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»Kang Byunghos Sicht«
Einige Stunden zuvor

"Danke dir, Inguk", meinte ich und drückte aufs Gas, nachdem dieser aufgelegt hatte.

Ich würde nicht zulassen, dass sich Jinhee alleine in Gefahr begab.

Gerade als ich den Vorhof des Anwesens erreicht hatte, sah ich auch schon, wie meine Tochter aus der Tür raus stürmte.

"Kang Jinhee!" Mit einem  lauten Knall schloss ich die Autotür hinter mir.

Wie ein Reh im Scheinwerferlicht sah sie in meine Richtung und blieb auf der Stelle stehen.

"Appa!", schluchzte sie bekümmert.

Wir liefen aufeinander zu, bevor sie ihren Kopf auf meine Schulter sinken ließ.

"Irgendjemand hat Yeonjoo-", wimmerte sie heftig.

"Ich weiß. Inguk hat mich gerade eben angerufen", ließ ich mein Kind wissen und streichelte ihren Kopf, während sie sich ausweinte.

"Das ist alles meine Schuld! Sie wäre besser ohne mich dran gewesen."

"Nein, Jinhee. Sag so etwas nicht. Wir werden sie finden. Lass uns reingehen und auf Inguk warten. Zusammen bekommen wir das schon hin", versuchte ich sie zu beruhigen, doch sie hob bloß den Kopf.

"Aber du verstehst nicht! Dafür bleibt keine Zeit. Er wird ihr sonst noch etwas antun!" Ihr Gesicht glänzte von den Tränen und der Angst um ihre Freundin.

"Jinhee... Ich denke das eigentliche Ziel bin ich."

"W-was", sie wischte sich mit ihrem Handrücken über die Wangen.

"Wir sind bankrott, Jinhee. Kang Advertising muss Insolvenz gemeldet werden. Außer dem Fond, den ich für dich eingerichtet habe sind wir pleite. Ich habe mich so sehr auf die Suche nach dem Mörder deiner Mutter gestürzt, dass ich die Firma vernalässigt habe."

"Aber... wieso hast du denn nichts gesagt?"

"Weil ich gedacht habe ich würde es schaffen die Firma zu retten.... Aber jetzt steht es fest. Naja und dann habe ich letzte Woche ein Angebot bekommen die Firma an eine gewisse Person zu verkaufen." Ich musterte die Jüngere abwartend, als ich das Fragezeichen auf ihrer Stirn sah. Doch es dauerte nicht lange, als es bei ihr klingelte.

"Sag mir nicht .... Dajoon."

Ich nickte bloß zur Bestätigung.

"Dein Ex-Verlobter, den ich höchstpersönlich rausgeworfen habe hat angeboten mir die Firma abzukaufen... natürlich habe ich abgelehnt."

"Du denkst also Dajoon macht das, um mich herzulocken und dich dann damit zu erpressen?"

"Ja, aber ich bin mir sicher, dass er nicht so dumm wäre dir etwas anzutun. Trotzdem brauchen wir einen Plan."

Ein lautes Hupen ertönte und ließ uns aufhorchen. Inguk streckte den Kopf aus seinem Wagen.

"Ich habe alles besorgt! Los, rein ins Auto!", rief er uns hektisch zu.

[…]

"Wir werden jedes Wort, dass gesagt wird mithören können", erklärte ich Jinhee, als ich das Abhörgerät installierte.

"Wenn du Yeonjoo hast und Dajoon euch bedrohen sollte werden wir sofort eingreifen können."

"Wow, Sie kennen sich ziemlich gut aus mit dem Kram", bemerkte Inguk, der mich dabei beobachtete, wie ich die verschiedenen Kabel anschloss und hinter Jinhees langen Haaren versteckte.

"Ich bin bereits dreizehn Jahre hinter einem Killer her. Wäre schräg, wenn ich das nicht könnte. Sicher ist sicher."

"Ich habe nur noch sieben Minuten", hetzte Jinhee mich ungeduldig.

"Wir sind startklar", meinte ich nur dazu.

"Okay, dann gehe ich." Sie öffnete bereits die Autotür, als sie am Arm einen Moment zurückhielt.

Ich wollte mir ihr Gesicht nochmals genau ansehen, bevor sie ging.

"Appa?" Die braunhaarige sah mich fragend an und erinnerte mich in diesem Augenblick so sehr an ihre Mutter, dass ich die Tränen unterdrücken musste.

"Ich hab dich lieb", sagte ich kontextlos, doch sie lächelte bloß.

"Ich dich auch. Es wird alles gut."

Widerwillig ließ ich sie los und sah ihr dann dabei zu wie sie los rannte, um so schnell wie möglich ins Gebäude zu gelangen.

Mein Kind. Alles was mir noch geblieben war, ein Teil von mir und der Frau die ich noch immer liebte.

Ich ließ sie gehen. Dabei war mir nicht bewusst gewesen, was für ein großer Fehler das gewesen war.

Gegenwart

Als ich mein Handy klingeln hörte und Taehyungs Namen auf dem Display las, lag mir das Herz prompt schwer in der Brust.

Schließlich wusste er nicht, dass seine Schwester von Dajoon festgehalten wurde.

"Taehyung!", rief ich aus, als ich den Anruf entgegen nahm, um ihm die Situation sofort erklären zu können.

"Vorsitzender Kang.... mein Vater... er hat Jinhee."

Mein Herz machte einen Satz, als es dies sagte.

Wie kam er denn bitte darauf?

"Was? Was ist mit Yeonjoo?", erkundigte ich mich, da ich glaubte er wolle wissen wie es um sie stand.

"Woher wissen Sie von dem Unfall?", wollte Taehyung schließlich von mir wissen, was mich so sehr verwirrte, dass ich kurz einen Blackout erlebte.

"Unfall? Jinhee hat einen Anruf beko-"

Yeonjoo wurde nicht entführt. Das heißt, Jinhee wurde grundlos auf das Dach gelockt.

"Nein... nein...."

Ich war nie das Ziel gewesen.

Sondern Taehyung.

"W-was... Was ist?"

Es war nicht Dajoon.

Ich hatte meiner Tochter dabei zugesehen, wie sie geradewegs einem Mörder in die Arme lief.

Es war von Anfang an eine Falle gewesen und ich hatte es nicht erkannt.

Es war von Anfang an eine Falle gewesen und ich hatte es nicht erkannt

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『guilty』→taehyung ✓Where stories live. Discover now