Kapitel 63: peinliches Abendessen

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Die Autofahrt war die ganze Zeit über still. Alles was man hörte war das Radio das leise im Hintergrund lief. Abigail sah die ganze Zeit mit scharfen Blick nach hinten, als würde sie kontrollieren wollen was wir machen. Meine Mum sah ab und zu besorgt in den Rückspiegel und sah abwechselnd zwischen Rose und mir her. Ihr Blick sagte mir, dass sie später wissen will was los ist. Logisch, schließlich denken sie ich schleppe meine ex Freundin einfach mit. Leise atmete ich aus und sah neben mich. Rose sah die ganze Zeit aus dem Fenster und sah mich nicht einmal an. Ihre Hände hat sie in den Schoß gefaltet. Sie wirkte nachdenklich. Ich kann nur nicht sagen ob es wegen ihren Eltern ist, oder wegen meiner Familie. Ich weiß, dass es ihr unangenehm ist die Blicke auf sich zu spüren. Vorallem meine kleine Schwester macht es ihr nicht leicht. "Soll ich dich bei dir oder bei uns absetzen?" ,unterbrach meine Mum endlich die Stille. Rose sah leicht auf. "Wie es ihnen lieber ist Miss." "Sie kommt mit zu uns!" ,stellte ich klar. Abi schnaufte nur, während meine Mum nickte.
Wir stiegen aus, als wir ankamen. Meine Freundin wollte sich schon aus dem Staub machen, doch hielt ich sie fest und schleifte sie mit ins Haus. "Bella.." Scharf sah ich sie an. " Wir klären das. Jetzt Rose." Wir gingen in die Küche und erstaunlicher Weise saß meine Familie schon am Tisch und schien auf uns zu warten. Schweigend setzten wir uns hin und ich nahm Rose Hand in meine. "Ich denke ihr wollt wissen was das alles hier soll und was passiert ist." "In der Tat." ,meinte Abigail. Ich sah zu Rose, die meinen Blick verstand und anfing zu reden. "Ok, ähm.. als erstes, wir sind wieder zusammen." "Ihr seid WAS?!" ,kreischen beide sofort los und sahen mich an als wäre ich vollkommen durchgedreht. "Du weißt schon was sie dir alles angetan hat oder?" ,fragte Abi ungläubig. Ich weiß, was sie getan hat Abi. Aber-" "Kein aber!" ,unterbrach sie mich harsch. Ich merkte wie Rose leicht zusammenzuckte und zu Boden sah. Fest drückte ich ihre Hand, gab ihr somit halt. "Lass deine Schwester gefälligst ausreden! Sie wird einen Grund haben." Dankend nickte ich meiner Mutter zu und fand endlich meine Worte. "An dem Tag wo ihr nicht da wart, war Rose hier, betrunken." ,fing ich an und sah runter auf unsere ineinander verschlungenen Hände. "Ich sagte ihr wie leid es mir tut und wie sehr sie mir fehlt. Wir haben geredet." ,machte Rose weiter. "Ich ließ sie hier schlafen, da ich sie so nicht nach Hause schicken konnte. Ich ging hoch und ließ sie unten, doch konnte ich es nicht ertragen sie hier zu haben, aber nicht bei mir. So ging ich runter und legte mich zu ihr. So schliefen wir auch ein." "Als ich wach wurde, schrieb ich ihr einen Brief und ging, da ich weitere Auseinandersetzungen aus dem Weg gehen wollte." "Was für einen Brief?" ,fragte meine Mutter. Schweigend ging ich in mein Zimmer und holte schnell den Brief, den ich ihr in die Hand drückte. Sie überflog ihn ein paar mal und ihre Augen wurden zunehmend größer. Ich sah wie ihre Augen leicht glänzten. Sie gab ihn an meine Schwester weiter und sah Rose an. "Du liebst sie wirklich sehr oder?" ,fragte sie lächelnd. Rose nickte. "Ja Mam, ich liebe Bella sehr. Sie ist der erste Mensch den ich liebe und sie wird auch der letzte sein." Gerührt sah ich zu meiner Freundin, ehe ich sie kurz küsste. "Doch jetzt will ich erst recht wissen was los ist. Was hat dieses Mädchen und James damit zu tun?" So erzählten wir Ihnen was geschehen war und ließen bloß Details aus, die sie nichts angingen. Als wir fertig waren mit erklären, starrten uns beide fassungslos an. "Du.. du hast sie nicht mit Absicht betrogen?" ,fragte die jüngste aus unserer Runde leise. "Nein. Könnte ich nie. Doch durch die Drogen.. dachte ich sie wäre Bella." Meine Mutter saß mit hochrotem Gesicht vor uns und stand plötzlich auf. Ihre Hände knallten auf den Tisch. Wir zuckten zusammen und sahen sie geschockt an. "Was fällt diesem Flittchen und dem Streuner an sowas meiner Tochter anzutun?!" ,rief sie wütend. "Ihr müsst sie anzeigen, dass wisst ihr oder?!" ,schrie sie uns beinahe panisch an. Mit großen Augen nickten wir. "Wir haben auch schon einen Plan. Lass das unsere Sorge sein." Ein schluchzen unterbrach unser Gespräch. Abi saß weinend da und las sich den Brief immer wieder durch. Dann sah sie auf uns zu Rose. Besorgt standen wir drei auf und wollten zu ihr gehen, als sie wie von der Tarantel gestochen Aufstand und auf Rose und mich zurannte. Sie schmiss sich in unsere Arme und weinte bitterlich. Leicht überfordert umarmten wir sie zurück und versuchten sie zu beruhigen. "Es tut mir so leid!" ,schluchzte