Kapitel 22//Bianca Zhang

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Ich war wütend. Stinksauer. Wie können sich diese dämlichen, hochnäsigen Römer erlauben über mein Leben zu entscheiden. Ich blicke in die Gesichter der im Raum anwesenden Menschen und realisiere etwas. Sie haben alle Angst vor mir, wollen mich einsperren, da sie nicht wissen wie sie mit mir umgehen sollen. Doch gerade das gibt mir diese unglaubliche und unbeschreibliche Gefühl. Ich grinse alle an und fange an mich zum Tisch zu bewegen. Einige der Leute sind überrascht und schrecken zurück, darunter auch mein Dad, welcher solch ein Verhalten von mir wahrscheinlich nicht erwartet hat. Nach allem bin ich seine kleine, schüchterne Prinzessin. Doch ich habe es satt so behandelt zu werden. Egal ob im Internat oder Zuhause jeder hat mich wie ein Baby behandelt, was mit der realen Welt nicht konfrontiert werden sollte. Und genau hier in diesem Moment sehen mich alle nicht mehr als Baby, sondern als Gefahr und das Gefühl was ich empfinde, dass Gefühl von Macht, befriedigt mich. "Ihr werdet mich nicht einsperren oder wie ihr es formuliert separieren ." Ich sprach mit solch einer Macht in der Stimme, dass selbst mein Inneres erschauderte. War ich das hier noch? Oder sprach Gaia schon für mich? Nein, dass hier bin ich. Mein tiefstes Inneres. Meine tiefsten Sehnsüchte. Plötzlich stand dieser arrogante Römer von vorhin auf, welcher sich deutlich für meinen Hausarrest eingesetzt. "Ich werde mir von einem Teenager nicht sagen lassen, was ich machen soll oder nicht." Er bewegte sich auf die Tür zu, als ich ihm den Ausgang versperrte. Der Boden wurde rissig und der Römer weichte zurück. " Wir werden ja sehen.", meinte ich. Ich schaute wieder in den Raum "Bianca, Liebling, hör auf!", sagte mein Vater urplötzlich. Ich lächelte ihn traurig an. " Womit den? Für mein Recht einstehen? Ich mach nichts, was ich nicht machen sollte! Mir ist bewusst, dass ihr Angst vor mir habt, doch ich will nicht behandelt werden, wie ein Monster. Ich bin immer noch ein Mensch und besitze genau wie ihr Kräfte, welche mir von meinen Vorfahren vererbt worden sind!" Ich schaute in die Runde und suchte nach Verständnis und mit Entsetzen musste ich feststellen, dass nur wenige mir zustimmten. Jetzt umgab mich ein anderes Gefühl neben der Wut. Es war die Trauer. Ich fühlte mich allein. Dabei wollte ich nur Teil einer Gemeinschaft sein und hab mir nicht ausgesucht von Gaia besessen zu sein. Ich spürte Tränen in den Augen und stürmte ohne die Römer mit einem Blick zu würdigen aus dem Saal. Ich bekam nicht wirklich mit wohin ich ging, fand mich aber vor einem Brunnen wieder. Ich ließ mich gegen die Mauer des Brunnens sinken und schloss meine Augen. Innerlich war ich reinstes Chaos, verstehe mich selbst nicht mehr und möchte auf einmal wieder in mein ein altes gewohntes Leben im Internat, in den kleinen, engen Balletraum, wo ich stundenlang täglich geübt habe und meinen Gedanken freien Lauf lassen konnte. Doch das ist nicht möglich....ich bin im hier und jetzt und kann niemals wieder in mein altes Leben zurückkehren.    "Hier komme ich auch immer her, wenn ich mich von allem überwältigt fühle."    Ich blicke auf und starre in dunkle, fast schwarze Augen. "Liam?", frage ich, da ich mir nicht sicher bin, ob es sich wirklich um den Enkel von Bellona handelt, aufgrund meiner von Tränen verschwommenen Sicht. Dieser nickt und lehnt sich neben mich an den Brunnen. Ich starre ihn an.
" Meine Mom hat mir nie gesagt wer mein Vater ist. Manchmal fühle ich mich allein oder unwohl, obwohl wir uns in einem Camp befinden, in welchem die Hälfte der Kinder einen ihrer Elternteile noch nie getroffen haben. Ich verlange auch nicht meinen Vater kennenzulernen. Ich möchte einfach nur wissen was er war. Ein Mensch? Oder auch ein Halbgott?", erklärt Liam.
Ich starre ihn weiterhin an. Liam und ich kennen uns kaum und doch erzählt er mir von seinen Gedanken.
" Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich schon immer gespürt, dass etwas anders mit mir ist. Meine Eltern haben mich mit zehn Jahren auf ein Internat geschickt, weil mein Vater als Praetor so beschäftigt war mit dem Camp. Meine Mom hat ihn immer dabei unterstützt, und da war eben die nächst beste Lösung, dass eigene Kind an ein Internat zu schicken, wo es sicher ist. Ich verüble es ihnen nicht. Sie haben mich oft besucht und ich hab mich wohlgefühlt, aber es kam zu einer Reihe an kleinen Vorfällen, wo ich zum Beispiel in meinen Träumen eine Stimme gehört habe. Jetzt weiß ich das es Gaias war. Oder einmal hab ich vor Wut die Blumenvase im Proberaum platzen lassen. Ich hab es auf das Erbe von Pluto geschoben, was aber nicht der Grund war.",sagte ich.
Liam nickte und hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. " Hast du Angst vor mir?", flüsterte ich nach einiger Zeit der Ruhe. Liam schaute mich mit seinen dunklen Augen an.
"Nein", flüsterte er. Mein Herz machte einen Sprung.

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⏰ Last updated: Feb 22, 2020 ⏰

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Das erwählte Kind(Percy Jackson/Heroes of Olympus)Where stories live. Discover now