Besuch im Café

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Perspektive Tommi:

Es waren seit unserem Auftritt in Köln wieder ein paar Tage vergangen und es lagen nur noch 4 Shows vor uns. Ich saß alleine mit Felix in einem Café und genoss den freien Tag. Ungestört las ich Zeitung während Felix in: ,,Utopien für Realisten" versunken war. Eine angenehme Ruhe herrschte, bis wir freundlich von der Kellnerin darauf hingewiesen wurden, dass das Kaffee bald schließen würde. Mit einem Seufzen erhob ich mich und beobachtete, wie Felix einen 20€-Schein unter seine Tasse schob. Ich holte auch mein Portemonnaie raus, um ihm die Hälte des Geldes wieder zu geben, aber der Kleinere wollte nichts davon wissen: ,,Ick nehm doch keine 10€ von dir, ich bin doch nicht arm", stellte er beleidigt fest. Ich hasste es, wenn jemand für mich bezahlte, aber nahm es so hin und bedankte mich, da mir klar war, dass er sich nicht umstimmen lassen würde. Langsam schlenderten wir zurück zum Hotel.

Dort angekommen, ging ich kurz in mein Zimmer, um meine Sachen beiseite zu legen. Als ich dann in Felix Zimmer eintrat, kam mir eine leicht genervte Beccy entgegen und verließ hinter mir den Raum. Etwas verwirrt sah ich Felix an, welcher anfing zu kichern: ,,Ach die hat in letzter Zeit einfach n bisschen zu selten Mark Forster: ,es wird gut sowieso' gehört". ,,Ach so, na dann ist sie aber selber Schuld", lachte ich. ,,Und was beschäftigt sie wirklich?" ,,Hab irgendwelchen Papierkram nicht erledigt, den ich vor der Tour hätte machen sollen. Ist aber nicht soo dramatisch. Diese ganzen Amtbriefe sind eh alle viel zu verkopft. Die wollen Freiberuflern gegenüber doch ausladend sein oder?...". Er verlor sich ein einer Schimpftirade und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Das blieb nicht unbemerkt: ,,Ja aber das würde Organsiations-Tommi natürlich nie passieren". Er boxte mich spielerisch in die Seite. ,,An deiner Stelle wäre ich damit vorsichtig, ich bin ein bisschen größer als du, mein Freund", warnte ich ihn. ,,Du meinst weil ick klein bin, also klein halt? Ha, da hat sich ja noch niemand drüber lustig gemacht". ,,Das hört sich leicht sarkastisch an", stellte ich belustigt fest und rutschte so neben ihn, dass ich mich an die Wand lehnen konnte, genauso wie er es auch tat. Eine Weile sagte keiner etwas, ich hasste diese unausgefüllte Stille. Es war nicht mal eine unangenehme Stille, aber während Gesprächslücken fühlte ich mich immer unwohl. Ich war generell schlecht im Stille ertragen. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, weil Felix sich leicht an mich anlehnte. Meistens war er es, der sowas anfing und immer noch wurde mir immer warm, wenn wir uns berührten. Ich lächelte zu ihm runter und legte meinen Arm um ihn. ,,Tommi?", murmelte er leise. ,,Was ist?", fragte ich. ,,Ick bin froh, dass wir uns entschieden haben, den Podcast zu machen", er sprach immer noch leise. Eine gewisse Unsicherheit, die man sonst von ihm gar nicht kannte, schwang in seiner Stimme mit. ,,Ich auch. Ich würde mal sagen, es hat mein Leben mehr beeinflusst als deins und ich mag es, so wie es jetzt ist", stimmte ich ihm zu. Aber ich wusste, dass er auf etwas anderes hinaus wollte. ,,Außerdem ständen wir uns sonst nicht so Nahe" fügte ich deshalb hinzu. Ganz sanft und vorsichtig legte ich meine Lippen an seine Schläfe. Ich striff sie eher und zog ihn dann noch näher an mich ran. Ich spürte seinen beschleunigten Herzschlag und lauschte auch dem meinen, der sich ebenfalls erhöht hatte. In dieser Position verblieben wir eine Weile.

Gemischte Gefühle (Fanfiction Gemischtes Hack)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt