Kapitel 41 - The great escape

945 55 1
                                    

Coras Blick haftete für einige Sekunden auf Reginas erschrockenem Gesicht, dann wanderte er hinüber zu dem Schatten, in dem sie eine Bewegung ausmachen konnte. „Und wer ist das?", fragte sie mit nasaler Stimme und machte einen Schritt auf Regina zu. „Das ist Emma. Sie hat sich draußen die Beine vertreten und die anderen haben sich schon Sorgen gemacht. Also bin ich los und hab sie gesucht", antwortete Regina und Emma hörte das Zittern dabei heraus. Emma trat hervor und hielt Cora selbstbewusst die Hand entgegen, diese musterte sie kritisch und reichte ihr erst nach einer gefühlten Ewigkeit die Hand. „Emma Swan, Mam", kam es von Emma und Cora schnaubte auf. „Und warum steht ihr hier unten im Dunklen rum?", hakte Cora nach, ohne sich selbst vorzustellen und ließ Emmas Hand schnell los. „Wir waren mitten im Gespräch, da ging das Licht aus", erklärte Regina und dabei ging ihre Stimme eine Oktave höher. „Hier ist kein Lichtschalter", schob Emma hinterher und hielt Cora vor Augen, weshalb sie auch jetzt noch im Dunklen standen, „meist machen wir das Licht von oben aus an." Cora suchte das Treppenhaus nach einem Lichtschalter ab und entdeckte keinen, ein wenig besänftigt lockerte sie ihre Haltung. „Mach das Licht an, Mädchen", schnauzte sie drauf los und Emma zuckte zusammen. „Mutter", entfuhr es Regina, die Emmas Schulter festhielt als sie losgehen wollte, um zu gehorchen, „Rede nicht so mit ihr. Sie ist kein Lakai von dir." „Na und? Immerhin kennt sie sich hier aus. Ich will mir keine Knochen brechen bei diesem ewig währenden Treppenhaus", maulte Cora und Regina musste innerlich wieder mal bis zehn zählen. „Was tust du überhaupt hier?", fragte Regina und Cora lächelte schäbig, was ihre Tochter jedoch nicht erkennen konnte. Emma bewegte sich fast schon lautlos von ihnen fort und betätigte den Lichtschalter, der erst im ersten Stockwerk vorzufinden war und wartete darauf, dass die beiden ihr folgten. Doch als sie keine Schritte hörte rief sie: „Ich gehe schon mal hoch." Niemand antwortete ihr, weshalb sie eilig nach oben ging und leise die Wohnungstür öffnete. Noch immer herrschte ein wirres Durcheinander, weshalb niemand bemerkte wie sie hereinkam und ins Bad ging. Wenig später betätigte sie die Spülung und ging zurück zu den Gästen, die aufsahen und sie musterten. „Warst du auf der Toilette?", hakte Mary Margret argwöhnisch nach und Emma nickte. „Ja wieso?", fragte sie unbehelligt und Ruby verkniff sich ein Lachen. „Es hat vorhin geklingelt", sagte sie nur und David stand auf. „Vielleicht war es ja Regina", sagte dieser und ging auf die Tür zu. Er öffnete sie und da hörten sie das Gezanke von Regina und Cora. Jeder erkannte die Stimme und alle verstummten schlagartig.

