Kapitel 7 - Marry me

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(P.o.V. Otabek Altin)


Wir hatten unsere Koffer gepackt und hingen nun schon seit mehreren Stunden in dem Flughafen rum. Wo blieb dieser Flieger nur?! "Der Flieger mit der Nummer Sl1773 ist soeben gelandet", erzählte uns die Durchsage, weswegen ich übereifrig aufsprang und ihn mit mir zog. "Komm Yuri!" Nach wenigen Komplikationen saßen wir endlich in dem Flieger. Ohne Fans. Ohne nervige Leute die wir kannten. Ohne Stress.

Zaghaft küsste ich den Handrücken meines Geliebten, worauf er leicht errötet seinen Blick abwandte. Die Zeit verging so langsam, dass ich Angst hatte, wir würden in einer Zeitschleife festsitzen. Die Katze war eingeschlafen und hatte sich gegen meinen Oberkörper gelehnt, wo seine Finger sich in meinem schwarzen Shirt vergruben. Freude, aber auch Angst blühte in mir auf. Ich hatte eine unscheinbare Schatulle in meinem Koffer versteckt. Was wäre, wenn sie weg wäre? Wenn jemand sie einfach klauen würde? Eine kurze Panik stieg in mir auf. Schnell beruhigte ich mich wieder. Folgendes Problem war dann die Furcht vor einem 'Nein'. Wenn er 'Nein' sagen würde, wäre es nicht nur eine verdammt unangenehme Situation, sondern würde mir auch das Herz brechen. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber man soll ja von allem Übel ausgehen. Nervös krallte ich mir in die Armlehne des Sitzes. Zitternd atmete ich aus. Wird schon schiefgehen, Otabek. Der Fliege ruckelte etwas, was vermutlich an einer starken Windböe lag. Allerdings wachte das Kätzchen in meinem Schoß auf, um natürlich sofort meine Unsicherheit und Nervosität wahrzunehmen. „Alles gut?", gähnte er verschlafen, „Hat du Angst? Musst du kotzen?" Perplex sah ich ihn an. Seine letzte Frage hatte mich etwas zu sehr aus der Bahn geworfen. „N-Nein", brachte ich überfordert hervor. „Sicher? Du bist so blass.." War ich wirklich so verdammt blass geworden, nur weil ich mir Sorgen machte? Schon seltsam, wie stark der Körper darauf reagieren kann. „Du wirst früh genug erfahren, was es ist", neckte ich ihn. Ich wusste, dass er es hasste, wenn ich ihm nicht erzählte was ich dachte. Während genau das, bei ihm ziemlich leicht zu durchschauen war, schien es bei mir mehr als schwierig zu dein. Allerdings merkte ich gar nicht, dass ich immer denselben, kalten, abweisenden Blick hatte. Natürlich wusste ich, dass ich auf den ersten Blick nicht unbedingt freundlich wirkte, immerhin bin ich bisher schon öfters an einem Spiegel vorbeigegangen. Aber, das es so extrem war, hätte ich nicht gedacht. Es erklärte auch, weshalb ich keinen sonderlich guten Ruf hatte. Zwar war ich keine schroffe Person, wie der Kater neben mir, aber eben recht distanziert. Eine schlechte Angewohnheit, um nicht so schnell verletzt zu werden.

Das Schnipsen direkt vor meiner Nase ließ mich aufschrecken. „Hör auf tag zu träumen und schnall dich ab!", befahl er leicht genervt, was mich leise auflachen ließ. Er war vermutlich nur so, weil er nicht wusste, was genau Sache war. Schnell hatte ich zu dem schwarzen Gurt gegriffen und ihn an dem vorhergesehen Ort befestigt. Es polterte etwas, aber ich hatte schlimmere Landungen hinter mir. Yuri hingegen hatte sich an mich gekrallt, während er einmalig schrill aufkreischte. Dem Anschein nach, kannte er die schlechten Flugdienste nicht unbedingt, weswegen ich ihn grinsend beobachtete. Irgendwie war er blasser als vor wenigen Minuten. War ihm vielleicht übel? Nah wohl kaum. So oft wie der durch die Gegend fliegt, ist der wahrscheinlich heftigere Turbulenzen gewohnt. Mein Blick glitt durch die Räumlichkeit. Alles war ruhig, bis auf die leise Radiomusik, welche im Hintergrund spielte. Die kleinen Finger krallten sich plötzlich fester in den Stoff meiner Kleidung. „Alles o-", ich wurde von seinem Körper unterbrochen. Denn dieser meinte sich -während ich sprach- einfach Yuris Willen zu entledigen. So leerte sich sein Mageninhalt auf meinen Schoß, während das Flugzeug langsam, aber sicher zum Halt kam. Etwas verkrampft saß ich da. Der Kleine hing wie ein Schluck Wasser in der Kurve an mir. Eine Stewardess lief durch den Gang. Derweil wurde den Passagieren mitgeteilt, dass es ihnen nun gestattet war, dass Flugzeug zu verlassen. „Entschuldigen sie.. hätten sie mir vielleicht.. Tücher oder so?", fragte ich etwas unbeholfen die Brünette. Kurz sah sie zwischen mir und dem Blonden her, aber nickte dann knapp. Sie gab mir ein paar feuchte Tücher, sowie einen Mülleimer. Was ein Service.. Nachdem ich hauptsächlich mich grob gereinigt hatte, aber der Kleine immer doch wie ein Häufchen Elend dort kauerte, stand ich auf, um ihn schließlich hochzuheben. Mit möglichst ruhigen, gleichmäßigen Schritten, stieg ich aus dem Flieger, nur um dann einige Minuten einem schlecht erkenntlichem Weg zu folgen. Da die Häuser schon nach kurzem sichtbar waren, beschleunigte ich etwas. Den Schlüssel hatte man uns zuvor per Post zukommen lassen. Somit konnte ich diese Art von Problem von unserer Liste streichen. Die Koffer würde man uns angeblich von dem kleinen Flughafen abholen und vor die Tür bringen, weshalb ich mir darum erstmal auch keine Sorgen machte.

Je t'aime [Otayuri] {{Yuri!!! On Ice} FF}}Donde viven las historias. Descúbrelo ahora