¦Der Platz im Rudel¦

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1850 Dacia

Ich konnte mich kaum mehr an mein Menschenleben erinnern. Jeden Tag vergaß ich mehr. Ivan war damals auf der Jagd mit seinem Rudel, als er mich gebissen hatte, um mich zu fressen, hatte ich es geschafft, seinen Klauen zu entkommen und wegzulaufen. Ich bin in einen kleinen Felsspalt gekrochen, in den er nicht passte und habe dort die schmerzliche Verwandlung zum Werwolf durch gemacht, während Ivan versucht hat, die ganze Nacht über in mein primitives Versteck einzubrechen. So war es gekommen, dass ich zum Werwolf wurde, ich überstand die Verwandlung und musste mich dem Rudel anschließen, wenn ich nicht sterben wollte. Denn Ivan sah mich solange ich kein Teil seines Rudels war als Feind.

Hier angekommen, beschloss man mich ohne Umschweife zum schwächsten Glied dieser Ansammlung von Monstern zu ernennen und ich war von Tag an ein Omega. Claud wusste, dass ich nicht sein werden wollte. Doch als er sich jetzt umdrehte und zu mir sah, wusste ich, welch schlimmer Tag mir bevor stand und ich musste leicht schlucken. "Ihr dürft nun gehen", meinte Ivan und machte eine abfällige Handbewegung. Ich floh wie ein Beutetier aus der Halle, das vor einem hungrigen Räuber weglief. Und so war es auch.

Ich versuchte mich in einem der Turmzimmer ein zusperren, doch Claud war mir dicht auf den Fersen, schubste mich von der Tür weg und trat in Zimmer, dass ich mein Eigenes nannte. Es war ziemlich leer, der Kamin war zerbrochen und das Lager aus Decken, Stroh und Lumpen lag unordentlich in einer Ecke. Die alte Holztruhe an der anderen Seite des Raumes war zerkratzt und das Schloss war verbogen.

Der Beta schloss die Tür hinter sich und kam auf mich zu. "Viorica, du weißt was ich von dir will", es klang erstaunlich sanft. Ich wusste was er vor hatte. Er wollte mich verführen, mich dazu bringen, mich nicht zu wehren. "Ja, aber ich sage nein, ich werde nicht deine Gefährtin", schnaubte ich und verschränkte die Arme. "Wie süß, glaubst du wirklich, dass es mich interessiert, ob du willigt bist oder nicht? Das ist meine Chance ein Alpha zu werden und du kleine Omega bist der Schlüssel. Sei doch froh, dass du endlich ein wenig bedeutsam bist. Deine Gegenwehr ist ohne Sinn", er kam auf mich zu und drückte mich gegen die Wand. Als er mich küssen wollte, verpasste ich ihm eine Backpfeife. "Nein, ich will nicht deine Gefährtin sein", knurrte ich laut.

"Du bist so stur Kleine. Wieso ergibst du dich nicht einfach", sprach er und seufzte leise in mein Ohr. Claud hatte sich nie für mich interessiert, nicht mal als Lustobjekt. Jetzt wo ich die einzige Möglichkeit zu seien schien, dass er ein richtiger Alpha wird, versuchte er sicher alles. Ich wusste, dass er womöglich den Kampf gewinnen würde. Und am tradionell würde mit dem nächsten Vollmond am Tag gekrönt werden als neuer Alpha dieses Rudels. "Lass mich los", zischte ich und stieß in weg. "Was willst du Viorica. Schmuck, Kleider, ein richtiges Zimmer? Oder Liebe? Du kannst alles haben was du dir wünscht, wenn du meine Frau wirst, das verspreche ich dir", es klang fast flehend, doch seine kalte Art zu sprechen legte er nicht ab. "Ich lasse mich nicht bestechen und Liebe von dir will ich schon gar nicht", ich drehte mich von ihm weg.

"Viorica. Bitte sei doch vernünftig. Ich werde mich gut um dich kümmern, was du dir wünscht, bekommst du, nur bitte, ergebe dich mir, lasse dich markieren und werde meine Frau. Ich weiß, ich bin nie nett zu dir gewesen, doch ich werde mich für dich ändern", er legte mir seine Hände an die Hüfte und küsste meinen Hals. Ich packte ihn und warf ihn einmal quer durch das Zimmer, mit aller Kraft, die ich hatte. "Niemals Claud, spar dir das. Ich werde nicht einmal deine Frau, wenn du mich auf Knien anbettelst. Du bist genau wie alle anderen hier. Verachtenstwert. Ich würde selbst einen Vampir dir vorziehen, glaube mir. Verschwinde jetzt aus meinem Zimmer!", schrie ich ihn an. Er erhob sich und richtete seine Hose. Auch er war Oberkörperfrei wie Victor. "Du wirst mich noch nehmen, verlasse dich darauf", er packte mich am Hals und presste mich wieder gegen die Wand.

Full Moon - Biss zum VollmondWhere stories live. Discover now