Prolog

984 24 13
                                    

Prolog

Sie öffnet die kleinen Vorhänge der Wiege

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Sie öffnet die kleinen Vorhänge der Wiege. Sie sieht hindurch. Das kleine Baby in der Wiege ist ruhig und schaut bedächtig zu ihr auf. Sie sieht wie gebannt auf das Baby, was eigentlich ihres ist. Doch jetzt war es nicht das, was sie wollte. Sie war zu jung, zu frei für ein Kind. Sie liebte den Vater ihres Kindes, aber für sie war es nicht richtig noch länger hier zu bleiben. Nicht weil sie nichts hier hielt, sondern weil da draußen mehr war, dass sie wollte. Sie wollte so viel mehr erreichen, als dieses kleine, graue Leben führen.

Das kleine Baby sah zu seiner Mutter auf. Es blickte in ihre Augen, die dieselben wie ihre waren. Sie leuchteten im Schein der kleinen Lampe auf dem kleinen Beistelltisch. Wie gebannt sah auch Sie auf ihr Kind hinab. Sollte sie wirklich gehen? Sie könnte ein schönes Leben haben. Ein wirklich schönes Leben. Ohne Sorgen. Ohne Risiko. Aber wollte sie das? Wollte sie dieses triste, langweilige Leben?

Sie wusste, dass sie so viel mehr erreichen konnte. Sie war schlau und hübsch. Sie hatte etwas an sich, dass etwas Starkes, Erhabenes ausstrahlte. Und so zog sie fast alle in ihren Bann. Und so auch diesen eigentlich etwas kleineren Mann. Er war ihre Liebe gewesen. Er war so viel für sie gewesen. Doch jetzt wusste sie, diese wunderschöne, selbstbewusste Frau, dass es Zeit war zu gehen.

Als sie auf ihre Tochter blickte, umspielte ein Lächeln ihre Lippen. Sie sah auf ihre Tochte und dachte an den Moment zurück, wo sie diesen eigentlich kleinen Mann das erste Mal getroffen hatte. Und das Lächeln wurde größer. Breiter. Und in ihren Augen fingen sich Tränen, als sie daran dachte, dass sie jetzt gehen würde. Und wahrscheinlich niemals wieder kommen würde. Würde er daran zerbrechen?

Es war ein wunderschöner, kalter Wintertag gewesen, als sie das erste Mal aufeinander trafen. Sie saß in der Bibliothek, als ein schlaksiger Junger Mann hinein kam. Sie hob nicht einmal den Kopf. Sie war gefesselt von diesem Buch, was vor ihr lag. Erst als der Stuhl ihr vor gezogen wurde und dabei ein leises quietscht entstand, blickte sie auf. Sie hatte in wunderschöne hazelnussvollmischokoladenfarbigen Augen gesehen. Und diese Augen waren pure Wärme. Sie fühlte sich nur durch diesen einen, kleinen Blick so beschützt. Der junge Mann grinste sie kurz an. Zwar etwas schüchtern und nervös, aber sie war so überwältigt gewesen, dass sie es gar nicht bemerkt hatte. Erst da registrierte sie die Attraktivität, die von ihm ausging. Zwar irgendwie versteckt, aber sie war da. Wie ihm seine dunkel blonden Haare, die früher mal ziemlich hell gewesen sein mussten, in die Stirn fielen und die Nase ein wenig schief, aber glatt hinab lief und seinem Gesicht die Kontur gab. Seine Wangenknochen, die nicht wirklich markant waren, dafür aber die Kieferpartie umso mehr, war atemberaubend mit anzusehen, wenn er lachte.

Er setzte sich und der Stuhl knarzte, weil die Stühle alt waren. Sie hatte den Blick nicht von diesem eigentlich ganz gewöhnlichen Mann abwenden können. Sie war gefangen in seiner Aura. Die so viel ausstrahlte. Der junge Mann schlug sein Buch auf. Er las, ohne wirklich zu lesen, wie er zu aufgeregt war, aber sie bekam es gar nicht mit. Sie beobachtete nur das Spiel seiner Wimpern im Licht. Als er nach ein paar Sekunden aufsah, trafen sich ihre Blicke. Er lächelte etwas sicherer, als zuvor. Sie wurde rot, weil sie bemerkt hatte, dass sie zu lange geschaut hatte. Sie strich sich durch das dunkle Haar. Sein Blick folgte ihren Fingern.

Für einen Moment hatten sie sich nur angesehen. Dann konnte er dem Blick nicht mehr standhalten. Also senkte er den Blick. Aber sie wollte nicht aufgeben. Sie fasste sich ein Herz, was ihr eigentlich nie sonderlich schwer gefallen war. Sie war immer selbstbewusst gewesen. Nun in diesem Moment fiel es ihr deutlich schwerer, den Mut zu fassen, den sie brauchte. Doch sie rang sich durch. „Ich hab dich noch nie hier gesehen."

