Was du willst

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MAGNUS
Ich wurde durch Alec's unruhige Bewegungen aus meinem Schlaf gerissen. Er hatte wieder einen Albtraum! Ich versuchte ihn zu wecken und rief nach ihm, doch er war für mich unerreichbar. Selbst das rütteln half nicht. Ich entschied mich für eine drastischere Methode. Ich hob ihn hoch und brachte ihn ins Badezimmer, wo ich ihn in der Dusche herunter ließ und fest an der Hüfte packte. Ich drehte das kalte Wasser auf und stellte uns direkt unter den Strahl. Alec wachte sofort auf und zog scharf die Luft ein. Instinktiv zog ich ihn näher an mich. "Sorry... ich wusste nicht, wie ich dich aufwecken sollte." sagte ich mit einem entschuldigenden Blick in seine Richtung. Er antwortete nicht, sondern lehnte seinen Kopf nur gegen meine Schulter. "Willst du darüber reden?" entgegnete ich leise. Er schüttelte nur leicht den Kopf und klammerte sich an mich. "Ok" flüsterte ich und zog ihn noch dichter an mich. Wir standen eine Weile lang einfach nur unter dem eiskalten Wasserstrahl und sagten nichts, bis Alec seinen Kopf hob und mir direkt in die Augen sah. Irgendetwas war anders als sonst. Irgendetwas leuchtete in seinen Augen. Es sah so unglaublich aus, ich konnte meinen Blick einfach nicht davon lösen. Er kam noch ein Stück näher, sodass nichts mehr zwischen uns passte. Sofort überbrückte ich die letzten Millimeter zwischen uns und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss und schlang seine Arme um meinen Hals, während ich ihn gegen die Fliesen drückte. "Willst du das jetzt wirklich?" fragte ich, als wir uns kurz voneinander lösten. Er zuckte nur mit den Schulter und lehnte seinen Kopf gegen die kühle Wand. "Hey. Es ist wichtig, dass du nur Dinge machst die du wirklich willst. Ich kann sehen, dass es dir schlecht geht... wenn du schon nicht mit mir reden willst, dann vielleicht mit jemand anderem." erklärte ich ruhig. "Ich will mit niemandem reden. Was willst du eigentlich von mir Bane!? Halt dich doch einfach von mir fern. Ich bringe jeden in meiner Nähe in Gefahr. Alle um mich herum sterben! Du solltest deine Freunde und deinen Sohn nehmen und einfach gehen!" keifte er mich an und schob sich an mir vorbei aus der Dusche. Ich stellte das Wasser ab und eilte ihm hinterher. Im Schlafzimmer angekommen zog er sich gerade frische Kleidung an. Als er fertig war warf er mir ebenfalls frische zu und verschwand aus dem Zimmer. Schnell zog ich mich um und stürmte hinter ihm in das Wohnzimmer. "Wo gehst du hin?" wollte ich wissen. "Geht dich nichts an." antwortet er nur und stieg in den Fahrstuhl. Ich war sprachlos. Wie konnten sich seine Gefühle so schnell ändern. "Was ist los?" fragte Jemand hinter mir. Ich drehte mich herum und entdeckte Luke. Als ich mich wieder zu Alec drehen wollte stellte ich enttäuscht fest, dass sich die Fahrstuhltüren bereits geschlossen hatten. „Versuch erst gar nicht es zu leugnen. Du magst ihn." schnitt Luke mir das Wort ab. „Aber..." entgegnete ich überrascht über seine Ehrlichkeit. „Sag ihm, was du willst! Und ja, man konnte euch wohl kaum überhören. Lass ihn nicht einfach gehen!" erklärte er. Wow. Wann war mein Sohn denn so erwachsen geworden? „Du überrascht mich immer wieder." entgegnete ich und zog Luke in eine Umarmung.

ALEC
Warum musste Magnus sich nur immer für mich interessieren?! Ich war nicht gut für ihn und auch nicht für seine Freunde. Ich würde sie alle noch mit ins Verderben ziehen. Moro jagte mich und er würde vor nichts halt machen. Jeder, der mir nahe stand musste sterben. Meine Eltern, Valentin, Max... wie viele mussten denn noch sterben? Ich hatte genug... über all die Jahre hinweg bin ich so kaputt geworden... ich wusste, dass Magnus sich mehr von mir erhoffte, als ich ihm geben konnte. Er wollte mit mir zusammen sein, doch ich konnte ihm das nicht antun. Ich würde ihn nur schrecklich enttäuschen... er hatte jemanden verdient, bei den er nicht Angst haben musste erschossen zu werden. Er musste auf seinen Sohn aufpassen. Es war besser, wenn er sich von mir fern hielt. Ich hatte ja nichtmal eine Ahnung, wie man eine Beziehung führte. Aber jetzt musste ich mich erstmal auf den vor mir liegenden Job konzentrieren. Ich konnte nicht einfach hier herumsitzen und darauf warten, dass Moro mich holen kam. So leicht wollte ich es ihm dann doch nicht machen. Ich hatte schon seit längerem die Pläne für eines seiner Häuser. Eigentlich hatte ich damals nur ein Paar Informationen stehlen wollen, doch dann kam Magnus mir irgendwie in die Quere und das ganze Chaos nahm seinen Lauf. Ich fuhr in die dritte Etage. Hier bewahrte ich meine Ausrüstung auf. Es war eine relativ große Halle mit Wänden voller Waffen und Monturen. Kugelsichere Kleidung war in meinem Job ein Muss! Außerdem konnte ich hier ungestört an meinen Sprengsätzen basteln. Ich schnappte mir ein paar Waffen und Messer, dann zog ich mir eine der Monturen an und packte meine neusten Sprengsätze ein. Man konnte ja nie wissen. Danach stieg ich wieder in den Fahrstuhl und fuhr hinunter in die Garage. Dort entschied ich mich für das Motorrad und fuhr los. Heute war einer der Tage, an denen Moro in seinem Haus war. Ich hoffte einfach, dass ich schnell rein und raus kommen würde, ohne große Probleme.

In love with an angelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt