Prolog

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Die romantische Liebesgeschichte ist etwas, das jede Frau sich wünscht. Aber nicht immer gehen diese Liebesgeschichten gut aus. Es ist eine Sache, wenn zwei Menschen sich Lieben. Ihre Gefühle basieren auf Dingen, die einfach natürlich in unserer Welt sind. Der Charakter, die Art wie man miteinander umgeht, auch, dass man vom selben Wesen ist. Und nicht immer greift die Liebe sich zwei Seelen, dessen Wesen eins ist. Oft folgt die Liebe keiner rationalen Entscheidung, es ist die Bindung der Chemie zwischen zwei Lebewesen, die für eine starke und unnatürliche Anziehung sorgt. Eine Flamme, ein Feuer das in einem brennt, wenn man seinen Gegenüber in die Augen blickt und weiß, dass man sie mit Haut und Haaren an sich reißen, ihren Duft einatmen und sie nie wieder loslassen möchte.

Meine Mutter erzählte mir jeden Abend als ich klein war, die Liebesgeschichte zwischen einer Hexe und einem Vampir die als Hochverrat galt. Der hochgewachsene, schmale Vampir mit der hellen Haut war zutiefst von der kleinen, aber doch mit mehr als weiblichen Rundungen bestückten Hexe verzaubert. Und die Hexe fand ebenso das Aussehen des Vampirs anziehend. Sie trafen sich heimlich bei Nacht, da die Eltern der Hexe keinen Mann an ihrer Seite wollten, den sie nicht selbst ausgesucht hatten. Für das Jahr 1993 war dieser Brauch sehr selten, dennoch war die Familie der Hexe seit Jahrhunderten von Jahren so verfahren. Der Grund war simpel. Es durften nur ebenbürtige Hexen ein Bündnis eingehen, um den Stammbaum ihrer Familie möglichst stark und mächtig zu erweitern.

Ein halbes Jahr lang verabredeten sich die Verliebten immer und immer wieder an der selben Stelle. Eines Nachts, als die beiden sich wie immer am selben Ort und zur selben Zeit trafen, war der Hexe nicht nach Romantik und Leidenschaft zumute. Der Vampir fragte sie was los sei, und redete auf sie ein, ihm die Wahrheit zu sagen. Ihre Blicke trafen sich und Tränen standen in den Augen der Frau. Ihre beiden Hände hielt sie sich auf den Bauch und erzählte ihrem Geliebten, dass sie sein Kind in sich trug. Der Mann war schockiert, wusste nicht recht was er tun sollte, erklärte ihr, dass das nicht sein konnte und verschwand daraufhin einfach. Denn die Liebe zwischen Hexen und Vampiren war eine Missetat, eine Schande die seit Ewigkeiten als Verboten und Unrein galt. Diese Mischung aus Magie, Macht und Blut wurde vor Jahrhunderten von Jahren mit dem Tode bestraft, solange, bis alle Lebenden Mischlinge und deren Eltern vernichtet wurden und in Vergessenheit gerieten. Denn aus solch einer Verbindung, so sagte man sich, konnten nur Kinder der Hölle auferstehen.

Das Liebespaar sah sich an diesem Abend zum letzten Mal und auch die Familie der Hexe, schickte die junge Frau fort. Mit ihren 19 Jahren stand die Schwangere Hexe nun auf sich alleine gestellt in der Welt. Sie suchte sich einen Job, mietete sich eine kleine Wohnung und brachte neun Monate später ein gesundes kleines Mädchen zur Welt. Halb Vampir, halb Hexe. Im Mittelalter nannte man sie Höllenkinder, meine Mutter aber, nannte mich Dhampir.

Sie wusste, wie sie uns tarnen konnte, wusste, dass niemand ahnen würde, mein Vater wäre ein Vampir gewesen. Sie erzählte mir auch, dass ich seit meiner Geburt zwar Menschliche Nahrung zu mir nahm und diese auch brauchte, aber mein Körper trotzdem nach Blut verlangte. Da sie mir kein Menschliches Blut geben wollte, bekam sie von einem Fleischer in unserem Wohngebiet, der ein einfacher Hexer war, das Blut von seinem geschlachteten Vieh. Immer wieder drängte sie mich dazu, von Menschenblut fernzubleiben, da es nur das Böse in einem hervorbrachte und man die Kinder damals nur deswegen Höllenkinder nannte. Also hielt ich mich daran, selbst, nachdem sie bei einem Unfall ums Leben kam.

Seit zwei Jahren war meine Mutter Tod. Sie hatte mir vieles beigebracht, ein wenig Selbstverteidigung, Lehre der Vampire und auch, obwohl ich sie selbst nicht benutzen konnte, lehrte sie mich die Magiekünste. Alles was ich über mich und meine Fähigkeiten wusste, hatte sie mir beigebracht. Ich konnte Vampire aufspüren, ohne Menschliches Blut auskommen und in die Köpfe anderer eindringen. Allerdings nur, wenn die Person bei der ich es versuchte entweder schlief, oder betrunken war. Denn ansonstenwar die Mauer des Geistes zu stark für mich. Für einen normalen Vampir, der die Fähigkeit der Gedankenmanipulation besaß, war es kein Problem in den Kopf jeder beliebigen Person einzudringen. Allerdings konnten das nicht alle Vampire, den jeder besaß seine eigene Art Fähigkeit.

All das, hatte mein Vater meiner Mutter erzählt. Sie hinterließ mir Bücher, Notizen, Kräuter und ein paar Handynummern von Fleischern rund um Bellevue und Seattle.

Mein derzeitiger Job als Barkeeperin im Suites in Bellevue, glich einer Leidenschaft. Ich liebte diesen Job, das Mixen von Getränken, die Geschichten der Kunden und die Atmosphäre im Club. Allerdings verlangten einige Umstände, dass ich meinen Job und meine kleine Wohnung kündigte. Bellevue würde der Vergangenheit angehören. Seattle war jetzt mein Ziel. Ein Job, eine Wohnung, mein Neuanfang.

Mein Name ist Rina Fray, ich bin eine Leidenschaftliche Dhampir-Barkeeperin und dies ist meine Geschichte.

Blutmagie - DhampirkraftWhere stories live. Discover now