Gastón POV
Ich bin verwirrt. Was war das gerade? Warum will Nina Abstand von mir nehmen? Habe ich irgendetwas falsch gemacht und weiß es nicht?
Ich verstehe gerade gar nichts mehr, absolut gar nichts! Zwischen uns war doch soweit alles gut? Oder täusche ich mich? Steht unserer Freundschaft unsere gemeinsame Vergangenheit im Weg? Bestimmt, das wird es sein! Einen anderen Grund kann ich mir gar nicht vorstellen. Weil, gestritten haben wir uns ja nicht...
Irgendwie verzweifelt starre ich in die Richtung, in die Nina verschwunden ist, von ihr ist schon nichts mehr zu sehen... Was ist ihr bloß in den Kopf geschossen?
Ich überlege... Sollte ich ihr nachlaufen? Sollte ich sie zur Rede stellen und fragen, was um Himmels Willen los ist?
Oder sollte ich warten, bis sie sich etwas beruhigt hat? Ja, das wäre vielleicht besser. Aber ich werde defintiv mit Nina reden müssen!
Ich lasse den Kopf hängen und mache mich auf den Weg in mein Zimmer. Als ich an meiner Tür ankomme, schweift mein Blick zur gegenüberliegenden, Ninas Tür. Ich bin kurz davor, dort anzuklopfen und jetzt auf der Stelle mit ihr zu reden, aber... Nein, es wäre sicher besser, wenn wir erst morgen reden würden.
In meinem Zimmer lasse ich mich sofort auf mein Bett fallen und schreie einmal in mein Kissen, das habe ich damals, als Nina und ich für eine Zeit lang nicht zusammen waren, wegen der ganzen Oxford Sache, oft gemacht, es hilft mir irgendwie, wenn ich frustiert oder wütend bin. Natürlich lässt dies nicht alle meine Emotionen verschwinden, aber es hämt sie.
Ich brauche jetzt dringend einen Rat. Also rufe ich Matteo an, vielleicht kann er ja außerdem etwas bei Luna herausfinden. Ich wette nämlich um 100%, dass Nina Luna etwas erzählt hat. Nach nur ein paar Mal klingeln geht mein Kumpel auch schon ran. "Perida, was gibt's?", meldet er sich. "Nina.", seufze ich. "Ach, hat dir Felicity wieder den Kopf verdreht?" "Nicht witzig, Champ, nicht witzig.", brumme ich. "Sie hat zu mir gesagt, dass wir beide Abstand voneinander nehmen sollten. Ich weiß einfach nicht, was in sie gefahren ist! Das kam so plötzlich, ohne, dass irgendetwas zwischen ihr und mir passiert ist!", erkläre ich ihm mein Problem. "Hm...Hat deine Neue vielleicht was damit zu tun?", vermutet mein bester Freund. "Was?! Niemals! Warum sollte sie?", rufe ich sofort entsetzt. "Vielleicht ist sie eifersüchtig auf Nina und hat ihr irgendetwas eingeredet, gar gedroht." "Mathi ist vielleicht eine eifersüchtige Person, aber sie würde doch niemandem drohen! Du redest Schwachsinn, Balsano." "Vielleicht ja auch nicht.", sagt er. "Hä?" "Luna hat mir da was erzählt, was Nina ihr erzählt hat. Und, du solltest echt aufpassen, diese Mathi ist nicht die, für die du sie hältst." "Willst du mir gerade erzählen, dass meine Freundin eine Lügnerin ist?!" Langsam werde ich echt wütend. "Gastón, jetzt mal ehrlich: Würde Nina sich jemals etwas schlechtes über jemanden ausdenken? Du weißt noch besser als ich, dass sie das niemals könnte!" Ich lasse einen frustierten Schrei heraus, diesmal nicht in mein Kissen. "Aber wenn sie ein Problem mit Mathi hat, kann sie doch immer mit mir oder gleich mit Mathi selber reden!", erwidere ich. "Du sprichst hier von Nina, Alter. Hat Nina jeweils ihr Problem frei bei dir angesprochen? Sie frisst doch lieber alles in sich hinein oder zieht sowas wie jetzt ab! Du solltest besser von selbst auf sie zugehen und fragen, was los ist.", rät er mir und ich nicke langsam. "Das hatte ich eh vor... Soll ich jetzt gleich zu ihr oder lieber erst morgen?" "Rede morgen mit ihr, bei euch ist jetzt auch schon Abend. Schlaft beide eine Nacht über den heutigen Tag und morgen könnt ihr mit 'nem klaren Kopf miteinander reden.", antwortet Matteo. "Gut, danke für deinen Rat, Bro. Grüß mal alle im Roller von mir, und... Probier mal bitte, herauszufinden, was Nina bei Luna noch so über Mathi erzählt hat.", sage ich. "Mache ich, aber ob sie mir alles erzählt... Mädchengeheimnisse und so. Außerdem weiß sie genau, dass ich im Auftrag von dir frage. Aber... Ich geb mal mein Bestes und schreibe dir dann." "Okay, danke! Also, bis dann." "Bis dann!", verabschiedet er sich von mir und ich beende das Telefonat.
