Die erste Begegnung
Die Menge jubelte und ich durfte endlich aus dem Scheinwerferlicht. Schnell flüchtete ich von der Bühne und suchte an dem langen Tisch nach den Schülern meines Jahrganges. Insbesondere suchte ich das bekannte Gesicht meines Bruders. Als ich Harry endlich entdeckte ging ich auf ihn zu und setzte mich ihm gegenüber. Er begrüßte mich strahlend. Da war der Junge mit den roten Haaren, der sich mir als Ron Weasley vorstellte. Und das Mädchen was in der Vision bei den beiden gewesen war. Hermine Granger war ihr Name.
Viele mehr begrüßten mich und ich wusste gar nicht wohin mit meinen Händen also warf ich mir die Haare über die Schulter. Ein merkwürdiges Gefühl überkam mich.
Moment mal...
Das war die erste Stelle meiner Vision. Mein Blick schnellte zum Tisch der Slytherins. Da saß Schleimbacke und unterhielt sich mit einem platinblonden Jungen. Mir stockte der Atem. Das musste er sein.
Draco Malfoy.
Er sah mich ebenfalls an und seine grauen Augen blickten kalt und gefühllos. Konnte das wirklich wahr werden? Schnell wandte ich meinen Blick ab und schaute zu Harry. Er wirkte wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte. Die ganze Situation war einfach überwältigend.
Auf seinem Umhang war Blut zu sehen und ich fragte mich woher es wohl kam. In nächster Zeit würde ich dafür sorgen das er nie mehr bluten musste und wenn ich es auf mich nehmen müsste. Ich würde ihn beschützen!
Die Feier war wunderbar! So viel hatte ich in meinem Leben noch nie gegessen. Nur Ron toppte alle und grinste mich mit vollem Mund an. Hermine schaute böse drein als sie das sah. Da begann ich mich für die Bande der Leute zu interessieren.
Hermines waren momentan leicht rosa und wehten wie in einer Brise zu mir rüber. Sie begann eifersüchtig zu werden! Ich lächelte unwillkürlich. Ihre Bande zu Ron waren stark und leuchteten kräftig. Das schönste war sie wurden von Rons Banden erwidert! Seine waren grün und zogen sich stark in Hermines Richtung. Schade das er das noch nicht wirklich herausgefunden hatte.
Ein ebenfalls rothaariges Mädchen, ein Jahr jünger nahm ich an, saß neben Hermine. Ihre Bande waren stark und dunkellila. Sie war in Harry verliebt. Das war nicht zu übersehen. Außerdem verband sie ein Faden mit Ron und mit zwei weiteren Schülern die weiter hinten saßen. Alle ebenfalls rothaarig. Eine Familie also. Geschwister.
„Hi, ich bin Ginny Weasley! Freut mich das du zu Gyffindor gekommen bist!“, hatte ich also Recht.
„Hey. Danke dir! Ich freu mich auch. Ihr scheint verwand zu sein?“, alle um mich herum lachten auf. „Das sagt wirklich jeder! Ist das so offensichtlich?“, Ron schien genervt worauf alle noch mehr lachten. Ich fiel fröhlich mit ein.
Hermine und Ginny waren toll! Ich freundete mich schnell mit ihnen an und auch Harry und Ron beklagten sich nicht darüber, das ich jetzt nur noch mit von der Partie war. Der Schlaafsaal der Mädchen war im mittleren Stock des Gryffindor Turms und mein Bett stand bei Hermine im Zimmer. Da hat Dumbledore sicher ein Wort mitzureden gehabt. Wie auch immer, es freute mich sehr.
Der Stundenplan jedoch war Wahnsinn! Acht Stunden am Tag. Eine davon Mittagspause. Ich saß unten im Gemeinschaftsraum und las mir die Stunden durch. Montag: Verteidigung gegen die dunklen Künste mit Professor Snape, Muggelkunde mit Professor Burbage, Zaubertränke mit Professor Slughorn und und und. Das konnte ja toll werden. Ich pustete die Backen auf und seufzte.
„Na da ist ja jemand begeistert!“, Harry setzte sich neben mich und grinste. „So schlimm ist es gar nicht. Wir haben ja noch die Pausen. Außerdem sollte es für dich doch kein Thema sein, so als Privatschülerin.“
Einen Moment war ich so überrumpelt von der Situation das ich nicht wusste was ich sagen sollte. Lange hatte ich mir eine Familie gewünscht. Hatte mir meinen Bruder zu mir gewünscht und nun saß ich hier, in Hogwarts, und redete mit ihm! Erst jetzt wurde es mir richtig bewusst. Ich strahlte übers ganze Gesicht als ich antwortete: „Ich bin so froh hier zu sein! Von mir aus könnten wir elf Stunden am Tag unterricht haben.“
„Dein Hauslehrer muss ja richtig streng gewesen sein“, lachte Harry.
„Nein quatsch! Er ist super! Nur hab ich hier endlich Freunde. Leute mit denen ich reden kann. Das hatte ich Zuhause nicht. Mich haben eben immer alle wie die kleine Waise behandelt die ich nie sein wollte“, ich blickte traurig drein. Es war unnormal für mich soetwas zu zeigen. Normalerweise hatte ich es lieber, wenn die Menschen in meiner Umgebung mich für stark und unverwüstlich hielten.
„Hey! Jetzt bist du hier. Mach dir keinen Kopf mehr um die Vergangenheit. Wir sind für dich da wenn du jemanden zum reden brauchst.“
Er stand auf und war im Begriff zu gehen als er sich nochmal umdrehte und sagte:
„ Das mit deinen Eltern tut mir Leid, Yvaine.“
„Danke Harry!“
Wenn er nur wüsste wie Leid!
(editiert: 29.12.2014)
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Bande des Schicksals (Harry Potter FanFic)
FanfictionAls wen soll ich mich vorstellen ohne meine wahre Identität preiszugeben? Und wie soll ich meine Zukunft ändern wenn ich es eigendlich gar nicht will? All das steht mir noch bevor. Denn ich sehe die Zukunft und die Schicksalsbande der Menschen. So a...