sie an meine Freundin gewandt. "Alles gut große. Ich verstehe warum du so reagiert hast. Bella kann froh sein, eine Schwester wie dich zu haben." Sanft küsste sie Abi's Stirn und drückte sie fest an sich. Gerührt sah ich die beiden an. Ich war so erleichtert, dass die Wahrheit nun raus ist und Rose nicht mehr als die böse dasteht. "Da wir uns nun alle etwas beruhigt haben und das meiste geklärt ist.. willst du nicht hier bleiben und mit uns essen? Du kannst auch gerne hier übernachten." Überrascht sahen wir zu meiner Mum. Fragend sah Rose zu mir. "Sie bleibt gerne." ,lächelte ich glücklich und schmiegte mich an sie. Zärtlich küsste sie meine Schläfe und legte einen Arm um mich. "Dann geht daweile doch hoch in dein Zimmer. Ich rufe euch wenn alles fertig ist." "Danke Mum!" ,rief ich die Treppen runter, da ich Rose schon hinter mir her schleifte. Ich schubste sie auf das Bett, als sie davor stand. "Was wird das denn jetzt?" Fragend hob sie eine Augenbraue. "Ich will kuscheln." ,schmollte ich und ließ mich auf sie drauf plumpsen. Meine Freundin stöhnte leicht auf und presste die Luft aus ihren Lungen. "Mhmm ich liebe dieses Geräusch." ,hauchte ich ihr lasziv ins Ohr und biss danach etwas kräftiger rein. "Bella.." ,keuchte Rose und versuchte mich wegzudrücken. Doch ich hatte andere Pläne. Schließlich muss sie dafür büßen was heute früh passiert ist. Ihre Augen waren bereits einen Deut dunkler und sahen mich gierig an. Ich biss mir auf die Unterlippe und setzte mich aufrecht hin, sodass ich auf ihrem Becken saß. Meine Hände legte ich auf ihren Bauch ab, ehe ich anfing meine Hüften kreisen zu lassen. "Oh fuck!" ,stöhnte Rose leise, da sie sich eine Hand vor den Mund hält. Sie kniff die Lippen zusammen und legte ihre Hände auf meiner Taille ab, ehe sie mit meinen Bewegungen mitging und mich sogar fester an sich drückte. Wir stöhnten nun beide leise auf. So sehr ich sie jetzt auch will, es geht nicht. Meine Mum ist unten und Abigail sogar hier oben. Es ist zu riskant und ich will meine Familie schließlich nicht verstören. Ich hielt Rose auf, als ihre Hände unter meinem Shirt fanden und meine nackte Haut berührten. Die Stellen kribbelten und verursachten eine Gänsehaut. "Ich liebe es, wie dein Körper auf mich reagiert." Sie lächelte mich verliebt an und zog mich zu sich runter, ehe sie mich fest umarmte. Diese Umarmungen waren die wärmsten die ich je bekommen habe. Es fühlt sich einfach nach Heimat an. Nie habe ich mich so wohl und sicher bei einer Person gefühlt wie bei Rose. Wer hätte schon gedacht das wir mal zusammen kommen würden und uns lieben würden. Für manche wäre es unvorstellbar mit jemanden wie Rose zusammen zu sein. Doch steckt viel mehr in ihr als man denkt. Es ist einfach nur eine Maske die solche Leute tragen. Sie kennen meist keine Liebe oder wollen keine mehr empfinden. Doch meiner Meinung nach sind diese Menschen die barmherzigsten die es geben kann. Man muss nur hinter ihre Maske blicken können. "Babe?" "Mhm..?" ,grummelte ich immer noch leicht in Gedanken. "Was war eigentlich dein erster Gedanke als du mich sahst?" Irritiert sah ich sie an. Warum möchte sie das denn jetzt wissen? Ich hob meinen Kopf und sah sie an. Mit einer Hand fuhr ich ihr durch die weichen Haare. "Ehrlich gesagt wollte ich gar nicht neben dir sitzen." ,grinste ich sie entschuldigend an. "Warum denn nicht? Sah ich so schlecht aus an dem Tag?" Ich schlug ihr leicht gegen die Schulter, was sie lachen ließ. "Idiot." ,murmelte ich. "Also, was war der Grund dafür?" Warum kann sie denn nicht locker lassen? "Naja ich sag's mal so, dein erster Eindruck war nicht der beste." Verwirrt sah sie mich an. "Inwiefern?" Ich seufzte. "Du hast mich so emotionslos angeschaut. So gleichgültig. Als du meinen Körper aber dann noch abgescannt hast wusste ich genau was für eine du warst. Außerdem ging mir dieses Babe auf die Nerven." ,meinte ich murmelnd. Es war kurz still, bis Ich spürte wie ihr Brustkorb sich auf und ab bewegte, ehe sie anfing zu kichern. "Was ist daran denn so lustig?" ,fragte ich grummelnd. Sanft spürte ich ihre Hand an meinem Kopf, die ihn graulte. "Du hast mich doch genauso abgescannt und du hast sogar gestottert als du das erste mal mit mir geredet hast." Ich spürte ihren Atem an meinem Ohr. "Außerdem weiß ich das du es liebst wenn ich dich Babe nenne." ,hauchte sie mir erotisch ins Ohr. Ich biss mir auf die Lippe und versuchte das kribbeln in meinem Unterleib zu ignorieren. Beschämt versenkte ich meinen Kopf an ihren Hals. "Du bist blöd." "Ich bin deine blöde." Ich musste anfangen zu grinsen bei ihren Worten. Diesen Moment würde ich für nichts hergeben. Es fühlt sich so gut an mit ihr hier zu liegen und über irgendwas zu reden. Es fühlt sich natürlich an.

