Epilog

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Das ist mein Fenster. Eben
bin ich so sanft erwacht.
Ich dachte, ich würde schweben.
Bis wohin reicht mein Leben,
und wo beginnt die Nacht?
~Rainer Maria Rilke

Epilog

Ich beobachtete die Wellen, wie sie brachen

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Ich beobachtete die Wellen, wie sie brachen. Die weiße Gischt bricht sich mit dem Sand und verschwindet, bis eine neue Welle kommt und ebenfalls bricht. Wieder verschwindet die Gischt in den Untiefen des Sandes. Ich beobachte wie noch einige Surfer die letzten guten Wellen reiten. Ich sehe einige Surfer, die den Weg zur Promenade finden und zu ihren Autos gehen, um nach Hause zu fahren. Vielleicht würden sie morgen wiederkommen und noch einmal auf den unendlich blauen Wellen surfen. Ich beobachtete einige Hunde, die herumtollten und mit ihren Besitzern spielten. Ich sah einige sonnenverbrannte Kinder, die quengelnd an ihren Eltern hafteten. Eltern schleppten gerade Sonnenschirme und Liegen von diesem heißen Sommertag nach Hause. Man hörte die Autos auf dem ein wenig entfernten Highway kaum über die Wellen.

Es roch nach Fett der Pommes am Kiosk. Es roch nach vertrocknetem Gras und Sand. Das Meersalz vermischte sich mit dem Geruch von Sonnenmilch und Sonne. Ich amtete tief ein und aus. Was ein herrlicher Tag! Ich ließ Sand durch meine Finger gleiten, während ich meinen Blick wieder zu den Surfern gleiten ließ. Ein ganz bestimmter Surfer ritt die Wellen wie ein Weltmeister. Und das war keine Übertreibung. Er hätte es bestimmt mit dem Weltmeister aufnehmen können, aber er wollte es nicht. Ich wollte ihn schon oft genug überreden. Ich beobachtete, während sich meine Hände immer wieder in den Sand gruben, seine wilden Haare, die feucht in seiner Stirn hangen.

Er hatte in all dieser Zeit nie die Schönheit verloren. Er war älter geworden, er war reifer geworden. Aber das machte ihn nur noch attraktiver. Ich wusste nicht warum, aber mit jedem Jahr, das er alterte, wurde er nur noch attraktiver. Selbst die kleinen Fältchen, die sich jetzt so langsam an seinen Augen und Mundwinkeln bildeten, waren wunderschön. Sie machten ihn reifer und es passte irgendwie zu ihm. Ich musste sagen er wurde seinem Vater immer ähnlicher, den ich nur von Fotos kannte.

Dieser Surfer war nicht irgendein Surfer, er war Percy. Percy mein Mann. Mein Ein und Alles. Ich strich über den wunderschönen Ring, der unsere Verbundenheit darstellte. Ich konnte mich noch genau dann jenen Tag erinnern, als er mir diesen Antrag machte. Ich war vom Collage gekommen. Wir hatten uns verabredet in ein Restaurant zu gehen, also hatte ich mich fertig gemacht und war mit Percy Essen gegangen. As wir danach ein wenig in der frühlings Sonne spazieren gegangen waren, hatte er um meine Hand angehalten. Es war einer der schönsten Momente in meinem Leben gewesen.

Ich ließ wieder Sand durch meine Finger rinnen. Dieser Sand, der schon so lange existierte. Der vom Meer geformt worden war. Ich beobachtete während dessen, dass Percy in den dunklen Wellen versank und wieder auftauchte. Ich sah seine leuchtenden Augen schemenhaft, weil er relativ weit weg war. Ich saß auf einem Platzt in den Dünen. Das Dünengras streichelte meine Füße und der seichte Seewind meine Arme. Einzelne Strähnen wehten mir ins Gesicht bei denen ich aufgegeben hatte sie aus meinem Gesicht zu streichen.

Percy & AnnabethWhere stories live. Discover now