Kapitel 43: verlasse mich nicht, niemals

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Eine halbe Ewigkeit später bog ich endlich in die Einfahrt zu ihrem Haus. Der Weg war irgendwie länger als gedacht, naja ich habe auch viele Leute angerempelt die mir dann auf offener Straße eine Standpauke halten mussten. Mir war es egal. Sollten sie mir doch alle aus dem Weg gehen. Niemand hat auch nur die leiseste Ahnung wie es mir geht. Da sollen sie auch ihre Fressen halten. Außerdem ist es gar nicht so leicht betrunken gerade zu laufen. Zum Glück habe ich noch nicht gebrochen oder wurde von der Polizei angehalten. Ich sah hoch, das erste mal seit einer Stunde. Ich stand vor dem Haus, traute mich allerdings nicht zu klingeln. Ich weiß nicht was mich erwartet, was ich erzählen muss und ob ich dazu überhaupt bereit bin. Genug Alkoholintus habe ich, aber der Schmerz geht davon auch nicht weg. Ich drückte den Stümmel meiner letzten Zigarette am Boden aus und wollte gerade klingeln als ich was hörte. Ich hörte laute Schritte die sich anhören als würde jemand rennen. Als nächstes vernahm ich ein Aufprall mit der Tür, als diese dann auch aufgerissen wurde. Eine Emily mit blutender Stirn, roten Augen und zitterndem Körper stand vor mir und sah mich mit traurigen Augen an. Schnell senkte ich meinen Blick, um das nicht mit ansehen zu müssen. Es ist meine Schuld. Keiner von uns sagte was, bis Emily mir um den Hals fiel. "Du Arsch! Mach das nie wieder! Du kannst doch nicht einfach gehen!" ,weinte das Mädchen in meinen Armen. Schützend legte ich meine um sie und drückte sie mit aller Kraft an mich. Viele würden denken Emily übertreibt. Doch wir zwei sind Seelenverwandte. Wir sind nicht nur beste Freunde, sondern sowas wie Schwestern. Meiner Meinung nach sogar mehr. Sie ist die wichtigste Person in meinem Leben. Wichtiger als jeder andere. Und ich weiß, dass es bei ihr auch so ist. "Es tut mir so leid.. doch.. ich brauchte Zeit für mich. Verzeih mir." Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und wischte mit den Daumen ihre Tränen weg. Ich kann es nicht ausstehen wenn sie weint, da kommen mir auch die Tränen. Doch schlimmer ist es, wenn sie wegen mir weint. Em ist eine Person die selten weint. Doch seit gestern sind wir beide gefühlt nur noch am weinen. Irgendwie werde ich aber das Gefühl nicht los, dass irgendwas mit Emily ist. Vielleicht irre ich mich auch und sie leidet mit mir. "Ich möchte dich nicht verletzen, doch.. irgendwie kann ich nicht anders. Seit gestern ist alles anders. Ich bin nicht mehr die selbe." ,hauchte ich verletzt und schloss die Augen um die Tränen zurückzuhalten. "Schau mich an." Ich öffnete die Augen. "Ich weiß das es schwer ist. Schwerer als damals. Doch wir haben es schonmal geschafft und wir werden es auch wieder schaffen. Ich lasse dich nicht alleine hörst du? Ich bleibe bei dir." Schluchzend umschlang ich den Hals der etwas kleineren. Sie drückte mich fest an sich, gab mir die Sicherheit, die Liebe und den Halt den ich gerade brauchte. "Ich liebe dich Bella. Mehr als alles andere." ,flüsterte mir ihre zarte Stimme zu. "Ich liebe dich auch Emily." "Na los, komm rein. Es wird langsam kühl." Sanft nahm sie meine Hand und führte mich in ihr Zimmer. Meine Hand ließ sie los und sie suchte Klamotten in ihrem Schrank. "Hier, zieh dich um. Du stinkst nach Alkohol und Zigaretten. Du kannst auch duschen gehen. Ich werde uns daweile was zu essen machen. Was hältst du davon?" ,lächelte sie mich an. Ich konnte es nicht erwidern. Ich nickte einfach nur und ging mit den Sachen ins Bad. Ich lief zum Spiegel um mir die Zähne zu putzen. Mein Blick blieb jedoch an mir hängen. Blaue Augen sahen mich kalt und verletzt an. Blutrot unterlaufen und mit Tränen gefüllt. Die Mundwinkel der Person hängen nach unten. Sie sieht aus wie ein Wrack. Diese Person, die bin ich. Ich bin das Wrack. Meine Augen huschten zu dem Fleck an meinem Hals. Den hat mir Rose gemacht. An dem Abend an dem wir fast... Ich fing wieder an zu weinen. Mit zitternden Fingern fasste ich auf die Stelle. Ich erinnerte mich an den Abend. Ich wollte sie. War mehr oder weniger bereit dazu. Doch eigentlich war ich es nicht. Ich habe es zwar niemanden gesagt, doch ich fühlte mich absolut nicht bereit. Doch wollte ich Rose diesen Gefallen tun. Ich wusste das sie es nicht lange aushält und gerne mit mir geschlafen hätte. Doch blockte sie ab. Vielleicht ist es meine Schuld das sie mir Fremdgegangen ist. Wäre ich hartnäckig geblieben und hätte mit ihr geschlafen wäre sie vielleicht bei mir geblieben. Doch vielleicht wäre es dann auch genauso