Ich lasse mich wieder auf mein Bett sinken, doch kaum, dass ich wieder liege, klopft es an meiner Zimmertür. Ich will jetzt gerade mit niemadem von hier reden, also ignoriere ich das Klopfen einfach und tue so, als wäre ich nicht in meinem Zimmer.
"Gastón, bist du da?!", höre ich Mathis unverkennliche Stimme. "Baby, mach auf!" Sie klopft weiter an der Tür, dann verstummt das Klopfen und ich denke schon, dass sie endlich gegangen ist. Aber kurz darauf klingelt mein Handy, scheiße! Das wird sie jetzt natürlich hören. Den Klingelton ausschalten kann ich auch nicht, da sie sonst versteht, dass ich im Zimmer bin. "Du bist doch hier!", ruft sie vor der Tür und endlich verstummt das Klingeln meines Handys. Ich schweige weiter, es soll so aussehen, als hätte ich mein Handy auf meinem Zimemr vergessen. "Na warte...", höre ich sie noch vor der Tür murmeln, dann scheint sie aber endlichgegangen zu sein.
Ich seufze etwas erleichert, als sie endlich weg ist. Ich hatte jetzt echt keinen Nerv mehr übrig für sie gehabt, was auch immer sie von mir wollte, das wird jetzt bis morgen warten müssen.
Um mich etwas abzulenken, nehme ich ein Buch aus meinem Nachttisch und beginne, es zu lesen. Dieses Buch habe ich schon gefühlte tausend Mal gelesen, aber trotzdem kann ich es immer und immer wieder lesen.
Dann fallen mir ein paar Randnotizen auf manchen Seiten auf. Ich lese mir jede der Randnotizen durch und weiß dann auch wieder, warum genau dieses Buch mein Lieblingsbuch ist und ich es so oft, wie ich nur will, lesen kann, ohne, dass es langweilig wird: Damals habe ich mich mit Nina über dieses Buch unterhalten, die Randnotizen sind die selben, die sie in ihrem Exemplar des Buches verfasst hat...
Mein Herz beginnt, wie wild zu schlagen, als ich an früher denke... Weil mich das Buch jetzt an die Zeit damals erinnert hat... Mit Nina.
Ich kann mir nicht erklären, warum ich sowas fühle, wenn ich daran denke, es passiert einfach und ich kann es nicht aufhalten...
Irgendwie bin ich nicht wirklich zufrieden mit diesem Kapitel... Wie findet ihr es?

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Is love still there?
FanfictionNina zieht nach Oxford, da ihre Uni dort ein Auslandsjahr anbietet. Sie freut sich schon sehr darauf, schließlich war es schon immer ihr Traum, ins Ausland zu gehen. Doch als sie Gastón, ihren Ex, wiedersieht, geht das Gefühlschaos wieder los... "Wa...