„Ist das Cora?", fragte Snow fast schon panisch und August nickte, „Was macht sie hier?" Diese Frage stellte sich also nicht nur Regina. Emma bemerkte wie die Stimmung im Raum kippte und sie fragte sich unweigerlich, ob die anderen doch mehr über Cora und ihre Strafen wussten, als sie zugeben wollten. Das Klackern von Schuhen verriet ihnen, dass Regina und Cora auf dem Weg nach oben waren und Emmas Eingeweide zogen sich dabei krampfhaft zusammen. „Oh David", entfuhr es Cora, als sie durch die Tür schritt und ihn dort verdattert stehen sah, „Es freut mich dich wiederzusehen." „G-g-gleichfalls Frau Bürgermeisterin", sagte dieser automatisch, fühlte er sich doch in seine jungen Jahre zurückversetzt. Cora lachte herzhaft und schlug David spielerisch auf die Brust: „Aber David, das bin ich doch schon lange nicht mehr. Du Charmeur. Du hast dich kein Stück verändert." Davids Augen verdunkelten sich für eine Sekunde, dann lachte er gekünstelt und bat sie herein. Niemand sprang auf, um sie zu begrüßen, keiner traute sich sie anzusehen. „Das ist ja deine alte Truppe", entfuhr es Cora und sie lachte wieder laut auf, „Mary Margret. Die Schwangerschaft steht dir ausgezeichnet." Ein abschätziger Blick wanderte an Snow auf und ab, die sich unwohl erhob und Cora die Hand reichte. „Danke, Miss Mills", murrte sie und fügte hinzu, „Was verschlägt Sie erneut nach Storybrooke?" So kurz angebunden kannte Emma ihre Mutter nicht und sie verfolgte ehrfürchtig, wie auch fasziniert das Gespräch der anderen. Ruby und auch Belle waren ungewöhnlich still, Emma wurde das Gefühl nicht los, dass sie fast schon Angst vor ihr hatten. Regina stand noch immer unschlüssig mitten in der Wohnung und wirkte, als hätte sie einen Geist gesehen. Auch August bemerkte dies und wollte zu ihr gehen, doch Cora hielt ihn auf und schloss ihn erfreut in ihre Arme. „Da ist ja der Mann der Stunde", rief sie und blickte in der Runde umher, wobei sie nach Emmas Gefühl, ein Tacken zu lang an ihr haften blieb, „Du machst meine Tochter sehr glücklich, habe ich gehört." August lächelte unsicher, fing sich jedoch schnell und umarmte Cora zurück. Diese drückte fest zu und ihre Fingernägel gruben sich schmerzhaft in seinen Rücken, aber August ließ sich nichts anmerken und sagte: „Miss Mills, das hoffe ich doch." Er wirkte unbeholfen mit seinen Worten, mit seinen Gesten und Cora Mills Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, die jedoch nur für ihre Tochter ersichtlich war. August tätschelte die Schulter der Frau, die in der Stadt Angst und Schrecken verbreitet hatte und alle Augenpaare waren auf sie gerichtet. Cora wiegte ihn noch für eine Weile in ihren Armen und warf wieder einen Blick in Emmas Richtung, die unruhig auf der Stelle trappelte. Regina folgte dem Blick ihrer Mutter und geistesgegenwärtig schritt sie auf die beiden zu, um August aus ihren Klauen zu befreien und um sich somit an ihn schmiegen zu können. „Das tut er", sagte sie so verliebt wie möglich und spürte Emmas brennenden Blick in ihrem Rücken. Alles in ihr sträubte sich dagegen es zu tun, aber sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und er legte automatisch seinen Arm um ihre Hüfte, während seine Hand über ihren Rücken strich. Cora grinste zufrieden und wandte sich dann wieder den restlichen Gästen zu. Sie begrüßte auch Belles Eltern und blieb mit verächtlichem Blick vor Ruby und Belle stehen. „Das ist meinte Tochter Belle und...", setzte Maurice an und Colette hielt ihn davon ab, mehr zu sagen. Emma fühlte die Unsicherheit in sich wachsen und wurde das Gefühl nicht los, Cora Mills sollte nicht erfahren, dass ihre besten Freundinnen zusammen waren. „Ich bin Ruby, eine gemeinsame Freundin von Emma und Belle", kam es von Ruby, die sich selbstbewusst ein Stück größer machte und abwartete, ob Cora Mills ihre Hand ergreifen wollte. Sie tat es nicht. Sie musterte Ruby und Belle eindringlich und antwortete dann: „Etwa die Ruby? Grannys Enkeltochter?" „Ja", murmelte Ruby und machte wieder einen Schritt zurück, in die sichere Mitte ihrer Freunde. „Ah", Cora schnalzte mit der Zunge, schüttelte Belles Hand, ließ Ruby aus und baute sich vor Emma auf, die unsicher zu ihren Adoptiveltern blickte. David erkannte zuerst die Situation und eilte neben Emma, die erleichtert ausatmete. „Das ist Emma, unsere Tochter", erklärte er und man sah direkt, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete. „Nun", fing sie an und lachte gekünstelt, „das kann ja schon mal nicht sein. Ich kenne euch seit Jahren und..." „Sie ist unsere Tochter", sagte nun Snow, die ebenfalls neben Emma trat, „sie gehört zu uns und dabei ist es egal, seit wann." „Oder ist es in der Zeit passiert als du...", fing sie an und Emma beobachtete, wie Snow sich verkrampfte und David einen Schritt vor die beiden tat. „Cora, wie Snow bereits sagte, der zeitliche Rahmen spielt hier keine Rolle", raunte er und schob seine Hände in die Taschen seiner Jeans, „Möchtest du etwas trinken?" Überrascht über das Angebot von David, warfen sich die anwesenden Gäste irritierte Blicke zu, Regina dagegen musterte Snow und David, die wie ertappte Rehe im Scheinwerferlicht wirkten.

Evil never looked so good (Swanqueen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt