen will?
Unsicher kaue ich auf meiner Unterlippe rum. Es klopft erneut. Ich führe einen inneren Kampf, aber letztendlich drehe ich den Schlüssel um und öffne die Tür.

Mein Herz verlangsamt sich, als ich Blair sehe, die mir eine beschlagene Plastikdose ins Gesicht hält.
„Lust auf den Rest Lasagne?"
Sie drückt sich an mir vorbei, ohne das ich überhaupt die möglichkeit dazu hätte, was erwidern zu  können. Ich schließe die Tür und sehe ihr dabei zu, wie sich sich Mütze, Schuhe und Mantel auszieht.
Jetzt kann ich sie schlecht wieder rauswerfen.
„Gehen wir ins Wohnzimmer?"
Sie strahlt mich an und ich nicke nur lächelnd. Immerhin habe ich jetzt ne leckere Lasagne.
„Ich hoffe du hast noch nichts gegessen. Ich habe heute viel zu viel für mich gemacht und hatte gefühlt ein halbes Kilo noch übrig."
Ich schüttel den Kopf „Nein noch nicht. Ich habe bis eben auch noch im Internet nach Sälen geschaut, die man günstig mieten kann."
Sie legt setzt sich im Schneidersitz hin und sieht mich interessiert an.
"Für eure Weihnachtsfeier?"
Ich nicke und erzähle ihr was ursprünglich unsere Idee war.
„Mh.. Schwierig."
Erneut Stimme ich ihr zu und setze mich zu ihr. Um die Dose kümmere ich mich später.
„Aber mal zu einem ganz anderen Thema.. Was läuft da zwischen dir und Jo, mh? Den süßen Typen der mit dir Silvester bei mir war."
Mein Herz bleibt stehen. Wie kommt sie jetzt darauf?
Überfordert versuche ich mit im Kopf auszuspinnen was ich ihr antworten könnte.
Und überhaupt, weshalb interessiert es sie?
Ich stehe auf und seufze. Ich muss so tun, als würde es mich nicht stören das sie gefragt hat.
„Nichts.. Wir sind befreundet."
Das ist ja nicht einmal gelogen.
„Ich hole mir jetzt ne Gabel und mache mein Essen warm."
Schmunzelnd sieht sie mich an und nickt.
Ich weiß genau was sie denkt.

Mit einem komischen Gefühl im Bauch und verschwinde in der Küche..

When two lonely hearts meetWhere stories live. Discover now