Hogsmeade

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„Los frag sie!" Ron schubst Harry zu Professor McGonagall, die gerade die Namensliste für den Hogsmeadeausflug kontrolliert.
„Ich finde, dass das eine blöde Idee ist.", zische ich Ron zu, doch er ignoriert mich einfach und gibt Harry mit der Hand aufmunternde Zeichen.
„P-Professor?", fragt er sie mit angespannter Stimme.

„Ja, Potter?" sagt sie streng und blickt von der Liste auf

„Meine Tante und mein Onkel haben vergessen, das Formblatt zu unterschreiben."
Professor McGonagall mustert Harry über ihre Brille hinweg, sagt aber nichts.
„Also – ähm – meinen sie, es wäre möglich, dass ich mit nach Hogsmeade komme?", stammelt er.

„Ich fürchte nein, Potter. Sie kennen die Regeln: Keine Erlaubnis, kein Besuch."

„Aber – Professor" Harry wirft einen Blick zu mir und Ron, der aufgeregt mit dem Kopf nickt. „Meine Tante und mein Onkel sind Muggel, sie verstehen nichts von Hogwarts, wenn sie einfach sagen würden, dass ich mitgehen kann."
„Das sage ich aber nicht, Potter.", sagt Professor McGonagall „Auf dem Formblatt heißt es klar und deutlich, dass ein Elternteil oder ein Vormund unterschreiben soll. Da ich beides nicht bin, kann ich ihnen auch keine Erlaubnis erteilen. Tut mir leid, Potter." Und sie wirft ihm einen Mitleidigen Blick zu „Aber das ist mein letztes Wort."
„Mr. Weasley, Miss Granger, wenn sie noch mitkommen wollen, sollten sie sich den anderen anschließen.", sagt sie wieder im strengen Ton.
Harry sieht sehr traurig aus und ich möchte ihn aufmuntern „Wir bringen dir viele Süßigkeiten aus dem Honigtopf mit. Versprochen." Ich lächle ihn warmherzig und aufmunternd an.

„Danke", murmelt er. „Wir sehen uns beim Essen." Er dreht uns den Rücken zu und geht zurück ins Schloss.
Ron und ich gehen schweigend nebeneinander her, während wir den Weg ins Dorf hinabgehen.
Wir haben uns nach unserem Streit wegen Krummbein darauf geeinigt, angesichts Harrys trauriger Lage, nicht weiter zu Streiten.
„Wo wollen wir als erstes hin?" fragt Ron begeistert als wir das erste Mal Hogsmeade betreten. „Wie wäre es, wenn wir zuerst in die Drei Besen gehen?", schlage ich vor. „Das Butterbier soll legendär sein."
„Au, ja.", ruft Ron und gemeinsam betreten wir die, mittlerweile von Schüler überflutete, Gaststätte.

„Hermine! Ron!", ruft uns Lavender entgegen, die mit Parvati in einer Ecke des Raumes sitzt.
Ron läuft rot an. „Geh du schon mal zu ihnen hinüber, ich hol uns was zu trinken.", murmelt er und verschwindet in das Gedränge an der Theke.
„Hi, Hermine!", begrüßen mich Parvati und Lavender. „Wo ist Harry?"

„Im Schloss, seine Muggelverwandten haben die Einverständniserklärung nicht unterschrieben."
In Wahrheit finde ich gut, dass Harry sicher im Schloss ist. Es wäre viel zu gefährlich für ihn hier draußen.
„Wäre es nicht toll gewesen, mit Harry einen schönen Tag in Hogsmeade zu verbringen?", stichelt Lavender.
Ich ignoriere sie und Ron kommt mit zwei dampfenden Krügen an unseren Tisch. „Hier bitte." Er knallt den Krug vor mich auf den Tisch.
Ich bedanke mich und nippe an dem Getränk.
Die anderen haben nicht gelogen, es schmeckt wirklich gut und ein Schluck wärmt herrlich von innen. Auch der kleine Alkoholgehalt wird seinen Beitrag dazu leisten.
In meinem Leben habe ich noch nie etwas Alkoholisches getrunken, aber im Butterbier schmeckt man ihn kaum.
Wir tauschen uns mit Lavender und Parvati darüber aus, welche Geschäfte wir noch besuchen möchten.
„Wir wollen auf jeden Fall noch in den Honigtopf und Zonkos!", zählt Ron auf.

„Derwisch und Banges sollten wir auch hingehen.", füge ich noch hinzu.
„Da wollen wir auch hin. Euch stört es doch nicht, wenn wir zusammen hingehen, oder?" Parvati schaut uns fragend an.
Natürlich stört es uns nicht und wir vier gehen, gut gelaunt und tratschend durch Hogsmeade.
„Oh schaut mal.", staunt Parvati und deutet auf ein Café, welches komplett in rosa gehalten ist und selbst von außen einen kitschigen Eindruck macht.
„Das ist Madam Puddifoots Café.", erklärt Lavender. „Verliebte treffen sich dort für Rendezvous."
Wir schauen durch eines der Fenster und sehen schon einige Hogwartsschüler an den Tischen sitzen. „Ich hoffe mich lädt irgendwann auch mal ein Junge hier hinein. Es ist ja so romantisch.", stöhnt Lavender.
Es ist in der Tat extrem kitschig, aber ich kann nicht aus meiner Mädchenhaut raus und ertappe mich bei dem Gedanken, auch eines Tages mal in diesem Café zu sitzen.
„Ich verstehe nicht, was ihr mit dem Café habt.", murmelt Ron und schüttelt den Kopf. „So kitschig und Zuckersüß, dass man Karies bekommt."
Wir drei Mädchen werfen ihm einen wütenden Blick zu „Du verstehst das nicht, Ron.", sagt Parvati schnippisch.

Hermine Granger und die magische WeltOù les histoires vivent. Découvrez maintenant