2. Deeptalks

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„Gehst du oft feiern?", Fragte Jonas.

Die beiden saßen in einem Taxi und waren auf dem Weg zum Club, wo der Rest der Jungs schon wartete.

„Ab und zu.", Antwortete sie lächelnd. „Du bestimmt öfter."

„Warum lächelst du mich immer so an, Digga?", Wollte er plötzlich wissen.

Er erachtete ihr Verhalten als etwas sonderbar, denn noch nie in seinem Leben war er jemals so jemandem begegnet. Lesen konnte er sie schon gar nicht.

Sie überlegte kurz, während ihre Blicke zum Fenster schweiften. „Weil du mir sympathisch bist.", Erklärte Ronja schließlich. „Warum fragst du?"

„Gib es zu, du stehst auf Gazo.", Hakte er nach und Ronja lachte. Doch außer dem nicht vielsagenden Lachen, gab es keine Antwort. Wieder einmal konnte er nicht deuten, ob seine Flirts bei ihr landeten.

„Als du dich so auf mich gestürzt hast, dacht' ich erst, du wärst vielleicht ein Groupie.", Sagte er nach einer Weile. „Aber nicht mal die würden in der Situation so handeln. Ich check immer noch nicht, wie so'n Püppchen wie du, mir das Leben retten konnte."

„Ich bin einfach nur froh drüber.", Entgegnete sie und ihre Augen strahlten wieder so. „Gut, dass dir nichts passiert ist."

Er hatte keine Ahnung, wie er mit so aufrichtiger Zuneigung ohne Hintergedanken umgehen sollte. Es war ihm unangenehm.

Er schielte kurz zu ihr rüber – süß war sie allemal.

***

Dass sie so viel trinken würde, hätte er nicht erwartet.

Sie schaffte es immer wieder, ihn zu überraschen. Jedesmal wenn er dachte, er hätte raus wie sie tickt, tat sie irgendwas, was ihn wieder bei Null anfangen ließ. Und er hatte doch sonst recht gute Menschenkenntnisse.

Jetzt saß sie mit ihnen in der VIP Lounge und trank einen Cocktail nach dem anderen und kam dank ihnen auch mehr aus sicher heraus. Und so begann sie sich ausgiebiger mit den Jungs zu unterhalten, statt ihnen nur wortkarge Antworten zu geben.

Ronja brachte sie mit den schrägen Dingen, die sie zu erzählen hatte zum lachen. Die meiste Zeit aber, hörte sie ihnen zu – stellte Fragen und schien interessiert an dem, was sie so zu erzählen hatten. Dabei trug sie stets diesen Schlafzimmerblick.

Jedesmal, wenn sich eine Frau zu den Männern gesellte, ließ sie sich nicht beirren und folgte weiter ihren Gesprächen, während sie ab und zu an ihrem Glas nippte.

Störte sie überhaupt mal was?

Ihren Blicken zu folgen nach nicht.

Ronja trug diesen unbeschwerten, ja fast schon zugedröhnten Blick in ihren Augen, und irgendwie... machte es Jonas an.

Obwohl sich auch diverse freizügige Frauen neben ihm befanden, konnte Jonas nicht anders, als seine Lebensretterin von der Sofaecke aus zu beobachten.

Sie war im Augenblick viel zu faszinierend.

Und auch der Blondine, die sich auf seinem Schoß an ihn geschmiegt hatte, war es nicht möglich, seine Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen. Auch nicht nach der Line Koks, die er zuvor von ihrem Dekolleté gesnifft hatte.

Andere Weiber hätten wahrscheinlich schon längst ihr Unbehagen zu verstehen gegeben oder versucht, die Aufmerksamkeit irgendwie auf sich selbst zu lenken, dachte sich Jonas.

Vielleicht war sie eines dieser grauen Mäuse.

Er neigte seinen Kopf leicht zur Seite, während die Frau seinen Hals mit heißen Küssen bedeckte.

Indifferent (Gzuz Fanfiction) Where stories live. Discover now