"Kinder, essen!!" ,rief uns meine Mutter. Rose seufzte auf und Umschlang mich fester. "Ich will nicht aufstehen. Lieber will ich hier mit dir liegen bleiben." Ich gab ihr einen sanften Kuss auf ihren Hals und löste mich etwas um mich aufsetzen zu können. Ihre Hände nahm ich und meine. "Glaube mir, ich würde auch lieber nicht mit dir liegen bleiben. Allerdings wird meine Mum wohl ungeduldig dann. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher das sie dich ausfragen wird. Also los. Auf!" Ich stieg komplett von ihr runter und half ihr beim Aufstehen. Hand in hand betraten wir schließlich die Küche. "Ich entschuldige mich jetzt schon mal.." ,seufzte ich leise, ehe wir uns mit an den Tisch setzten. "Na endlich! Was hat das denn so lange gedauert? Ich habe Hunger." ,brabbelte meine kleine Schwester vor sich hin und schaufelte sich etwas von dem Nudelsalat auf den Teller. Abigail stopfte das Essen förmlich in sich hinein, was wir unkommentiert lassen. Aus dem Augenwinkel sah ich wie meine Mum Rose anstarrte. Ihr lag förmlich etwas auf der Zunge, ich spürte es. Ich begann langsam zu essen, als meine Mutter tatsächlich anfing zu reden. "Also, Rose.." Oh Gott wenn sie so schon anfängt kann es nur peinlich werden. Ich konzentriere mich extrem auf mein essen und wartete das sie weiter sprach. "Ich hoffe doch mal du liebst meine Tochter und verarschst sie nicht." Ihr Blick ist durchdringlich, fast schon tödlich. "Natürlich M'am. Würde ich Bella nicht lieben, hätte ich nicht alles dafür getan um unsere Beziehung zu retten." So höflich habe ich Rose noch nie sprechen gehört. Gleichzeitig sabberte ich gleich los, da es so sexy klang. Die Mundwinkel hoben sich. "Sehr schön. Da muss ich dich auch nicht umbringen. Noch nicht. Ich hoffe dir ist bewusst das ich dich fertig mache wenn du sie verletzen solltest." "Mum!" ,rief ich leicht beschämt. "Was denn? Du wirst immer mein Baby bleiben, egal wie alt du bist." Ich verdrehte bloß die Augen. "Ich verstehe es. Glauben Sie mir, ich werde Ihre Tochter nicht verletzen. Ich möchte sie glücklich machen, da sie mich ebenfalls glücklich macht." Verliebt sah ich sie an und griff unter dem Tisch nach ihrer Hand um sie kurz zu drücken. "Das freut mich zu hören. Nun, dann nenne mich doch bitte Elena." Rose lächelte sie leicht an. "Gerne Elena." "Ich gehe Mal nicht davon aus das ich euch aufklären muss oder?" Fragend sahen meine Freundin und ich sie an. "Naja was Sex angeht. Verhütung und so. Ihr wisst schon. Ihr seid doch zwei Mädchen." Ich verschluckte mich an meinem essen und lief rot an. Rose klopfte mir auf den Rücken bis es wieder ging. "Ouh jetzt wird es interessant." ,hing sich zu allen Überfluss auch noch Abi mit rein. "Dazu gibt es nix zu sagen." ,meinte ich leicht genervt und wollte weiter essen. "MOMENT MAL! Sagt bloß ihr hattet schon?!" ,rief meine Schwester und grinste uns pervers an. "Sorry, aber das geht dich glaube nichts an Kleine." ,grinste Rose sie provoziert an. "Mich würde es aber auch interessieren." "Mum!!" ,kreischte ich. "Schon gut! Lass Rose lieber eure Geschichte erzählen." Obwohl ich wusste das sie diese schon kannte ließ ich sie einfach. Auch wenn der Abend mehr als peinlich war, war er echt schön und ich war echt froh das das Eis gebrochen wurde und sich meine Familie bestens mit meiner Freundin versteht. Jetzt wird alles gut.

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