Hoffnungsvoll

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Okay, es tut mir wirklich leid, dass ich jetzt über ein halbes Jahr nicht weitergeschrieben habe, aber jetzt kommt der Rest. Ich will es am 23. April fertig haben, damit ich nicht länger als ein Jahr für diese Story gebraucht habe. Wünscht mir Glück. Viel Spaß beim Lesen–Lita
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Die Kette glitt mir aus den Fingern und fiel klirrend zu boden. Was hatte ich nur getan? Neben meinem Koffer ließ ich mich zu Boden sinken und vergrub mein Gesicht in den Händen. Ich dachte daran zurück, wie Potter heute morgen ausgesehen hatte und erschauderte. Die Verquollenen Augen mit den dunklen Ringen, die gebeugte Haltung und das fehlende Funkeln. Dieses kleine Leuchten, dass seine Augen immer so strahlen hatte lassen war weg. Meinetwegen.
Aber war er denn besser gewesen? Hatte ich gut geschlafen, nachdem er es getan hatte?
Eine Stimme in meinem Kopf beharrte immer noch darauf, dass ich unschuldig war und so sehr ich es mir auch wünschte, ich wusste, es war gelogen.
Du musst dich entschuldigen!
Was, Nein! Niemals!
Meine Vernunft und mein Stolz rangen miteinander. Schuld und Wut überkamen mich abwechselnd und ich fühlte mich schrecklich. Was sollte ich tun? Ich wollte irgendjemanden fragen, doch ich wusste, dass dies mein eigener Kampf war.
Vielleicht sollte ich noch eine Nacht darüber schlafen. Es klang nach eine guten Idee, doch sie konnte nicht verschleiern, was es wirklich war. Eine Aufschiebung. Ich hatte selber Angst vor meiner Entscheidung. Trotzdem suchte ich weiter nach einem Schlafanzug.
Endlich fand ich wonach ich suchte, zog mich um und kuschelte mich unter meine Decke.
Ich schloss meine Augen, doch das war ein Fehler. Sofort blitzten Potters Bilder wieder vor mir auf. Der schock, die Trauer in seinen Augen. Ich schlug die Augen wieder auf. Ich sah nur die nächtliche Dunkelheit und seufzte erleichtert. Tief atmete ich durch, verbat meinem Kopf jeden Gedanken an einen gequälten James und schloss die Augen ein weiteres mal. Wieder ein Fehler.
Diesmal sah ich ihn mit mir...glücklich. Wie er nach unserem ersten Kuss gelächelt hatte, seine Freude als ich ihm meine Liebe gestanden hatte und die vielen schönen Momente unserer Beziehung...Halt! Wir hatten keine echte Beziehung! Und vorallem war es nur für ihn schön gewesen!
Wieder öffnete ich die Augen. Ich schlug mir ein paar mal auf den Kopf, als würden die Bilder davon verschwinden. Die Müdigkeit drückte mir auf die Lieder, doch ich durfte sie nicht schließen. Nicht an James denken, beschwor ich mich. Wie ein Mantra murmelte ich es leise, während ich meinen Kopf aufs Kissen zurücksinken ließ und vorsichtig die Augen schloss. Ich sah nichts.
Mein Gähnen unterbrach mein Geflüster. Hoffnungsvoll spannte ich mich an, kein James! Beruhigt entspannte ich mich wieder. Langsam döste ich weg.

