81

1.5K 80 50
                                    

Nazar.

Seit zwei Wochen schleppe ich mich zur Arbeit und zurück in meine vier Wände. Meiner Familie ist bisher nichts aufgefallen, außer Riza und meinem Onkel. Sie wissen schließlich Bescheid und Riza erkundet sich so gut es geht alle zwei Tage nach meinem Befinden. Und das rechne ich ihm hoch an.

Getroffen habe ich mich mit keinem meiner Freunde. Ich gehe ihnen ständig aus dem Weg, sperre mich in mein Zimmer ein. Lese viel, höre viel zu viel traurige Musik und esse zu viel Schokolade.

Doch das hilft mir eigentlich nicht weiter. Auch wenn man solche Situationen in so vielen Filmen und Serien gesehen hat, wie sich Teenager mit Liebeskummer in ungesundes Zeug stürzen. Es bringt mich nicht weiter.

Seit fast drei Wochen hat sich Hussein nicht gemeldet und ich weiß auch nicht, was er gerade macht. Ich versuche es so gut es geht, mich davon abzuhalten, sein Instagram Account zu durchforsten. Denn das wäre mein Untergang.

Wer sagt es?", höre ich außerhalb meines Zimmers und sehe zur Tür. Die Stimme ordne ich sofort zu Ilyas ein und werde hellhörig.

Was macht mein bester Freund bitte hier?

Ich. Schließlich war und ist es meine Idee gewesen, amcik", kommt nun eine zweite Stimme dazu, welche zu Rüya gehört.

Was haben die beiden bitte geplant? Egal was es ist. Ich möchte es nicht machen.

Sofort setze ich mich auf und lege meinen Laptop zur Seite. Heute hatte ich mich entschieden, mal Filme zu gucken. Leider waren es mehr Liebesfilme, als andere. Ich habe mich dagegen gesträubt, Vampire Diaries weiter zu gucken. Denn die Serie habe ich mit Hussein damals wieder angefangen.

Meine Tür öffnet sich und ein blonder Kopf lugt herein. „Oh, Prinzessin ist wach. Na sieh mal einer an", lacht Rüya und tritt in mein dunkles - von Lichterketten - erhelltes Zimmer ein. „Pack deine Sachen, Kanka. Wir machen einen best friends Trip to Hamburg."

Fragend schaue ich meine besten Freunde an, verziehe aber dann mein Gesicht und ziehe die Decke über mein Kopf, als Ilyas das Licht anschaltet. „Schwester, bist du jetzt ein Vampir geworden, oder wieso versteckst du dich?"

„Ja", antworte ich und luge kurz unter der Decke hervor. „Jetzt lasst mich in Ruhe."

„Vergiss es", gibt Rüya zurück und läuft auf meinen Schrank zu. „Deine Eltern haben dir die Einverständnis gegeben, dass wir einen kurz Trip machen dürfen. Yani, geh duschen, mach dich frisch und ich packe solange deinen Koffer."

Seufzend stehe ich auf und werfe Rüya ein Kissen an den Kopf. „Wieso werde ich dazu gezwungen?"

„Wieso bist du so eine Fotze und heulst einem Typen hinterher?", erwidert sie darauf und schüttelt mit dem Kopf. „Ernsthaft. Auch wenn ich der Meinung bin, dass er dich liebt-"

„Woran ich überhaupt nicht glaube", unterbricht Ilyas sie und legt sich auf mein Bett. Kurz schaue ich ihn an und hebe meine Brauen hoch.

„Solltest du ihm nicht hinterher trauern", beendet sie ihren Satz und schleudert ein paar meiner Klamotten heraus. „Was trägst du nur schwarz? Bist du ein Emo?"

„Nein", sage ich und laufe zu ihr, um mir frische Kleidung aus dem Schrank zu nehmen. Ich hab keine andere Wahl, als mit zu fahren. Sie würden mich sonst die ganze Zeit nerven. „Hab so viel weiße und schwarze Klamotten wegen meinem Job."

„Emo", kommentiert Ilyas meine Antwort und lacht leise auf.

„Na los, wir wollen in einer Stunde fahren, schaffst du das?"

𝖥𝖫𝖮𝖶𝖤𝖱𝖲. | 𝙎𝘼𝙈𝙍𝘼. + BEARBEITUNG Where stories live. Discover now