Angst um Harry

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Die große Halle ist mittlerweile gefüllt mit Schülern aus allen vier Häusern. Natürlich hat es sich mittlerweile rumgesprochen, was mit der fetten Dame geschehen ist.

„Seid ruhig!", tönt die Stimme von Professor Dumbledore über das aufgeregte Geschnatter.
„Ich werde zusammen mit allen anderen Lehrern das Schloss durchsuchen." Professor McGonagall und Professor Flitwick verschließen die Tür währenddessen mit verschiedenen Zauberbannen. „Ich fürchte ihr müsst die Nacht heute hier verbringen. Ich übergebe den Schulsprechern die Verantwortung und sie mögen mir bitte mitteilen, falls irgendwelche Auffälligkeiten stattfinden."
Er macht sich bereit zum Gehen, doch da fällt ihm wohl noch etwas ein: „Achja, sie brauchen ja noch..." er schwingt seinen Zauberstab und die vier großen Tische der Häuser verschwinden und an ihrer Stelle liegen nun hunderte von purpurroten Schlafsäcken.
Dann verlässt Professor Dumbledore die große Halle, gefolgt von allen Lehrern.
Wichtigtuerisch plustert Percy sich auf. „Alle in die Schlafsäcke!", ruft er. „Na macht schon! In zehn Minuten machen wir das Licht aus!"
„Kommt.", sagt Harry und drückt mir und Ron jeweils einen Schlafsack in die Hand. Wir verkriechen uns in eine hintere Ecke und breiten uns dort aus.
„Glaubt ihr, Black ist noch im Schloss?", frage ich ängstlich.
„Dumbledore glaubt es jedenfalls.", flüstert Ron.
„Zum Glück ist er heute Abend gekommen, da war nämlich niemand da." Wir schlüpfen mit allem was wir an haben in die Schlafsäcke.
„Ich glaube, er weiß gar nicht welcher Tag heute ist.", überlegt Ron schließlich. Ron liegt ganz außen, in der Mitte Harry und zur Wand hin liege ich.
„Was meint ihr? Wie ist er reingekommen?", flüstere ich, anscheinend nicht leise genug, denn die Umherliegenden antworten:
„Vielleicht ist er reinappariert."
„Er hat sich wahrscheinlich verkleidet!"
„Er könnte reingeflogen sein."
Empört schnaube ich auf: „Also mal ehrlich! Bin ich die einzige hier, die jemals Die Geschichte von Hogwarts gelesen hat?"
„Kann schon sein.", sagt Ron Schultern zuckend „Wieso?"
„Weil das Schloss nicht nur durch Mauern geschützt ist. Sondern auch durch viele mächtige Zauber. Man kann hier nicht einfach rein apparieren und sich vor Dementoren verkleiden geht nicht."
„Wir löschen jetzt die Lichter!" ruft Percy und in diesem Moment wird es stockfinster.
Um uns herum erstirbt jedoch in den nächsten Stunden nicht das Geflüster. Keiner bekommt ein Auge zu und jede Stunde kommt ein Lehrer vorbei und schaut nach den Rechten.
Gegen zwei Uhr wird es nun doch still und ich gleite in einen unruhigen Halbschlaf über.
Plötzlich werde ich von jemanden angestupst „Was ist los, Harry.", hauche ich zu ihm hinüber, seine grünen Augen funkeln mich gespannt an und er legt seinen Finger auf die Lippen und ich lausche:
„Und die fette Dame, Sir?", fragt gerade Percy Weasley.
„Versteckt. Oben im zweiten Stock. Ich habe Mr. Filch angewiesen sie zu restaurieren. Für einen Ersatz am Gryffindorturm habe ich bereits gesorgt, sie können morgen alle zurück."
„Haben sie irgendetwas gefunden, Sir?", fragt Percy nun nach
„Nein."
Die Tür zur großen Halle wird nun wieder geöffnet und schnelle, hastige, Schritte schallen durch die Halle.
„Direktor." Es ist Snape „Ich habe den Kerker durchsucht und dort ist er auch nicht."
„Was ist mit dem Astronomieturm? Das Zimmer von Professor Trelawney? Die Eulerei?"
„Alles durchsucht, keine Spur."
„Nun gut, ich habe ohnehin nicht erwartet, dass Black lange bleibt."
„Haben sie eine Idee wie er hineingekommen ist?", fragt Snape.
„Einige, Severus und eine unsinniger als die andere."
„Sie erinnern sich an das Gespräch, was ich mit ihnen am Anfang des Schuljahres geführt habe, Direktor?"
„In der Tat." Dumbledore spricht mit einem warnendem Unterton in der Stimme.
„Nun, Black kann es nicht ohne Hilfe geschafft haben."
„Ich glaube nicht, dass irgendjemand hier im Schloss Black geholfen hat!", sagt Dumbledore im scharfen Ton und damit ist das Thema beendet.
„Ich muss nun zu den Dementoren." Sagt Snape schließlich „Ich habe ihnen versprochen zu berichten, wenn die Suche beendet ist." Ich höre wie seine Schritte sich aus der großen Halle entfernen.
„Wollten die Dementoren nicht bei der Suche helfen, Sir?" fragt Percy verdutzt.
„Oh, doch. Das wollten sie. Aber so lange ich hier Schulleiter bin, kommt kein Dementor über die Türschwelle dieses Schlosses." Damit verlässt auch er die große Halle.
Ich schaue nun Harry wieder in die Augen, das grün seiner Augen sticht förmlich im Dunkeln hervor.
„Worum ging es da eben?", hauche ich.
„Keine Ahnung.", antwortet er ebenso leise.
Mit diesem Abend war das Gesprächsthema der nächsten Tage in der Schule sicher. Niemand sprach mehr von etwas anderem „Wie hat Sirius Black es geschafft in das Schloss einzudringen?"

Hermine Granger und die magische WeltDonde viven las historias. Descúbrelo ahora