„Naja, das liegt wohl daran, dass ich nicht oft in die Bibliothek komme." Sagte er und blickte wieder von seinem Buch auf. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als er ihren Blick wieder erwiderte.

„Tja.." Sagte sie, nicht so recht wissend, was sie eigentlich sagen wollte. „Was liest du da?"

„Ach nichts Besonderes. Etwas über Flugzeuge und so etwas." Er lächelte sie an. Sie war gefangen von seinen Zähnen, die nicht ganz gerade waren, aber irgendwie gut aussahen. Sie lächelte zurück. Sie atmete ein und aus, ehe sie ihr Selbstbewusstsein zurück erlangte.

„Klingt spannend. Ich interessiere mich nämlich für Architektur und so ein Flugzeug ist etwas wie eine Meisterleistung." Sie strich sich eine verwirrte Haarsträhne aus dem Gesicht, stützte den Ellenbogen auf den Tisch und Sie schaute zu ihm auf. Seine Augen wurden ein wenig dunkler. #

„Ich bin übrigens Frederik."

„Athene."

„ich weiß." Sagte er, schnappte sich sein Buch und verließ mit einem letzten Lächeln die kleine Bücherei der High School. Diese High School in Los Angelas. Der Ort, wo ihre Eltern geboren waren. Sie starrte auf den Stuhl, auf dem Frederik gesessen hatte. Sie wusste seinen Namen. Und er wusste ihren. Mehr wusste sie nicht von ihm. Er wusste mehr von ihr. Und das machte sie neugierig. Wer war dieser Frederik. Sie auf den Tisch,. An der Stelle, an der sein Buch gelegen hatte, klebte ein Zettel. Seine Adresse war darauf und ein kleines Flugzeug war darunter gemalt.

Sie sollte ihm Briefe schreiben.

Ihre Gedanken hörten auf sich um dieses erste Treffen zu drehen, als ihre Tochter die Hände nach ihrer Mutter ausstreckte und den Mund verzog. Ihre Mutter hob sie aus der Wiege. Sie blickte ihrer Tochter an. Sie würde wie sie werden. Die Augen zeugten davon. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. Dann strich sie auch ihrer Tochter über die Wange. Ihre Haut war warm und weich. Nicht so wie die Finger ihrer Mutter, die kalt und rau waren. Sie fuhr sich mit den Fingern doch die Haare.

„Ich werde dich vermissen, Liebling." Sie musste die Tränen unterdrücken und den Klos in ihrem Hals hinunterschlucken. Sie würde sie echt vermissen. Dieses kleine Wesen, das nur einen Monat alt war. Und sie würde es verlassen. Und sie wusste, es war richtig, egal wie egoistisch es war.

„Pass auf deinen Daddy auf. Ich liebe dich. Ich liebe ihn." Sagte sie und lächelte bitter. Sie sah auf ihre Tochter. Sie würde nicht für sie da sein können. Niemals. Nicht, wenn sie den ersten Schritt machte, nicht wenn sie in den Kindergarten kommen wird und auch nicht wenn sie in die Schule kommen würde. Aber manchmal musste man Egozentrisch sein, um glücklich zu sein.

„Pass auf ihn und auf dich, weil ich es nicht kann. Vielleicht, weil ich zu schwach bin." Sie schluchzte und presste das Baby an sich „Ich liebe dich, meine Tochter. Werde besser als ich es sein kann."

Mit diesen Worten legte sie das Baby wieder in die Wiege. Sie deckte es zu und stand einige Minuten da, bis es eingeschlafen war. Dann stupste sie die Wiege einmal an, sodass sie sich hin und her bewegte. Seine kleinen Arme in einander verwebt. Mit einem letzten wehmütigen Lächeln ging sie Schritt für Schritt zur Tür. Jeder Schritt fühlte sich schwer und energieraubend an. Als sie die Tür öffnete drehte sie sich noch mal zu ihrer Tochter um.

„Ich hoffe irgendwann wirst du mich nochmal finden und mir all das verzeihen, was ich nun beginne. Nur, Bleib dir treu, Annabeth." Mit diesen Worten schloss sie die Tür hinter sich und die Stille war so erdrückend, für Athene dass sie flüchtete. In eine Welt, die sie nicht kannte. Eine Welt, die anders war, als sie erwartet hatte. Und immer daran denkend, dass sie eine Tochter hatte, die bald schreien würde. Ihr Vater würde aufstehen, sie beruhigen und merken, dass sie gegangen war. Und er würde zerbrechen.

Sie ging in diese Große Welt, ohne so recht zu wissen, ob er sie noch liebte. Ob sie sie je wieder sehen würde. Doch sie war frei. Und dass ließ sie glücklich werden.

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Percy & AnnabethWo Geschichten leben. Entdecke jetzt