Ich erwachte durch eine sanfte Berührung an meiner Wange. Blinzelnd hob ich meine schweren Lieder und fuhr im nächsten Moment hellwach hoch. Geschockt starrte ich in James' grinsendes Gesicht. „Was...Wo?", panisch blickte ich mich um. Ich lag in James' Bett in den Schulsprecherräumen. Dann verstand ich endlich und begann wie eine Irre zu lachen. Verunsichert blickte James mich an „Äh, ja. Ich freue mich auch sehr dich zu sehen, Lils." Befreite lächelte ich und zog ihn zu mir herunter. Fest presste ich meine Lippen auf seine und genoss das Gefühl seiner Nähe. Als wir uns keuchend voneinander lösten lag ein seeliger Ausdruck auf meinem Gesicht. „Versteh mich nicht falsch Lily, ich genieße es wirklich sehr, wenn du so über mich herfällst, aber was genau ist los?", fragte er belustigt. „Nur ein Alptraum", murmelte ich und verschloss unsere Lippen wieder. „Und was hast du geträumt?", fragte er schwer atmend, nachdem wir den Kuss wieder unterbrachen. „Ich hab mit dir Schluss gemacht und dann war ich alleine zu Hause und hab dich schrecklich vermisst. Und immer, wenn ich versucht habe zu schlafen habe ich dich in meinen Gedanken gesehen. Dann bin ich endlich eingeschlafen und...", erschrocken stoppte ich. „Was dann, Lily?", fragte James mit einer merkwürdig ruhigen Stimme. Vorsichtig sah ich auf und blickte in sein Gesicht. Jede Spur eines Lächelns war daraus gewichen. „Dann bin ich hier aufgewacht.", beendete ich den Satz mit zittriger Stimme, die Erkenntnis schnürte mir die Kehle zu „Dass ist alles nur ein Traum.", stellte ich fest. „Kluges Mädchen", sagte James' Stimme, doch es klang nicht sehr freundlich. „Aber...warum träume ich sowas?", fragte ich tonlos. „Das weißt du ganz genau.", flüsterte er. Ich schüttelte wild den Kopf „Was auch immer du denkst, nein!" „Du hast also nur rein zufällig geträumt mit mir im Bett zu liegen?", fragte er höhnisch. „In Träumen verarbeitet man, was einem wirklich passiert ist.", stammelte ich verunsichert. „Du träumst das hier also nicht, weil dir das hier gefällt?", Fordernd presste er seine Lippen auf meine und zog mich fest an sich. Meine erste Reaktion war es den Kuss zu erwidern, bis ich endlich schaffte mich von ihm loszureißen. „Willst du wirklich behaupten, dass du dich nicht hiernach sehnst?" „Das ist rein körperlich! Das heißt nicht, dass ich dich mag!" Ich sprang aus dem Bett und rannte so schnell es ging aus dem Zimmer. Doch im Gemeinschaftsraum wurde es nicht besser. James stand mir jetzt gegenüber und alles sah aus wie gestern Abend. Sein Gesicht spiegelte den Schmerz wieder, den er durchlebt hatte, als er erfuhr, dass alles gelogen war. Das ich ihn nie geliebt hatte. Ich schluckte schwer. „Gib es zu, du fühlst etwas.", hauchte James. „Nur Schuld", beharrte ich, „Ich habe immerhin ein Gewissen!" Wieder rannte ich los und versuchte ihm zu entkommen„Red dir das ruhig ein, aber du kannst deinen Gefühlen nicht davon laufen.", hörte ich ihn mir hinterherrufen. Diesmal schaffte ich es weiter, ohne dass er mich einholte. Ich dachte ich hätte ihn endlich angehängt, doch als ich durch das Schlossportal nach draußen stürmte, stand er plötzlich wieder neben mir. „Weißt du noch, was hier war?", fragte er mit trauriger Stimme und sofort sah ich uns wieder dort sitzen. In der Halloweennacht, in der er mir das erste mal seine Liebe gestanden hatte. „Was hast du damals gefühlt?", fragte er etwas sanfter und strich sanft über meine Wange. „Sehnsucht. Alles Sehnsucht, das wusste ich schon damals!", antwortete ich und stieß seine Hand weg. „Wieso kämpfst du dagegen an, Lily? Warum gestehst du dir die Wahrheit nicht endlich selber ein?", in seinem Blick lag so viel Zärtlichkeit, dass ich erschauderte. Er schloss seine Hand um meine und ein Kribbeln durchfuhr meinen gesamten Körper. „Sag einfach, dass sich das hier richtig anfühlt.", bat er. „Niemals!", gab ich zurück und entzog ihm meine Hand. „Lass mich doch einfach in Ruhe schlafen!", flehte ich, doch James blieb. „Du kannst die Wahrheit nicht unterdrücken." „Das ist mein Traum und meine Wahrheit! Ich entscheide das!", rief ich. „Tu das nicht, Lily." „Mein Traum, meine Regeln, verrschwinde!" James stand immer noch vor mir. „Raus aus meinem Kopf!", schrie ich und schlug gegen selbigen.

„Lily? Lily, wach auf!" Ich schreckte hoch. Meine Mutter stand über mir und sah mich besorgt an. „Was ist denn, Mum?", fragte ich erschrocken. „Du hast im Schlaf geschrien." „Oh, ja ich hatte einen Alptraum.", verlegen fuhr ich mir durch meine zerzausten Haare. „Wieviel Uhr ist es? Hab ich dich geweckt?" „Nein,nein, alles gut, es ist kurz vor acht, Dad und ich müssen nochmal ins Büro und kommen wahrscheinlich erst heute Abend wieder.", erklärte mir Mum, „Frühstück steht auf dem Tisch, Mittag musst du dir selber machen" „Ok, bis später", murmelte ich und ließ mich in die Kissen zurücksinken. Ich hörte, dass meine Mutter den Raum verließ und atmete erleichtert auf. Die Erinnerung an den Traum schlich sich in meine Gedanken.
Alles nur Quatsch, dachte ich, Träume hatten bei mir noch nie irgendeinen Sinn ergeben, trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl. Ich schüttelte den Kopf, für diese Paranoia hatte ich jetzt wirklich keine Zeit. In einer Sache hatte der Traum vielleicht Recht gehabt, ich fühlte mich schuldig. Und ich würde mich auch entschuldigen. Wenn ich ihn in Hogwarts wieder sehen würde. Dann könnten wir endgültig mit all dem abschließen. Doch diese Ferien würde ich mir keine Sorgen darum machen. Das war vergangen, ob recht oder unrecht. Man musste es positiv sehen, ich hatte mein Ziel erreicht.
Bestimmt werden wir beide dieses Episode schnell vergessen, überlegte ich und fühlte mich schon viel besser. Ich würde hoffnungsvoll in die Zukunft sehen und irgendwie würde schon alles gut werden.
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Ich würde mich wirklich megamäßig über Kommentare freuen, da ich das Gefühl hatte, dass ich nicht mehr richtig in der Story drin bin. Ich hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat und bis zum nächsten mal.

Wie Lily James endgültig loswerden wollte ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt