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Ich sah paralysiert dabei zu wie die Hausangestellten mit bepackten Umzugskartons die Treppe runter kamen.

"Hab ich es dir nicht gesagt? Diesen Jungen wirst du nicht los."

Du wusstest, dass es eines Tages dazu kommen würde. Das es nicht für immer so bleiben konnte. Also wieso traf es mich so?

"Jinhee!" Yeonjoos Schluchtzen holte mich aus meinem Trance-artigen Zustand zurück. Meine Freundin fiel mir weinend um den Hals.

"Ist es wahr? Wirst du uns verlassen?" Ihr Körper bebte und ich hatte sie kaum verstanden, so sehr weinte sie.

Auch meine Augen füllten sich mit heißen Tränen, die mir meine klare Sicht nahmen.

"Ich bin doch nicht aus der Welt", sagte ich und versuchte tough dabei zu wirken, doch meine Stimme versagte.

Mein Vater bat die Hausbediensteten nebenbei die Kartons in seinem Auto zu verstauen, weshalb er nichts davon mitbekommen schien. Zum Glück.

"Frau Yun ist bereits abgeholt worden und ich habe Taehyung gesucht, damit er sich bei dir verabschieden kann, aber-"

"Schon gut", bemühte ich mich sie zu beruhigen und wischte mit meinen Daumen ihre Tränen weg, während meine mir ironischerweise in diesem Moment über die Wangen liefen.

"Bitte weine nicht, hm?" Meine Lippen zuckten und ich wusste wie lächerlich dieser Wunsch war, wenn ich selbst nicht besser war.

"Jinhee", wimmerte sie. "Ich will nicht, dass du gehst."

"Du kommst mich einfach ganz oft besuchen", bot ich ihr an. Mir war klar, dass es nicht dasselbe sein würde, doch eine andere Möglichkeit gab es nicht.

"Und wenn dein Baby da ist will ich, dass du es auch mitbringst", verlangte ich und wischte mir schnell mit dem Handrücken über mein feuchtes Gesicht.

Sie nickte heftig und ich schaute in ihre geröteten Augen, die mich so voller Traurigkeit betrachteten.

"Ich hab dich lieb, Jinhee. Ich hab dich wirklich lieb."

Noch nie hatte ich eine solche Freundin wie sie gehabt. Mit der ich lachen konnte, Geheimnisse austauschte und weinte.

Taehyung hatte mir mit ihr das beste Geschenk gemacht, dass ich jemals bekommen hatte. Und alleine dafür würde ich ihm immer dankbar sein.

Als mein Zimmer schließlich leer geräumt war, verabschiedete ich mich von meiner besten Freundin. Ich bedankte mich für die Schöne Zeit mit ihr und konnte nicht beschreiben wie ich mich fühlte, dass Taehyung nicht hier war.

"Wie kommt es, dass du wieder da bist?", wollte ich mit heiserer Stimme wissen, als ich im Range Rover neben meinem Vater saß.

"Ich kann doch den Abschluss meiner Tochter nicht verpassen."

"Wer hat gesagt, dass ich dich dabei haben will?"

Dachte er etwa ich hätte meine Meinung ihm gegenüber geändert?

"Freundlich wie immer", erwiderte mein Vater, aber es klang eher amüsiert. Schließlich war er schon gemeineres von mir gewohnt.

"Hast du schon Kim Namjoon kennengelernt?", fragte mich mein Vater stattdessen.

"Der neue Geschäftsführer?"

Mein Vater nickte und ich verneinte es, weshalb er vorschlug ihn mir demnächst vorzustellen.

"Und? Wie war es mit Taehyung? Hast du es ausgehalten mit deinem...Wie hast du ihn noch gleich genannt? Babysitter?"

Mir stockte der Atem.

『guilty』→taehyung ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt