Bibliothek [2]

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[Sirius]

Ich sah auf die Uhr. Es war 17:50 Uhr und ich stand schon am Restaurant. Er war noch nicht da. Ich sah noch einmal an mir herunter.

Ich hatte einfach eine lockere Jeans und eins meiner Band-Shirts an, da das kein wirklich nobles Restaurant war. Umziehen konnte ich mich jetzt sowieso nicht mehr. Ich sah mich um. Und da sah ich ihn.

Auch er hatte nur ein grünes T-Shirt und eine Jeans an.

Ich musste automatisch lächeln. Es war schon verrückt. Ich kannte ihn überhaupt nicht, mein Herz schlug trotzdem jedes Mal schneller, wenn ich ihn sah.

„Hey.", sagte ich.

„Hallo.", lächelte er. Einen kurzen Moment überlegte ich, ihn zu umarmen. Oder sollte ich ihm die Hand geben? Oh man. Stattdessen machte ich gar nichts.

„Wollen wir rein? Ich hab einen Tisch zu 18 Uhr reserviert.", sagte ich und deutete an, durch die Tür zu gehen.

„Klar.", sagte er und ging vor.

Im Restaurant herrschte eine gemütliche Atmosphäre. Die dunklen Wände, das Holzmobiliar und der dunkle Teppich schufen einen heimeligen und einladenden Flair.

„Hallo, wir haben auf Black bestellt. Zwei Personen.", sagte ich zu dem Kellner, der uns freundlich und auffordernd ansah.

„Folgen Sie mir bitte.", sagte er, nachdem er kurz auf ein großes Buch sah, und ging vor. Ich ließ Remus den Vortritt.

Wir schlängelten uns durch eine Reihe von Tischen, die alle reich gedeckt waren. Man hörte das Murmeln vieler Menschen und man sah viele verschiedene Gesichter.

Der Kellner blieb vor einer Sitznische stehen und deutete uns an, uns zu setzten.

Er brachte dann auch die Speisekarten und wir bestellten. Bisher war unser Gespräch nur oberflächlich geblieben. Doch was würde ich jetzt ändern.

„Du bist neu in der Stadt, oder?", fragte ich ihn interessiert und sah ihn an.

Er nickte.

„Ich bin vor gut zwei Monaten, also zum Semesterbeginn, hierher gezogen. Vorher habe ich bei meinen Eltern auf dem Land gewohnt. Und du? Lebst du hier schon lange?", fragte er und sah mich genau so interessiert an.

Ich erzählte ihm, dass ich bereits mein ganzes Leben in London lebte und seit zwei Jahren in einer Wohngemeinschaft mit meinem Besten Freund wohnte.

Ich erfuhr, dass er Literatur studierte und Lehrer werden wollte. Irgendwie passte es zu ihm.

Das Essen verlief wundervoll. Ich war wie gebannt von ihm. Auch ihm schien erblickt anders zu gehen. Ich bekam nur am Rand mit, wie uns das Essen gebracht wurde und merkte nicht, wie die Zeit verflog.

Er las gerne und sehr oft Bücher, hatte aber im Moment wegen der Uni kaum Zeit dafür. Die Weise wie er sprach, war einfach nur wow. Im Gegensatz zu mir benutzte er kaum Füllwörter.

Keine Ahnung warum aber wir verstanden uns so gut, als wenn wir schon Jahre befreundet wären. Wir hatten den selben Humor und spaßten rum. Es war einfach nur toll.

„Wow schon so spät.", sagte ich, als ich zufällig auf die Uhr hinter ihm sah. Es war bereist nach neun Uhr.

„Wir sollten die Rechnung bestellen.", sagte er zustimmend und sah mich an. Seine Augen nahmen mich in den Bann. Dieses helle Braun... es war eine unendliche Tiefe, die mich nicht mehr loslassen wollte.

„Wohnst du weit weg von hier?", fragte ich ihn, nachdem wir die Rechnung geteilt und das Restaurant verlassen hatten.

„Nein. Vielleicht 15 Minuten zu Fuß.", sagte er und schüttelte den Kopf. Ich überlegte kurz.

„Soll ich dich bringen?", fragte ich dann.

„Klar, gerne.", lächelte er und zeigte in die Richtung, in die wir mussten.

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„Hast du nicht gesagt!", lachte er. Auch ich lachte aus vollem Hals bei der Erinnerung.

„Doch! Und dann ist ihm der ganze Milchshake wieder aus der Nase rausgekommen!!", lachte ich und musste stehen bleiben. Er blieb neben mir stehen und sah mich lachend an.

„Diesen James muss ich unbedingt mal kennenlernen!", grinste er, als wir uns wieder beruhig hatten. Ich grinste zurück. Sie würden sich blendend verstehen.

„Da vorne ist meine Wohnung.", sagte er und zeigte auf ein Haus der Häuserreihe, an der wir gerade entlang liefen.

Als wir an seiner Haustür angekommen sind drehte er sich um. Ich sah ihn unschlüssig an.

Er kramte in seiner Tasche herum. Währenddessen ging ich zwei Schritt näher an ihn heran.

„Das war ein sehr schöner Abend heute.", sagte ich. Er sah mir tief in die Augen.

„Ja, das war er. Das sollten wir unbedingt wiederholen.", sagte er, wurde ein wenig leiser.

„Ja das sollten wir.", sagte ich auch ein wenig leiser. Los, Sirius, spring über deinen Schatten!

Ich ging noch einen Schritt näher an ihn, legte meine Hand an sein Kinn und küsste ihn.

Es war nur ein kurzer Kuss, ohne Zunge aber mit Gefühlen. Seine Lippen waren rau und voll und schmeckten nach der Knoblauchsoße, die er eben gegessen hatte. Ich wollte unbedingt mehr davon.

Ich löste mich, ließ meine Augen einen Moment geschlossen und öffnete sie dann. Ich sah direkt in seine Augen.

„Gute Nacht.", hauchte ich.

„Gute Nacht.", hauchte er zurück.

Ich ließ von ihm ab und ging zu mir nachhause.

Wolfstar OneshotsМесто, где живут истории. Откройте их для себя