gekommen und ich hätte meine Jungfräulichkeit an sie verschwendet. Ich wollte sie ihr echt schenken. Ich wollte das sie es macht und niemand anderes. Die ganze Zeit wusste ich das sie Erfahrungen hatte und sehr viele Mädchen. Doch konnte ich darüber hinweg sehen, da sie sagte sie liebt mich. Ich habe mich so besonders gefühlt von ihr geliebt zu werden. Die erste sein zu dürfen die das scheinbar unmögliche geschafft hat. Doch war es eine Lüge. Wie vielen sie das wohl schon anderen gesagt hat um sie ins Bett zu bekommen? Bei dem Gedanken wird mur schlecht, da ich selbst fast darauf reingefallen wäre. Ich war so blind vor Liebe. Ich war so naiv. Naiv zu glauben das sich solche Menschen ändern könnten. Zu denken sie hätte ernsthafte Interesse an mir. Was bin ich schon? Ich habe keine extrem großen Brüste, einen riesigen Arsch oder die perfekten Kurven. Ich habe wenig Selbstbewusstsein, bin schüchtern und unentschlossen. Warum sollte Rose so jemanden lieben? Ich kann sie irgendwie verstehen. An ihrer Stelle würde ich mich auch nicht lieben. Betrübt stellte ich mich einfach unter die Dusche, mit Klamotten. Ich ließ eiskaltes Wasser auf mich prasseln und spürte fast nichts. Meine Beine gaben nach und ich rutschte die Wand runter. Ich konnte meine Tränen nicht mehr stoppen und fing hemmungslos an zu weinen. Mein Gesicht versteckte ich zwischen meinen Armen, die auf meinen angezogenen Beinen lagen. Das kalte Wasser überströmte weiterhin meinen Körper und als der Alkohol aus meinem Körper verschwand merkte ich erst wie sehr mein Körper vor Kälte zitterte. Doch habe ich keine Kraft aufzustehen und es auszustellen. Ich konnte mich nur auf meine Tränen und mein blutendes Herz konzentrieren. "Es tut so weh.." ,wimmerte ich und fasste mir an die Brust. "Mach das es aufhört!" ,schrie ich nun und schlug mir immer wieder auf die Stelle wo mein Herz schmerzte. Es war unerträglich. Als würde man es bei lebendigen Leibe verbrennen und ich spüre den Schmerz, das Blut, dass mein Herz verliert. Der Schmerz bringt mich halb um. "Omg Bella!" Ich vernahm die Stimme schwach, als wäre sie Meter weit weg. "Bella, beruhige dich bitte! Ich bin da." Das Wasser wurde abgestellt und Arme schlossen sich um mich. Ich wehrte mich, wollte keinen Kontakt. Doch die Person blieb standhaft und drückte mich nur fester an sich. Ich gab auf und drückte mich in die Arme der Person. Ich spürte wie meine Kleidung die der anderen nass machte, spürte die Wärme die von ihr ausging. Ich roch ihren Duft. Zitrone. "Emily..?" "Ja. Ich bin da Schatz. Ich bin hier." Ich legte den Kopf auf ihre Schulter und schloss die Augen. Ich genoss ihre Umarmung, ihren Duft der mich schon seit Jahren umgab und Sicherheit bedeutete. "Komm, du zitterst total." Sie wollte mir aufhelfen, jedoch gaben meine Beine sofort nach und saß wieder auf den Boden. Also hob sie mich hoch und trug mich raus aus der Dusche. Wann ist sie denn so stark geworden..? Langsam setzte sie mich auf dem Toilettendeckel ab, nahm ein Handtuch und gab es mir. Ich verstand was sie wollte doch konnte ich meine Arme nicht bewegen und konnte mich nicht ausziehen. Ich will nach Hilfe fragen, jedoch schäme ich mich dafür. Also blieb ich still und wartete bis sie geht. "Soll ich dir helfen?" ,fragte sie sanft, hob mein Kinn an und zeigte mir mit ihrem Blick das ich mich nicht schämen brauchte. Niedergeschlagen nickte ich und sah wieder zu Boden. Was ist nur aus mit geworden? Jetzt habe ich nicht mal mehr genug Kraft mich umzuziehen sodass meine beste Freundin mir helfen muss wie bei einer alten Frau. Ich fühle mich so unwohl, so verloren. "Süße alles ist gut. Ich kenne deinen Körper doch." ,zwinkerte sie mir grinsend zu was meine Mundwinkel leicht nach oben zog. Sie zog mir mein Pullover aus, ein BH trug ich nicht. Den hat sie mir wohl schon ausgezogen. Sie weiß das ich es hasse mit BH zu schlafen.
Das Handtuch legte sie mir um den Oberkörper, dass ich mit schwachen Fingern festhielt. Die Hose und Unterwäsche folgte und nun saß ich nackt auf dem Toilettendeckel. Mir machte es zum Glück noch nie was aus mich Emily gegenüber nackt zu zeigen. Warum auch. Schon seit klein auf haben wir uns nackt gesehen. "Ich liebe deine Muskeln." ,seufzte sie verträumt und fuhr über meinen feuchten Bauch. Ich grinste innerlich. Sie war darauf immer neidisch gewesen. Sie selbst wollte immer einen haben, war jedoch zu faul um zu trainieren. Als sie dann erfuhr das ich einen hätte war sie sofort verliebt. Ist ein bisschen cringe aber so ist meine Em halt.

You're my weakness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt