Kleine Gesten; starke Gefühle

2.4K 41 6
                                    

Perspektive Tommi:

Aus dem nichts legte Felix seine Hand auf meinen Oberschenkel und ein Kribbeln fuhr durch meinen Körper. Ich zog belustigt eine Augenbraue hoch, aber seine Antwort war nur ein schelmisches Grinsen. Wie konnte es sein, dass diese Berührung intensiver war, als der ganze Abend mit Julia. Ich wollte mich nicht in... Ich wollte den Gedanken nicht mal zu Ende denken. So lange war es her, dass ich das letzte Mal Gefühle für einen Mann entwickelt hatte. Und was war, wenn Julia recht hatte? Zwar glaubte ich Felix das mit dem Todestag seiner Mutter, jedoch erklärte das sein gestriges Verhalten nicht. War er vielleicht wirklich eifersüchtig gewesen? Aber nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Felix riss mich aus meinen Gedanken. ,,Alter Tommi, morgen wird während der Show gesoffen. Dit klingt mal nach nem Plan. Ja, da grinst der Tommi wieder wie'n Alki", provozierend stieß er mir seinen Ellenbogen in die Rippen.

Gesagt, getan. Am nächsten Abend sahen wir auf der Bühne und betranken uns. Bis zum späten Abend hatten wir auf Felix Bett gesessen und rumgealbert. Dementsprechend müde hatte ich mich heute morgen aus dem Bett gequält. Aber die Stunden waren es wert gewesen. Lange hatten wir nicht mehr so ausgelassen miteinander geredet.
Ich beobachtete Felix dabei, wie er mein Glas nachfüllte und musste lächeln. Er lachte immer so niedlich, wenn er etwas erzählte, was er selbst witzig fand. Verwirrt schüttelte ich mich, der Alkohol war mir bereits in den Kopf gestiegen. ,,Du Felix, ich glaub es ist Zeit für fünf Fragen", gab ich ihm zu verstehen. Vor jeder Show hatte das Publikum die Möglichkeit, Fragen auf einen Zettel zu schreiben. Diese zogen wir dann nacheinander und stellten sie dem jewails anderen. Ich begann, ihm eine Frage vorzulesen. Irgendwann zog er die Frage: ,,Tommi, würdest du lieber für den Rest des Lebens deinen aktuellen Style beibehalten oder dich einen Monat gar nicht stylen dürfen?". Kurz grübelte ich: ,,Das Ding ist, dass ein Monat ganz schön lang ist. Man weiß ja auch nicht, was in dann so an wichtigen Terminen ansteht. Also wenn ich zu Hause bin, ist das ja Laterne, aber...", Felix unterbrach mich: ,, An der Stelle ist zu erwähnen, dass es dem guten T.S. nie egal ist, wie er aussieht. Ach wenn man das bei Tommi gar nicht denken würde, ist der Gute ganz schön eitel". Mit dem Worten stand er auf, kam auf mich zu und setzte sich auf die Lehne meines Stuhls und ergänzte: ,,Zum Beispiel hasst er es, wenn man ihm durch die Haare strubbelt". Parallel began er genau das zu tun. Ich versuchte ihn wegzuschieben, mit wenig Erfolg. Sein Gelächter kommentierte ich mit: ,,Ja HaHa, sehr witzig", nahm mein Glas und leerte es in einem Zug.

Die restliche Show verbrachte Felix auf der Stuhllehne und wir tranken immer weiter. Da eine Fotosession vom Veranstalter nicht erwünscht war, begaben wir uns nach dem Auftritt und letztem Organisationskram direkt ins Hotel. Felix zog mich hinter sich her auf sein Zimmer. Ich freute mich, nicht alleine zu sein. Mit jeder Bewegung spürte ich den Alkohol in meinem Blut. Ich sah zu meinem Gegenüber. Bis jetzt war mir noch nie aufgefallen, wie perfekt Felix Grsichtszüge aufeinander abstimmt waren. Ich konnte gut verstehen, warum viele Fans ihn so attraktiv fanden. ,,Wat starrst du mik so an? Hübsch bin ick nicht erst seit heute", zog er mich auf, wie als hätte er meine Gedanken gelesen. ,,Und so bescheiden dazu", stimmte ich ihm ironisch zu. Wieder begann er mir durch meine Haare zu wuscheln. ,,Du bist ein Strubbelpeter, n Strubbelpeter bist du", lachte er. Spielerisch wütend griff ich nach seiner Hand und zog sie aus meinen Haaren. Aber anstatt die Hand wieder loszulassen, schaltete der Alkohol in meinem Hirn sich ein und ich behielt sie in meiner. Neugierig beobachtete ich seine Reaktion: Es schien ihn nicht weiter zu stören. Der Alkohol schien auch was mit ihm zu machen, denn er verschränkte seine Finger mit den meinen. Ein Energiestrom durchfuhr mich und ich spürte, wie mir die Röte in die Wangen schoss.

Gemischte Gefühle (Fanfiction Gemischtes Hack)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt